1367 - Serum des Satans
seinem Gesicht zeigte sich ein erstaunter Ausdruck, der abgelöst wurde von einem sehr schmerzvollen. Das war auch das Zeichen, dass er sich nicht mehr auf den Beinen hielt und auf der Stelle zusammenbrach.
Er schlug schwer auf den angeschmutzten staubigen Teppichboden und blieb regungslos liegen…
***
Dr. Phil Newton hatte sich letztlich doch umgedreht und so das Geschehen größtenteils gesehen. Gehört hatte er alles. Er saß noch immer auf der Bettkante, fühlte sich wie in einer Sauna hockend und glaubte an einen Film, der hier im Motelzimmer gelaufen war, ohne dass es eine Leinwand dafür gab.
Er hatte etwas gesehen, das er nicht glauben konnte. Zu zweit waren die Mörder erschienen, aber jetzt war einer von ihnen tot.
Eiskalt umgebracht von seinem eigenen Kumpan. Dafür hatte Newton einfach keine Erklärung.
An seinem Hals breiteten sich mehrere Blutfäden aus und hatten dort ein gezacktes Muster hinterlassen. Er spürte auch den leicht ziehenden Schmerz auf der Haut, aber er konnte noch immer nicht fassen, dass nicht er tot war, sondern der Mann mit dem Fuchsgesicht.
Warum?
Phil Newton drehte den Kopf nach links, um nach Slater zu sehen.
Der Kerl mit der Sonnenbrille stand wie erstarrt da. Er hatte den Kopf gesenkt und erinnerte in dieser Haltung an einen reuigen Sünder, auch wenn er Newton den Rücken zudrehte.
Als er atmete, drang nur ein Krächzen aus seinem Mund, und die Geste, mit der er die Schultern anhob, wirkte hilflos.
Hinter sich hörte er das leise Lachen. Dann erschien Saladin in seinem Blickfeld. Der Mann mit der Glatze hatte wirklich seinen Spaß und schaute Newton aus blitzenden Argen an.
»Nun? Habe ich dir zu viel versprochen?«
Phil konnte noch immer nicht reden. »Das… das … kann ich nicht glauben.«
»Sie irren nicht, Doktor. Alles, was Sie hier sehen, entspricht der Wahrheit.«
»Aber wieso…?«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich besser bin, und ich bin es. Der eine ist tot, und der zweite Typ hier wird auch nicht mehr lange zu leben haben. Wetten?«
»Nein, nie.«
»Ist schon gut, Doc. Sie sind auf Ihrem Gebiet eine Kapazität, ich auf dem meinen. Belassen wir es dabei, das ist besser für unsere weitere Zusammenarbeit. Nur sind wir hier noch nicht fertig, das wollte ich Ihnen auch noch sagen. Sie aber können sich entspannt zurücklehnen und einfach nur mir und Slater zuschauen.«
»Und was soll das?«
»Nicht fragen, Doc. Zuschauen.«
»Gut, gut…«
Saladin ging auf Slater zu. Er baute sich etwa eine halbe Körperlänge vor ihm auf und schaute ihm ins Gesicht.
Dann sprach er ihn an. »Willst du alles tun, was ich dir befehle, Slater?«
»Ja.«
»Das höre ich gern. Nimm deine komische Brille ab.«
Slater gehorchte und wurde dabei von einem fassungslosen Phil Newton beobachtet. Die Augen des Mannes konnte er nicht sehen, er hörte Saladin aber lachen und ihn an Slater gewandt sagen:
»Deine Augen sind einfach scheiße. Hast du gehört? Was sind sie?«
»Scheiße!«
»Danke, sehr gut. Und jetzt wirf die Brille auf den Boden!«
Von einer Verrücktheit konnte man nicht sprechen. Dem zuschauenden Newton fiel überhaupt kein Vergleich zu dem ein, was er hier erlebte. Das war so unglaublich und unmöglich, als wollte er seinen eigenen Schatten fangen, aber Slater tat es.
Die Brille fiel zu Boden, wobei der Teppich das Geräusch des Aufpralls stark dämpfte.
»Gut hast du das gemacht.« Saladin sprach zu dem Killer wie ein Vater zu seinem Sohn. »Und jetzt wäre ich dafür, dass du dein rechtes Bein hebst und das Ding zertrittst.«
Das tut er nicht!, dachte Newton. Nein, das bringt er nicht fertig.
So etwas glaube ich einfach nicht.
Der Wissenschaftler irrte. Slater tat es doch. Er zertrat die Brille mit seiner Schuhsohle und drehte sich sogar noch auf der Stelle, als wäre das knirschende Geräusch eine besonders tolle Musik für ihn.
»Sehr brav, Slater, sehr brav.«
Phil Newton konnte nicht mehr an sich halten. »Verdammt, Saladin, das ist doch nicht möglich. Das kann ich nicht glauben. Wie machst du das?« Er stemmte sich in die Höhe und blieb leicht schwankend stehen.
»Stör mich nicht.«
»Aber…«
»Kein Aber, schau weiter zu. Er bekommt nur das, was er verdient und was er mit dir vorhatte.«
»Aber er tut alles, was du willst.«
»Sicher, das muss auch so sein.« Saladin hatte sein Interesse an Newton verloren und wandte sich wieder dem Killer zu. »Siehst du das Messer in der Brust deines Freundes?«
»Geh hin und zieh es
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