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1367 - Serum des Satans

1367 - Serum des Satans

Titel: 1367 - Serum des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließ es bleiben, denn sie wollte keine Explosionen hinter der Stirn erleben.
    »Aber ich kenne Sie nicht.«
    »Ja, da muss ich Ihnen zustimmen. Sie kennen mich nicht, ich habe Sie bis zum heutigen Tag auch nicht gekannt. Dabei lerne ich gern hübsche Frauen kennen. Aber es gibt einen gemeinsamen Bekannten, der Sie und auch mich kennt.«
    »Wer ist es?«, fragte Glenda spontan.
    Dr. Newton hob beide Hände. »Es tut mir Leid, aber das darf ich Ihnen nicht sagen. Sie werden ihn sehr bald treffen, wirklich. Es dauert nicht lange.«
    Glenda war trotzdem neugierig. »Ist er hier?«, erkundigte sie sich.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht.« Dr. Newton zuckte mit den Schultern. »Es ist eben alles anders, verstehen Sie?«
    »Nein, ich verstehe es nicht.«
    »Keine Sorge. Es wird sich alles aufklären, auch für Sie. Das verspreche ich Ihnen.«
    Glenda Perkins saugte durch die Nase tief Luft ein. Sie musste sich zusammenreißen. Sie würde auch nicht aufgeben, aber eines stand fest. Einer Verwechselung war sie nicht zum Opfer gefallen.
    Dr. Newton schaute sie weiterhin freundlich an. Sie hatte eine Idee. Es war eine Täuschung, das wusste Glenda, aber sie versuchte es trotzdem. »Ich weiß ja nicht, was das alles bedeutet, aber bitte lösen sie mir wenigstens die Fesseln.«
    »Es tut mir Leid.« Der Weißhaarige zog ein betrübtes Gesicht.
    »Aber das kann ich nicht.«
    »Wieso nicht? Sie brauchen nur die Klebebänder abzureißen.«
    »Man hat es mir verboten.«
    »Wer?«
    »Der Mensch, der gleich zu uns kommen wird. Ich muss mich wirklich daran halten.«
    Glenda versuchte es weiter. »Wie wäre es denn, wenn wir uns auf die Handfesseln einigen?«
    »Nein, auch das nicht!« Seine Stimme hatte sich verschärft.
    »Täuschen Sie sich nicht in mir. Ich mag zwar meine besten Jahre schon hinter mir haben, aber für gewisse Dinge bin ich noch immer gut genug. Sie haben es erlebt. Auch wenn ich nicht stolz auf diese Leistung bin. Ganz und gar nicht.«
    Glenda versuchte es auf eine andere Tour. »Sagen Sie mir, was Sie so verbittert hat? Sie haben ein so freundliches Wesen und nun das. Es passt nicht zu Ihnen.«
    »Finden Sie?« Er sprach wieder sehr freundlich.
    »Ja, das meine ich.«
    »Es ist die Welt gewesen, die mich verbittert hat. Und natürlich auch die Menschen.«
    »Hing es mit Ihrer Familie zusammen?«
    »Nein, ich hatte nie eine. Und wollte auch nie eine haben.«
    »Womit dann?«
    Dr. Newton überlegte einen Moment. Er schaukelte auf seinem Stuhl leicht hin und her. Dann fragte er für Glenda völlig überraschend: »Sind Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden?«
    Sie lächelte. »Nun, in der Regel bin ich es schon. Hin und wieder gibt es zwar Ärger…«
    »Aber man erkennt Sie an.«
    »Das denke ich doch.«
    »Man schätzt Sie persönlich und Ihre Arbeit.«
    »Ja, was soll das?«
    »Ganz einfach. Genau das ist bei mir nicht der Fall gewesen. Man hat mich nicht anerkannt, sondern sogar ausgestoßen. Aber ich habe nicht nachgegeben, und meine Arbeit ist erfolgreich gewesen. Das haben auch andere bestätigt, die sich später leider nicht als meine Freunde erwiesen haben, obwohl sie so taten.«
    »Das ist schade für Sie.«
    »Richtig«, flüsterte er. »Und es wäre noch schlimmer gewesen, wenn ich es nicht geschafft hätte, mich zu wehren. Ich habe einen Weg gefunden, und nun existiert niemand mehr, der stört. Es ist wirklich außergewöhnlich.«
    »Und ich habe auch damit zu tun?«
    »Exakt.«
    Er wollte vorerst nichts mehr sagen, das sah Glenda seinem Gesicht an. Er presste die Lippen zusammen und schaute an ihr vorbei.
    Sie fand sich nicht mehr zurecht. Zwar hatte sie lang und breit Fragen gestellt, doch sie war nicht schlauer geworden. Und sie wusste auch nicht, wie sie in das Bild des Enttäuschten hineinpasste.
    Immer wieder hatte es Menschen gegeben, die aus Frust bestimmte Dinge taten und dabei auch Grenzen überschritten. Da waren sie eiskalt und zogen ihre Schau brutal durch. Amokläufer. Psychopathen, Fanatiker, all sie hatten irgendwann mal Erlebnisse gehabt, die sie auf diese Schiene getrieben hatten.
    Wenn sie sich einmal entschlossen hatten, gegen etwas zu sein, dann brachte sie nichts von ihrer Bahn ab.
    Allmählich spürte sie den Druck der Bänder. Sie spannten zwar nicht so schlimm wie Drähte, aber es war schon eine Qual, sie auf der Haut zu spüren.
    Glenda bewegte sich unruhig. Sie wollte nicht mehr liegen, doch mit auf dem Rücken gefesselten Händen war es gar nicht mal so einfach, eine sitzende

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