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1368 - Glendas Feuertaufe

1368 - Glendas Feuertaufe

Titel: 1368 - Glendas Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Planeten.
    »Ihr…?«
    Ich hob nur die Schultern.
    Suko war aus dem Bad zurückgekehrt.
    Auch auf seinem Gesicht zeichnete sich das Nichtbegreifen ab. Er sagte allerdings nichts und hielt sich ebenso zurück wie ich.
    Glenda merkte, dass unsere Aufmerksamkeit ihr galt. Sie setzte sich nicht hin, sondern drehte sich auf der Stelle.
    »Was schaut ihr mich so an?«, flüsterte sie. »Habe ich was an mir? Bin ich ein Fremdkörper?«
    »Nein, nein, Glenda, das bist du nicht. Aber möchtest du dich nicht setzen?«
    »Ja, gut.«
    Sie nahm wieder im dem Sessel Platz, indem sie auch vor ihrem Verschwinden gesessen hatte.
    Jetzt galt es, die Ruhe zu bewahren und tief durchzuatmen. Wir mussten sehr vorsichtig sein. Keine falschen Fragen stellen, die sie womöglich erschreckten.
    Ich nahm auf der Couchkante Platz. »Bitte, Glenda, wenn wir dich jetzt etwas fragen, mag dir das zwar seltsam erscheinen, aber es hat schon seine Berechtigung.«
    »Gut, John, frag!«
    »Kannst du dich daran erinnern, was in den vergangenen Minuten mit dir geschehen ist?«
    Wir erhielten keine spontane Antwort und hatten sie auch nicht erwartet. Glenda lächelte etwas scheu und deutete dann in Richtung Bad, das vom Wohnzimmer nicht zu erreichen war. »Ich bin ins Bad gegangen.«
    »Schön, Glenda…«
    Sie unterbrach mich. »Frag mich jetzt nicht, was ich dort getan habe.«
    »Doch, das wollte ich gerade. Was hast du dort gemacht? Bist du zur Toilette gegangen?«
    »Ja… nein … oder?«
    Plötzlich war sie unsicher, was wir ihr auch ansahen. Sie zuckte mit den Schultern, bewegte die Finger, schaute sich um und war nicht fähig, mir eine Antwort zu geben.
    »Kannst du dich nicht mehr erinnern, Glenda?«
    Sie zögerte einen Moment. »Doch, ich kann mich erinnern. Das… das … glaube ich zumindest.«
    »Und an was?«
    Glenda dachte nach. Es war ihr anzusehen, wie sie in ihrem Gedächtnis kramte. Die Nervosität nahm immer mehr zu. Sie räusperte sich, bewegte fahrig die Hände und nickte schließlich.
    »Das war plötzlich so anders«, sagte sie leise.
    »Was, bitte?«
    »Die… Umgebung. Ich war im Bad, das stimmt. Ich sah alles, ich kenne ja auch alles. Aber plötzlich zogen sich die Wände zusammen, und auch die Ecken.«
    »Es gab also Bewegungen?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ich bekam Angst«, flüsterte sie, »schreckliche Angst. Ich wollte weg, aber ich konnte nicht. Das Zimmer war stärker. Es hielt mich gefangen, auch wenn es plötzlich nicht mehr da gewesen ist. Ich wurde bewegt oder bewegte mich selbst.«
    »Und weiter?«
    »Plötzlich war alles vorbei. Da stand ich vor der Wohnungstür und wollte hinein.«
    »Und du wusstest, wo du bist?«
    »Klar. Ich kenne doch alles. Ich wollte zu euch, und da habe ich geklingelt.«
    Sie schaute mich an, wobei ihre Augen ebenso staunend offen standen wie der Mund. Mir war heiß und kalt geworden, und als ich Shao und Suko anschaute, da sah ich, dass es ihnen nicht anders erging. Auch sie waren so perplex, dass sie zunächst keinen Kommentar abgeben konnten.
    Ich redete bei meinem nächsten Satz leise. »Du bist also von einem Ort zum anderen gelangt, ohne dass du etwas dazugetan hast? Kann man das so sagen, Glenda?«
    »Ja, kann man wohl.«
    Sie jetzt mit weiteren Fragen zu löchern, brachte uns nicht weiter.
    Glenda hatte dieses Phänomen erlebt, und sie hatte nicht mit den Toten gesprochen, wie es wohl vorgesehen war. Stattdessen hatte dieses Serum bei ihr für eine andere Veränderung gesorgt. Glenda Perkins hatte eine neue Gabe bekommen.
    Teleportation!
    Sie war in der Lage, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen und dort wieder neu zu entstehen. So also war die Wirkung der Serums bei ihr ausgefallen. Vielleicht würden andere Menschen mit den Toten sprechen können, nicht aber sie. Bei ihr war die Wirkung des Teufelszeugs eine andere gewesen. Möglicherweise reagierte das Serum bei jedem Menschen anders.
    So blass wie heute war ich selten gewesen, auch weil mir gewisse Vorstellungen durch den Kopf schossen, die ich erst mal verdauen musste, auch weil ich an die Zukunft dachte und welche Möglichkeiten sich da einem Mensch boten.
    Das sagte ich Glenda nicht. Ich hütete mich sogar vor einer Andeutung dessen.
    »Kannst du unsere Fragen beantworten?«
    »Ich will es versuchen.«
    »Wie geht es dir jetzt?«
    »Normal, glaube ich. Etwas Schwindel im Kopf, aber das ist alles.«
    Sie verdrehte leicht die Augen. »Ich weiß ja, was mit mir passiert ist, John. Ich möchte darüber auch gar nicht lange

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