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1368 - Glendas Feuertaufe

1368 - Glendas Feuertaufe

Titel: 1368 - Glendas Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauten ihr nach, und als wir hörten, wie sie die Tür schloss, schlug Shao für einem Moment die Hände vors Gesicht.
    »Es ist einfach schrecklich«, flüsterte sie. »Die Vorstellung, dass ich etwas gespritzt bekomme, macht mich verrückt. Da kann ich fast durchdrehen, verdammt.« Sie trat mit dem rechten Fuß auf. »Wie kann man ihr nur helfen?«
    Von Suko und mir erwartete sie eine Antwort. Beide standen wir wie die begossenen Pudel da und schauten ins Leere.
    »Wenn es ein Gegenmittel gäbe«, sagte Suko schließlich, »aber auch da werden wir Pech haben. Sollte es eines geben, wird man alles daransetzen, dass wir es nicht in die Hände bekommen.«
    »Wir müssen Saladin haben!«, sagte ich.
    »Klar. Und wo willst du ihn herholen?«
    »Keine Ahnung.« Ich ging ein paar Schritte in Richtung Wohnzimmertür und blieb dort stehen. Dort nahm ich den Faden wieder auf. »Es ist natürlich schwer, sich in Saladin hineinzuversetzen, doch wenn ich er wäre, dann würde ich mich nicht zu weit entfernen, um meine Probandin unter Kontrolle zu halten.«
    »Gut gesprochen, John. Wir müssen also nach draußen gehen und dort die Umgebung des Hauses absuchen. Ist das eine Möglichkeit?«
    »Vielleicht will er es. Nur ist Glenda dann allein. Außerdem wird Saladin Sicherheiten eingebaut haben und verdammt schnell wieder verschwunden sein.«
    »Ja, das auch. Dann sehe ich nicht viele Chancen.«
    Shao, die zugehört hatte, schnickte mit den Fingern. »Habt ihr schon mal an eine Blutwäsche gedacht? An einen Austausch? Glenda erhält neues Blut. Das wäre doch was – oder?«
    Wir waren nicht begeistert und sagten es ihr auch. Es war uns zu gefährlich. Außerdem wussten wir nicht, welches Virus Glenda befallen und wie es sich festgesetzt hatte. Wir hätten einem Arzt alles lang und breit erklären müssen, und ob er sich mit einer nicht ungefährlichen Blutwäsche einverstanden erklärt hätte, das war dahingestellt.
    »Also nicht?«
    »Genau, Shao.«
    »Was gibt es dann für Chancen, Glenda zu retten?«
    Die Antwort kam von Suko, und ersprach direkt in meinem Sinn.
    »Gewisse Dinge sind manchmal ganz einfach. Wir müssen nur an diesen Phil Newton heran. Oft ist es so, dass Menschen etwas erfinden, aber zugleich ein Gegenmittel mit erfinden. Warum sollte das bei diesem komischen Professor anders sein?«
    »Stimmt.«
    »Und weiter, John?«
    Wir sind wieder beim Thema. Wir müssen ihn finden und wissen nicht, wo wir mit der Suche anfangen sollen. »Das kannst du meiner Ansicht nach vergessen.«
    »Okay, wir werden…«
    »Moment mal.« Shaos Stimme ließ uns verstummen. »Ist euch eigentlich etwas aufgefallen?«
    »Nein«, sagten wir wie aus einem Mund. »Was sollte uns denn aufgefallen sein?«
    »Dass Glenda noch nicht aus dem Bad zurück ist. Für meinen Teil hält sie sich dort zu lange auf und…«
    Es klingelte, und jeder von uns zuckte leicht zusammen. Shao und Suko erwarteten keinen Besuch, aber irgendjemand wollte zu ihnen.
    Da ich der Wohnungstür am nächsten stand und nur durch den Flur zu gehen brauchte, wollte ich öffnen.
    Ich hätte durch das Guckloch schauen können. Das allerdings ersparte ich mir und zog die Tür auf. Im Hintergrund stand Suko wie jemand, der mir den Rücken decken wollte.
    Ich zog die Tür auf – und glaubte einen Schlag mit dem Hammer zu bekommen.
    Vor mir stand Glenda Perkins!
    ***
    Wir schauten uns nur stumm an. Es mochte ja Menschen geben, die bei einem derartigen Anblick weiche Knie bekamen und in Ohnmacht fielen. Ich gehörte nicht zu der Gruppe, sondern saugte nur scharf die Luft ein und schüttelte den Kopf, wobei mir der Atem stockte.
    Es war Glenda!
    Genau die Glenda Perkins, die ins Bad hatte gehen wollen und die nun hier vor der Tür stand. Sie besaß ihr Gesicht, sie trug ihre Kleidung, und ich sah sie nicht allein, auch Suko hatte sie entdeckt. Ich hörte aus seiner Richtung ein Zischen und anschließend Schritte, die sich rasch von mir entfernten.
    Ich wusste, dass er im Bad nachschauen würde, aber so lange wollte ich nicht warten.
    »Komm rein, Glenda«, sagte ich und trat zur Seite.
    »Ja, danke.«
    Eine völlig normale Antwort, eine anschließende völlig normale Bewegung, als sie ging, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Sie betrat zusammen mit mir das Wohnzimmer, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte, und wir sahen eine Shao, die wohl von Suko schon in Kurzform Bescheid bekommen hatte und uns anstarrte, als wären wir Bewohner von einem fernen

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