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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgab.
    Wir machten uns an der zweiten Reihe der Laden zu schaffen.
    Schon beim Aufziehen stellten wir fest, dass sie nicht leer waren, denn sie waren schwerer. Trotzdem liefen uns die Kästen auf den glatten Schienen entgegen.
    Sie befanden sich etwa in Hüfthöhe. Es würde kein Problem werden, hineinzuschauen.
    Wir sprachen nicht mehr. Die Spannung wuchs. Jeder konzentrierte sich auf seine Schublade.
    Gemeinsam schauten wir nach unten – und erkannten den Inhalt.
    Auf die beiden Schubladen verteilten sich vier steif gefrorene Leichen…
    ***
    Unsere Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Während ich durch die Zähne pfiff, blieb Suko sehr still. Er trat sogar einen kleinen Schritt von der Lade weg.
    »Das sind sie, John…«
    »Vampire?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Ich kann es nicht erkennen.«
    »Ich auch nicht.«
    Beide hatten wir die Fächer nicht bis zum Anschlag aufgezogen.
    Das holten wir jetzt nach und stellten fest, dass die Breite für einen menschlichen Körper gerade ausreichte, wobei einer Gestalt in der Lade vor mir die Beine angewinkelt worden waren.
    Ich merkte schon das Kribbeln in meinen Fingern, aber damit hatten die Vampire nichts zu tun. Da kämpfte die Kälte gegen die Wärme des Blutes an. Es sah auch seltsam aus, dass ich dabei von einem Fuß auf den anderen trat und den Inhalt der Schublade nicht aus den Augen ließ.
    In meiner lagen zwei Männer, und in Sukos Lade ebenfalls. Sie waren knochenhart gefroren. Ob die Haut auch von einer Eisschicht überzogen war, ließ sich bei deren Blässe nicht feststellen. Sie hatten noch etwas gemeinsam. Die vier Toten besaßen dunkle Haare.
    Ich schob meine Lade zunächst wieder zu, um die untere zu öffnen. Zwei Gestalten lagen auf dem Rücken. Ihre starren, gläsernen Eisaugen glotzten in die Höhe, und innerhalb der Gesichter waren die bleichen Lippen kaum zu erkennen.
    Auch Suko hatte die untere Lade aufgezogen. Dort lag die letzte Eisleiche.
    »Sieben«, flüsterte ich. »Es sind genau die, die uns noch gefehlt haben. Einen Blutsauger haben wir im Kühlwagen erledigen können, und die beiden anderen hat Glenda mitgenommen. Perfekt, die Zahl stimmt. Die beiden anderen Schubladen oben wären für die letzten drei Gestalten gewesen. Die Fahrer hätten sie dort schon hindrapiert. Aber es kam anders. Sie sind tot, und wir stehen jetzt hier.«
    »Damit ist Saladins Rechnung nicht aufgegangen«, sagte Suko.
    »Vorläufig nicht. Du weißt nicht, wie es mit uns weitergeht.«
    »Wie auch immer, Suko. Bevor ich hier zum Eiszapfen werde, schicke ich die Gestalten zur Hölle. Ich will nicht, dass sie nach dem Auftauen auf Blutsuche gehen. Dann haben wir zumindest noch eine gute Tat vollbracht.«
    »Du denkst aber pessimistisch.«
    »Nein, ich bin Realist.«
    »Dann lass uns doch mal nachschauen, ob wir es überhaupt mit Blutsaugern zu tun haben.« Ich bückte mich beiden Leichen entgegen. Immer mehr kroch die Kälte in unsere Körper hinein. Wir würden bald etwas dagegen tun müssen und uns vor allen Dingen bewegen. Das Herumstehen brachte nicht viel.
    Es machte mir wirklich keine Freude, die kalten Körper zu berühren. Es gab keine andere Möglichkeit, ich musste es tun und fasste das erste Gesicht an.
    Es gehörte einem noch jüngeren Mann mit einer recht platten Nase, vermutlich ein Andenken an eine Schlägerei.
    Mit der rechten Hand umspannte ich das Kinn. Dass die Haut kalt war, merkte ich nicht mehr, da sich meine Hände bereits angepasst hatten. Eine Hand reichte nicht aus, um den Mund zu öffnen. Ich musste noch die andere zu Hilfe nehmen. Das Gesicht war schmal genug, um den Kopf in Höhe der Stirn umfassen zu können.
    Dann zog ich die Kinnlade nach unten.
    Sie ließ sich sogar recht leicht bewegen. Die untere Hälfte des Mundes klappte auf. Ich schaute mir die Zähne an, die normal aussahen, wobei drei fehlten oder eingeschlagen waren.
    Als ich den oberen Teil des Mundes in die Höhe zog und dabei die Oberlippe von den Zähnen wegrutschte, war alles klar.
    Vor mir lag ein Vampir, der tiefgefroren war. Die beiden entsprechenden Zähne wuchsen nicht sehr lang aus dem Oberkiefer hervor.
    Sie waren eher kurz und gekrümmt, aber auch spitz, sodass sie in die Haut anderer Menschen schlagen konnten.
    Suko hatte bei seinem Vampir den gleichen Versuch unternommen. Das Ergebnis blieb dasselbe.
    Er richtete sich auf. »Das ist es wohl gewesen. Oder willst du dir die anderen auch noch anschauen?«
    »Nicht nötig.«
    »Dann können wir ja an unsere Aufgabe

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