Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hinten.«
    »Dann los.«
    Es wurde hier gearbeitet. Vor uns sah ich zwei Männer, die hohe Schürzen trugen. Einer von ihnen spritzte mit einem Schlauch Wasser über den Boden. Der andere fegte mit einem breiten Wischer einige Eisstücke zusammen.
    Ein breiter Gully nahm das Wasser auf, stoppte das Eis und ließ es schmelzen.
    Die Männer schauten auf, als sie uns sahen. Ihren erstaunten Blicken war zu entnehmen, dass sie mit Besuchern wohl nicht gerechnet hatten. Einer fragte: »Ist alles in Ordnung, Chef?«
    »Ja. Ich will nur zum Lager.«
    »Ist okay. Das Geschäft läuft gut. Wir haben dort nur einige Kisten mit geräuchertem Fisch liegen.«
    »Danke.«
    Die Männer kümmerten sich wieder um ihre Arbeit, schauten uns allerdings nach.
    Das machte uns nichts. Mir gefielen die Messer auf den Tischen immer weniger. Auch wenn sie als Werkzeuge benutzt wurden, so hinterließ ihr Anblick doch in meinem Magen ein leicht bedrückendes Gefühl. Vor allen Dingen, wenn ich daran dachte, was man damit anstellen konnte.
    Ob Jenkins die Messer auch im Auge behielt, wussten wir nicht. Er behielt seinen Kopf gerade und marschierte vor uns her wie ein Soldat.
    Ich machte mir darüber Gedanken, wie man Vampire in einem Kühlraum versteckt, ohne dass es auffällt. Eine leichte Lösung fand ich nicht. Da musste sich die andere Seite schon etwas einfallen lassen, denn ich glaubte nicht, dass alle Mitarbeiter eingeweiht worden waren, abgesehen von Jenkins.
    Davon war ich auch nicht so recht überzeugt. Er hätte weniger entsetzt sein müssen, als er die beiden Toten gesehen hatte. Nur war in der Zwischenzeit viel passiert. Er hatte Besuch von Saladin bekommen, davon war ich fest überzeugt, und wenn er jetzt unter dem Einfluss des Hypnotiseurs stand, mussten wir mit Reaktionen bei ihm rechnen, die nicht vorauszusehen waren.
    Wir hatten das Ende der langen Tische erreicht und standen vor einer in Streifen geschnittenen Kunststoffwand. Die schweren Lappen fühlten sich an wie Gummi, als wir sie zur Seite schoben, um den Bereich dahinter zu betreten.
    Auch hier herrschte eine kalte Luft. Sie kam mir vor wie ein Eishauch. Da Jenkins stehen blieb, stoppten auch wir unsere Schritte.
    »Wohin müssen wir?«, fragte Suko.
    Jenkins deutete auf eine breite Stahltür. Durch einen schräg stehenden Hebel war sie gesichert.
    »Öffnen Sie!«, forderte ich ihn auf.
    »Gut. Aber Sie werden nichts finden. Nur Kälte, das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Lassen Sie das mal unsere Sache sein!«
    »Wie Sie wollen.«
    Er fuhrwerkte mit dem Hebel herum. Ich schaute derweil gegen die Decke, die aus dunklen Steinen bestand und hoch über uns lag.
    Der Fischgeruch war durch die Kälte hier etwas verdeckt worden, und mich überkam der Eindruck, dass es hier keine einzige Stelle mehr gab, die noch trocken war.
    Es war nicht schwer gewesen, den Hebel zurückzuziehen. Auch die Tür ließ sich leicht aufschieben, aber Jenkins achtete auf die Riegel. Er zog sie nicht zu weit auf, damit nicht zu viel Kälte aus dem dahinter liegenden Raum strömte.
    Da Jenkins abwartend vor der Öffnung stand, tippte ihm Suko auf die Schulter.
    »Nach Ihnen.«
    »Ja, gut.«
    Der Fischhändler ging vor. Die klamme Kälte in dieser unterirdischen Arbeitshalle verwandelte sich nach den nächsten Schritten in eine sehr trockene, und es war in dieser Kammer wirklich kalt.
    Ein großes Thermometer zeigte die Temperatur an. Es stand auf minus sieben Grad.
    Wir befanden uns in einem recht großen Raum, der mit dem eines Kellers nicht viel Ähnlichkeit hatte. Es fiel mir die fast klinische Sauberkeit auf, und an der gegenüberliegenden Seite ragte ein Schrank aus Metall hoch, dessen Frontfläche durch zahlreiche Schubladen unterteilt worden war. Wenn Fisch gefroren wurde, lag er nicht nur einfach herum. Er wurde entsprechend aufbewahrt.
    Mich erinnerte die Einrichtung etwas an die eines Leichenschauhauses, das wir beruflich leider oft genug besuchen mussten. Nur standen hier an der linken Seite noch die Holzkisten, von denen der Mitarbeiter gesprochen hatte. Tote Fische brauchen eben kein freundliches Ambiente.
    »Ja«, sagte Jenkins und trat zur Seite. »Hier sind wir also. Im Herzen unserer Fabrik.«
    »Sehr nett«, sagte ich und deutete auf die Metallwand mit den Schubladen. »Was befindet sich darin?«
    Jenkins strich über sein Gesicht. »In der Regel tiefgefrorener Fisch, aber heute nicht.«
    »Warum nicht?«
    Jenkins grinste. »Wir haben Glück gehabt und konnten in den letzten Wochen

Weitere Kostenlose Bücher