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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer alles verkaufen. Deshalb gab es keine Lagerhaltung. Und auch keine Sonderangebote. Aber das kann sich alles sehr schnell ändern, wenn sich der Trend dreht.«
    »Sie sind also leer?«, fragte auch Suko.
    »Ja.«
    »Davon wollen wir uns selbst überzeugen.«
    »Bitte.« Jenkins trat zur Seite, um uns den nötigen Platz zu schaffen. Sehr lange wollten wir uns nicht in dieser Kälte aufhalten. Ich bekam bereits klamme Finger.
    Auch Suko machte keinen glücklichen Eindruck. Wir würden die Schubladen aufziehen, nachschauen, und wenn sich darin Vampire aufhielten, wussten wir, was wir zu tun hatten.
    Wir waren ungefähr noch einen Schritt von den Laden entfernt, als es passierte. Aber nicht bei den Schubläden, sondern hinter unserem Rücken. Es war das hastige Auftreten von Schritten, und plötzlich schoss mir durch den Kopf, dass wir einen gewaltigen Fehler begangen hatten. Wir hätten Jenkins nicht aus den Augen lassen sollen.
    Ich wirbelte herum.
    Suko reagierte ebenfalls sofort. Und zugleich sahen wir ein, dass wir keine Chance mehr hatten. Ray Jenkins war der Eishölle bereits entwischt. Jetzt wurde uns auch klar, weshalb er die Tür nicht weiter aufgeschoben hatte. Der schmale Spalt ließt sich innerhalb einer Sekunde schließen.
    Obwohl er bereits geschlossen war, sprang Suko auf die Tür zu.
    Man konnte sie auch von innen öffnen, es gab einen entsprechenden Griff, aber nicht, wenn von außen ein Riegel davor geschoben worden war.
    Genau das hatte Jenkins getan, was wir seinem hässlichen Lachen entnahmen…
    ***
    Etwas im Kopf des Fischhändlers zog sich zusammen. Er empfand es wie einen Blitz, aber daraus wurde eine Botschaft, und vor seinem geistigen Auge erschien die Gestalt des Saladins wie ein Wesen aus einem bösen Traum.
    Blitzartig wandelte sich im Inneren des Mannes etwas. Die von Saladin kontrollierte Seite kam bei ihm voll zum Ausbruch. So tat er das, was er sonst nie getan hätte.
    Er huschte in Sekundenschnelle aus dem Eiskeller heraus, war außen an der Tür und rammte sie zu. Dann packte er den Riegel, schob ihn vor und konnte das Lachen nicht unterdrücken. Er drückte sich mit dem Rücken gegen die Tür und stellte sich vor, was in den nächsten Minuten dahinter passieren würde.
    Keiner konnte eine derartige Kälte lange überstehen, wenn er nicht richtig gekleidet war. Irgendwann würde auch Gymnastik nichts mehr helfen, dann machten die Glieder nicht mehr mit. Da froren sie ein, ebenso wie die Haut und die Knochen. Und dass die Kältekammer länger nicht mehr geöffnet werden würde, dafür würde er sorgen.
    Er lachte so heftig, dass er sich verschluckte und husten musste.
    Für ihn war alles perfekt gelaufen, auch wenn er nicht wusste, was in der Kühlkammer so Besonderes lag. Das war ihm jetzt egal. Er fühlte sich so anders, fast wie neugeboren, und es würde ihm auch nichts ausmachen, die Leichen der beiden Bullen irgendwann zu beseitigen. Wenn sie gefroren waren, konnte er sie in die Themse werfen, wo sie auftauen und ans Ufer gespült werden würden.
    Alles lief bestens. Er atmete noch mal pfeifend durch, rieb sich die kalten Hände und dachte darüber nach, was er als Nächstes tun sollte. Am besten war es, wenn er in sein Büro ging und sich dort auf den morgigen Arbeitstag vorbereitete. Er wollte, dass alles so weiterlief. Irgendwann würde er auch die Chance bekommen, die beiden Leichen zu beseitigen. Erst dann begann für ihn das richtige Aufatmen.
    Regelrecht beschwingt ging Jenkins wieder den Weg zurück. Er schob die schweren Kunststofflappen zur Seite, die ihn behinderten und betrat das andere Reich.
    Sehr schnell blieb er stehen, denn seine beiden Mitarbeiter schauten ihn an. Mit sicherem Blick erkannte er, dass etwas nicht stimmte, und so stellte er seine Frage.
    »Gibt es ein Problem?«
    »Ja.«
    »Welches, Nat?«
    »Larry ist verschwunden.«
    Jenkins schüttelte den Kopf. »Wieso verschwunden?«
    »Na ja, er musste zur Toilette. Aber er ist bisher noch nicht zurückgekehrt.«
    Jenkins schluckte. Der einfach dahingesprochene Satz roch nach Ärger. »Habt ihr denn nachgeschaut?«
    »Noch nicht. Wir haben ein so verdammt ungutes Gefühl. Es könnte sein, dass er sich verletzt hat. Wir wollten auf Sie warten, Chef, dann können wir zu dritt hingehen.«
    »Keine schlechte Idee, aber nicht durchzuführen. Ihr könnt Pause machen. Ich kümmere mich selbst um Larry.«
    »Ach. Sie wollen wirklich…«
    »Ja, ja.« Mit einer ungeduldigen Handbewegung gab er den beiden

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