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1371 - Projekt Septembermorgen

Titel: 1371 - Projekt Septembermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterliegst einem Irrtum", sagte Nikki Frickel zu der Kartanin. „Wir Galaktiker haben deine Welt nicht angegriffen. Wir sind nicht für das verantwortlich, was die Hauri getan haben!"
    „Deine Artgenossen haben einen haurischen Stützpunkt überfallen. Die Hauri wollten sich rächen.
    Deshalb haben sie unsere Kolonie angegriffen. Sie wollen uns zwingen, endlich Vernunft anzunehmen", erwiderte Lor-Van-D'orja. „Es war ein Fehler der Hohen Frauen, ein Abkommen mit dem Galaktikum zu schließen. Aber schweig jetzt. Ich bin nicht bereit, weiter mit dir über dieses Thema zu reden."
    „Dennoch wirst du mich anhören müssen, wenn du mir nicht gerade den Mund stopfen willst", beharrte die Kommandantin der SORONG. „Als eine kleine Flotte von Galaktikern den Stützpunkt Sringal erreichte, war dieser bereits verlassen. Es fehlt jede Grundlage für einen Rachezug der Hauri. Ich glaube, es steckt etwas anderes dahinter. Ich frage mich bloß, was."
    „Ihr pfuscht den Hauri ins Handwerk. Sie sind hier, weil sie eine Aufgabe zu erfüllen haben. Noch wissen wir nicht genau, was sie mit ihren Worten meinen. Aber wir werden es erfahren."
    Sie durchquerten einen verlassenen Magnetbus-Bahnhof und betraten einen Antigravschacht, der aufwärts gepolt war. Sie schwebten hinauf bis zum Ende des Schachtes. Lor-Van musterte den Korridor und lauschte, ehe sie Nikki Zeichen machte, ihr zu folgen. Sie schritten durch den Korridor und gelangten zum Ausgang eines Gebäudes. Rechts erhob sich der einzige Turm der Stadt, die nach Lor-Vans Worten Urjam hieß. Links ragten die Trümmer mehrerer Gebäude auf. Deutlich waren Glasurspuren zu erkennen, die von starken Strahlwaffen herrührten. Die Hauri hatten wirklich hart zugeschlagen und die Kartanin damit empfindlich getroffen.
    Dennoch machten die Feliden den Hauri keinen Vorwurf, sondern den Galaktikern.
    Es war zum Weinen.
    Lor-Van warf sich plötzlich gegen sie und drückte sie zu Boden. Ein Fauchen lag über der Straße. Knapp über ihren Köpfen schlug ein Energiestrahl ein. Verflüssigtes Plastikmaterial tropfte auf den Boden herab. „Kommt heraus und ergebt euch", vernahmen sie die Stimme einer Kartanin. „Die Galaktikerin zuerst!"
    Nikki richtete sich halb auf und spähte hinaus. Zwanzig bis an die Zähne bewaffnete Frauen stürmten auf den Eingang zu. Wieder schlug ein Warnschuß in ihrer unmittelbaren Nähe ein. „Das wär's dann wohl", seufzte Nikki. Sie erhob sich und schritt hinaus. Lor-Van-D'orja folgte ihr hastig.
    Sie wurden umringt und weggedrängt. „Die Protektorin will euch sehen", erfuhren sie. „Wagt keine Gegenwehr. Ihr bezahlt sie mit dem Leben!"
    „Ich protestiere!" fauchte Lor-Van. „Ich bin Wissenschaftlerin. Ich erhalte meine Befehle von den Hohen Frauen. Ich bin Nar-Ila-V'irn keine Rechenschaft schuldig!"
    Sie erhielt keine Antwort. In einer Seitenstraße wartete ein Gleiter auf sie, der sie ins Machtzentrum Urjams brachte, das identisch mit dem Regierungssitz Tarkoons war. Der Gleiter landete auf einer Rampe, und sie wurden in das Innere eines würfelförmigen Gebäudes gebracht. Durch mehrere Etagen gelangten sie in die eigentliche Zentrale.
    Nar-Ila-V'irn trat ihnen entgegen. Sie warf ihrer Artgenossin einen verächtlichen Blick zu und blieb dann vor Nikki Frickel stehen. „Du wirst vor ein Kriegsgericht gestellt", sagte sie laut. „Du wirst stellvertretend für alle Galaktiker zum Tod verurteilt. Niemand hat euch gerufen. Niemand hat euch gebeten, euch in die Angelegenheiten dieses Planeten zu mischen. Mit Spionen wie dir machen wir kurzen Prozeß!"
    „Du irrst doch, Nar-Ila!"
    Nikki musterte die junge Kartanin verwundert. Sie fragte sich, wieso diese es wagte, die Worte der Protektorin anzuzweifeln. Nar-Ila fuhr zornig herum, doch sie wirkte irgendwie gelähmt. „Was meinst du?" fragte sie barsch. „Das ist keine Spionin. Das ist Nikki Frickel, die Vertraute von Dao-Lin-Voica und Oogh at Tarkan. Sie ist die Freundin unseres Volkes. Willkommen, Frau von Waigeo!"
    War es schon verwunderlich, daß Nikki hier auf diesem abgelegenen Planeten eine Kartanin traf, die sie kannte, so wußte sie überhaupt nicht mehr, wo ihr der Kopf stand, als der Name Waigeo fiel. Sie dachte vergebens darüber nach, wie die Kartanin zu dieser Information gekommen war.
    Narktor und Wido? Hatten die beiden ihre Finger im Spiel? Sie trieben sich seit geraumer Zeit in Pinwheel herum. „Ich bin Ret-Vol-V'irn", stellte sich die junge Frau vor. „Ich bin von meiner Familie

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