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1371 - Projekt Septembermorgen

Titel: 1371 - Projekt Septembermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschickt worden, um den Artgenossen hier zu berichten, was sich ereignet hat. Sie wissen jetzt Bescheid. Allerdings scheint es Mißverständnisse mit den Hauri und den Galaktikern zu geben."
    „Damit ist Schluß!" klang eine hohe Stimme von der Rückseite der Zentrale her.
    Die Kartanin fuhren herum. Die bis an die Zähne bewaffneten Frauen richteten ihre Waffen auf die kleine Gestalt, die sich mit watschelndem Gang näherte. Gucky blickte um sich wie ein Pascha, der die Ovationen seiner Untertanen entgegennahm. Nikki kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, daß das nur Schau war. In Wirklichkeit strengte der Ilt alle seine Sinne an, um sein Leben zu schützen und möglichst viel aus den Gedanken der Kartanin zu erfahren. „Wer bist du?" schrillte Nar-Ila-V'irn.
    Gucky antwortete mit einer herablassenden Handbewegung, die die Kartanin gut als Beleidigung verstehen konnten. Er bewegte sich noch immer mit Gleichmut vorwärts, und als er die Mündungen der Waffen passierte, da sanken diese herab, als seien die Waffen um ein vielfaches schwerer geworden.
    Warnrufe gellten auf, doch Ret-Vol-V'irn stellte sich vor den Ilt und verschaffte sich Ruhe. „Ihr seid verblendet", warf sie den Tarkoon-Kartanin vor. „Dies ist kein Feind. Er ist nur gekommen, um seine Begleiterin abzuholen!"
    „Richtig!" piepste es von unten herauf. „Schöne Grüße an die Hohen Frauen. Und jetzt auf Wiedersehen, ihr Ausbünde von Freundlichkeit und Gastlichkeit. Mir wird der Boden hier zu heiß. Ret-Vol, kümmere dich um Lor-Van. Sie ist eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen deines Volkes!"
    „Halt", zischte Nikki, doch der Mausbiber beachtete es nicht. Er packte ihre Hand, blinzelte den Kartanin zu und verschwand mit seiner Begleiterin. Die Feliden starrten feindselig auf die Stelle ihrer Zentrale, die plötzlich leer war. Sie bestürmten die Botin von Kartan mit Fragen, aber Ret-Vol wehrte ab. Sie führte ihren Auftrag aus und kehrte danach zu ihrem Schiff zurück.
    Zu diesem Zeitpunkt, das ahnte sie, waren Nikki Frickel und Gucky bereits über alle Berge.
     
    5.
     
    Der Rückflug zur SORONG verlief ohne Schwierigkeiten. Das MASURA-Schiff entlud einige Rettungsgüter für Tarkoon. Wenig später löste sich das Fernschiff der Kartanin vom Planeten und verschwand in Richtung des Zentrums von Pinwheel. „Du hättest nicht einfach mit mir verschwinden sollen", sagte Nikki Frickel, nachdem sie den SERUN in der Box des Beiboots verstaut hatte. „Es hätte noch so viel zu fragen und zu klären gegeben."
    „Da bin ich mir nicht sicher", entgegnete der Mausbiber. „Warte erst einmal ab, was ich zu sagen habe.
    Ich war schließlich nicht umsonst dort unten. Ich habe wichtige Dinge in Erfahrung gebracht. Bist du fertig?"
    Sie nickte, und er faßte sie an der Hand und teleportierte mit ihr aus dem Hangar der SORONG direkt in die Zentrale der REDHORSE. Argyris und seine Mannen waren auf ihr Erscheinen nicht vorbereitet und erschraken dementsprechend heftig. Der alte Freifahrer schlug die Hände vor die Brust, daß es krachte. „Vom hohen Olymp herab ward uns die Freude eures Besuchs", dröhnte er in tiefstem Baß. „Kommt her, meine Kleinen. Laßt euch umarmen!"
    „Er spricht wie Icho Tolot. Das bedeutet nichts Gutes", ließ Rumus Sharman sich hören. „Geht ihm lieber aus dem Weg!"
    Sie erhoben sich und versammelten sich um die beiden Ankömmlinge. Nikki musterte Anson Argyris. Der Vario in seiner Freihändlermaske stellte eine beeindruckende Gestalt dar. Er war zwei Meter groß und breitschultrig, von athletischer Figur. Sein Gesicht war derb und von urwüchsigem Schnitt. Die tiefschwarzen Haare reichten bis auf die Schultern und waren in der Mitte durch eine fünf Zentimeter breite Rasur gescheitelt. Die tiefe und kehlige Stimme besaß einen recht vertrauenerweckenden Klang.
    Argyris trug einen schwarzen, gekräuselten Bart, der bis zum Brustbein reichte. Von da an war er zu zwei Zöpfen geflochten, die auf die Schultern hinaufreichten und unter den zwei rechteckigen Schulterstücken aus Howalgonium festgeklemmt waren. Die Kleidung der Maske bestand aus einer dunkelroten Seidenhose, über die ein Paar hüfthohe, weiche Lederstiefel ragten. Über dem buntbestickten Oberhemd saß eine lose fallende, dunkelrote Jacke, die auf der Brust von vier goldenen Schnüren zusammengehalten wurde. Über der Jacke trug der alte Kaiser einen breiten Ledergürtel mit dem Halfter für seinen Kombilader. Auf der runden Gürtelschnalle war das

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