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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Stirn geschlagen.
    Beides ließ er bleiben. In seiner gebückten Haltung starrte er nach vorn und wollte nicht glauben, was er sah.
    Vor ihm lag seine Beretta!
    ***
    Es kam nicht oft vor, dass der Reporter nicht wusste, was er denken sollte. In diesem Fall allerdings erlebte er eine dieser seltenen Situationen, und er vergaß sogar, Luft zu holen.
    Lag die Waffe tatsächlich dort? Oder hatte er sie sich nur eingebildet, weil es ein Wunschtraum von ihm war?
    Noch hatte er sich nicht getraut, sie zu berühren, und auch jetzt zögerte er. Bill fühlte sich auf den Arm genommen. Es konnte durchaus sein, dass man ihn psychisch anknacksen wollte und einfach eine Waffe auf den Boden gelegt hatte, die aussah wie seine und mit der er nichts anfangen konnte.
    Oder dieser Tilo hatte seine Beretta zurückgelassen und sie zuvor entladen?
    Egal, was sich auch als Lösung herausstellte, hier benötigte er Klarheit, und die besorgte er sich in den folgenden Sekunden. Er behielt das Feuerzeug in der Rechten und fasste mit der Linken nach der Pistole, die er anhob.
    Das Gewicht stimmte. Das Aussehen passte perfekt. Es war seine Beretta. Jetzt musste er nur noch nachprüfen, ob sie geladen war.
    Genau daran glaubte Bill nicht.
    Er konnte so gut mit der Waffe umgehen, dass er kein Licht brauchte, um das Magazin herauszustoßen. Er hatte das Gefühl, dass in der Dunkelheit sein Lachen doppelt so laut klang, denn das Magazin war geladen. Man hatte ihm eine funktionstüchtige Beretta hinterlassen, seine eigene Pistole!
    Das konnte nur Tilo gewesen sein, der ihm die Beretta zuvor abgenommen hatte.
    Bill Conolly begriff die Welt nicht mehr. Er wusste nicht, welches Spiel hier ablief. Die Entdeckung der Waffe hatte ihn völlig aus der Fassung gebracht.
    Warum lag sie hier?
    Auch wenn er noch so rätselte, es gelang ihm nicht, zu einem Resultat zu kommen. Aber es musste eines geben, und das hing mit Tilo zusammen. Er hatte ihm die Pistole abgenommen, und nun lag sie hier. Dass es ein Versehen war, konnte er sich nicht vorstellen, und so steckte er die Pistole wieder ein.
    Bill fühlte sich jetzt wohler. Er war kein Waffennarr, doch wenn er daran dachte, was ihm alles bevorstand, dann war es ungemein viel wert, etwas zu haben, mit dem er sich verteidigen konnte.
    Er steckte sie ein und schwor sich, sie zu behalten. Mochte kommen, was wollte…
    ***
    Sir Richard Leigh stand am Fenster, schaute gegen die Auffahrt und war relativ zufrieden. Dass dieser Reporter schon so viel erfahren hatte, passte ihm zwar nicht, aber er konnte es nicht ändern. Wichtig war nur, dass er nicht dazu kam, andere Menschen zu alarmieren, und das würde nicht passieren, da er kein Handy mehr besaß.
    Wie ein lautloser Schatten erschien Tilo. Er schwebte förmlich durch den großen Saal und blieb in respektvoller Distanz stehen, um sich knapp zu räuspern.
    Der Privatgelehrte drehte sich langsam um. Das Gesicht seines Dieners und Leibwächters sah stets gleich aus. Emotionen zeichneten sich nie darauf ab.
    »Was willst du melden?«
    »Es ist alles in Ordnung, Sir.«
    Richard Leigh runzelte die Stirn. »Du hast es geschafft, ihn in den Keller zu bringen.«
    »Es war leicht.«
    »Entwaffnet?«
    »Ja.«
    »Sehr gut. Ich und mein Bruder wollen keine bösen Überraschungen erleben.«
    »Das werden Sie nicht.«
    »Was ist mit dem Autoschlüssel?«
    »Ich habe ihm den Mann so geschickt weggenommen, dass er nichts bemerkt hat.«
    »Ausgezeichnet. Man kann sich auf dich verlassen.«
    »So sollte es sein.«
    Sir Richard lächelte und nickte. »Ja, ja, es ist nicht leicht, gutes Personal zu bekommen, aber unsere Probleme sind noch nicht aus dem Weg geräumt. Ich möchte, dass du den Wagen wegfährst. Er soll nicht wie ein Anziehungspunkt hier stehen. Wenn meine Mitbrüder erscheinen, soll alles so sein wie immer.«
    »Das versteht sich, Sir.«
    »Dann bitte.«
    Tilo wusste, was er seinem Job schuldig war. Er deutete eine knappe Verbeugung an und entfernte sich. Wieder war kein Laut zu hören, und Sir Richard fragte sich, ob Tilo es schaffte, über den Boden zu schweben. Zuzutrauen war es ihm. Er hatte kaum jemals einen Menschen erlebt, der auf seinem Gebiet so perfekt war. Dabei lag die Herkunft des Mannes absolut im Dunkeln.
    Auch als er das Haus verließ, war nichts zu hören, und der Gelehrte konnte sich ruhig seiner eigenen Gedankenwelt und seinen Plänen für die nahe Zukunft hingeben, die sicherlich mit einem Mord enden würden. Conolly wusste zu viel. Er würde ein

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