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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf, weil dieses Bild im ersten Augenblick auf ihn einfach zu fremd wirkte.
    Jemand trug eine helle Kutte und deren Kapuze halb über den Kopf gestreift, sodass sein Gesicht frei blieb. Nur zeigte dieser Ausschnitt nicht das normale Gesicht des Mannes, denn das war durch eine starre Maske verdeckt worden.
    Als Bill sie sah, glaubte er, dass sie keine Farbe besaß. Es stellte sich wenige Stufen später als Irrtum heraus, denn das weiche Licht der versteckt angebrachten Lampen sorgte dafür, dass die Farbe intensiver hervortrat.
    Gold!
    Nicht als dicke Schicht auf das Material der Maske gemalt, sondern leicht schimmernd und zirkulierend. Man konnte die Farbe durchaus als puderig bezeichnen, als wäre sie auf den Untergrund gestäubt worden.
    Auch die Farbe der Kutte veränderte sich beim Näherkommen.
    Das sehr Helle trat mehr in den Hintergrund, und Bill sah jetzt, welcher Farbton tatsächlich dominierte.
    Ein intensives Beige wie ein Ordens-Outfit, was es auch irgendwie war.
    Die Gestalt schritt die Treppe hinab und nahm so ihre normale Größe wieder an. Bill erkannte, dass es ein recht kleiner Mensch war, der sich da auf den Weg gemacht hatte.
    Der Mensch wusste, wohin er zu gehen hatte. Er passierte den runden Altar und lenkte seine Schritte auf dem direkten Weg dem Gitter entgegen.
    Bill Conolly dachte über sein Schicksal nicht mehr nach. Er spürte die starke Spannung in sich. Er war ein Mensch, der wollte, dass es weiterging.
    Mit leisen Schritten ging der Ankömmling über den Steinboden hinweg und blieb vor Bill stehen.
    Durch die Lücken zwischen den Stäben schauten sie sich an. Bill nahm die Maske genau unter die Lupe. Sie besaß die beiden Schlitze mit den Öffnungen für die Augen, auch ein Oval für den Mund, ansonsten war sie flach, und er entdeckte auch nicht, wie der Träger sie an seinem Kopf befestigt hatte. Wahrscheinlich musste sie mit seinem Nacken verbunden sein. Aber das war momentan nicht interessant.
    Das Größenverhältnis zwischen ihnen stimmte. Bill hatte Sir Richard Leigh als einen kleinen Menschen erlebt, und so ging er davon aus, den Anführer der IIluminati vor sich zu haben.
    »Was soll der Mummenschanz, Sir Richard? Glauben Sie denn, mich damit beeindrucken zu können?«
    »Es passt zu uns.«
    Ja, Bill hatte sich nicht geirrt. Hinter der Maske verbarg sich tatsächlich das Gesicht des Privatgelehrten.
    »Wir können auch reden, ohne dass sie das Ding vor dem Gesicht haben.«
    »Sie haben leider wenig Ahnung, Mr. Conolly. Ich vermisse bei Ihnen auch das richtige feeling , doch es gibt zum Glück Menschen, die noch auf eine gewisse Symbolik achten. Damit meine ich nicht nur uns, sondern alle Religionen. Die Symbolik gehört einfach dazu.«
    »Gut, wenn es Ihnen Spaß macht. Aber gehört auch zu Ihrer Symbolik, dass ich mir vorkomme wie ein Tier im Zoo und die Welt nur durch Gitter betrachten kann?«
    »Es muss so sein.«
    »Warum?«
    »Wir brauchen Sie.«
    »Als Opferlamm?«
    »Möglich.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Wissen Sie, Sir Richard, ich fühle mich aber nicht als Opferlamm. So habe ich mich noch nie gefühlt, wenn Sie verstehen. Ich werde Ihnen den Gefallen auch nicht tun, mich hier unten von der Welt zu verabschieden. Ich allein bestimme, wohin mein Weg führt, so weit die Realitäten erkennbar sind.«
    Der Reporter hätte gern die Reaktionen des Gelehrten gesehen, doch die Maske verdeckte sein Gesicht. Auch hielt sich Richard Leigh an gewisse Vorsichtsregeln. So war er zum Beispiel nicht zu nah an das Gitter herangetreten. Auch wenn Bill durch die Lücke griff und den Arm lang machte, würde er den Typen nicht zu fassen kriegen.
    Aber es gab ja noch andere Möglichkeiten…
    Während des kurzen Gesprächs hatten sich seine Gedanken auf anderen Wegen verloren. Er dachte dabei an die Waffe, von der Sir Richard nichts wusste. Noch hatte er sie nicht gezogen. Er wartete einen günstigeren Zeitpunkt ab, um dann zuschlagen zu können.
    Und er wollte die Überraschung des Mannes erleben.
    Dass dieser Mann nicht allein bleiben würde, stand für ihn fest.
    Die Illuminati setzten sich nicht nur aus einer Person zusammen. Sie waren eine Gruppe, in der jedes Mitglied die gleichen Interessen pflegte. Sie hatten ein allgemeines Ziel und auch ein spezielles in diesem Fall, denn sie wollten die Bibel des Baphomet.
    Bill hätte mit seiner Aktion noch warten können, um mehr herauszufinden. Doch das erschien ihm bei näherem Nachdenken einfach zu riskant. Er war jemand, der sehr gern

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