Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vorgestellt hatte. Der Vermummte dachte gar nicht daran, großen Widerstand zu leisten.
    Er drehte Bill den Rücken zu und ging in normalem Schritttempo auf die geschwungene Treppe zu.
    Bill wusste selbst, dass er noch nicht gewonnen und nur einen Teilsieg errungen hatte. Aber der erste Schritt war getan.
    Vor der ersten Stufe blieb Richard Leigh einen Moment stehen. Er holte noch mal Luft, und Bill sagte auch nichts dagegen. Er wollte es nicht übertreiben und konnte sich auch vorstellen, wie es im Inneren des Mannes aussah, dem sämtliche Felle davongeschwommen waren.
    Zwei Stufen Zwischenraum reichten Bill aus. Er wollte auch nicht zu dicht an den Mann heran, um keine Überraschungen zu erleben.
    Als er den Scheitelpunkt der Treppe erreicht hatte, geriet auch das Ende in seinen Blick. Er sah jenseits der letzten Stufe die Tür, die noch verschlossen war.
    In den letzten Sekunden war das Misstrauen in dem Reporter hochgestiegen. Er gehörte nicht zu den Menschen, die vor Freude jubelten, wenn etwas klappte, und er befahl dem Mann, auf der Stufe für einen Moment anzuhalten.
    Leigh tat es.
    Bill lauschte. Er glaubte, etwas gehört zu haben, nicht in seiner unmittelbaren Umgebung, sondern jenseits der geschlossenen Tür.
    Im Moment war es wieder still.
    Irrtum? Bill hörte auf seine innere Stimme, die ihm verriet, dass es kein Irrtum gewesen war.
    »Gehen Sie weiter!«
    »Gut!«
    Bill zählte die Stufen ab. Es lagen noch fünf vor ihm, dann war das Ziel erreicht.
    Der Mann mit der goldenen Maske blieb auf einem schmalen Podest stehen. Er streckte seine Hand bereits nach der Klinke aus, um die Tür zu öffnen, doch Bill wollte noch einen Moment warten.
    »Lassen Sie es!«
    »Wie Sie wollen.«
    »Was befindet sich dahinter?«
    »Mein Haus.«
    »Danke für die Antwort. Sind Sie allein?«
    »Haben Sie außer Tilo jemanden gesehen?«
    »Nein, aber das hat sich in der Zwischenzeit ändern können.«
    »Ich wüsste nicht…«
    »Egal. Öffnen Sie die Tür!«
    Es war der Augenblick, den Bill mit großer Spannung erwartet hatte. Wenn die Tür jetzt aufgestoßen wurde, dann…
    Seine Gedanken brachen ab, denn Richard Leigh drückte die Tür in die andere Richtung.
    Bill hatte nicht mehr den Mann im Visier, sondern das, was sich hinter der Tür zeigte. Er schaute in das Licht, das heller strahlte, und für wenige Augenblicke war er irritiert.
    »Packt ihn!«, brüllte Sir Richard.
    Noch im gleichen Augenblick bewegte sich die Masse Mensch auf den Reporter zu…
    ***
    Bei diesem Ziel nutzt auch kein GPS-System etwas. Es lag nicht an einer Straße, sondern auf einem großen Grundstück, dessen Zufahrt einladend offen stand.
    Wir hielten allerdings am Rand an, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Noch war die Sonne nicht tief im Westen in den Ozean eingetaucht. Der Tag kämpfte noch gegen seinen Tod an, und so brauchten wir kein Licht, um uns orientieren zu können, was wir aus guten Gründen zuvor taten.
    Wir wollten nicht in eine Falle fahren, auch wenn es die freie Zufahrt gab. Ich wunderte mich, dass dieses große Gelände nicht umzäunt war. Der Besitz des Wissenschaftlers war praktisch in die freie Natur integriert worden.
    Ich war sogar ausgestiegen und konnte mich relativ beruhigt wieder auf den Beifahrersitz setzen. Als ich die Tür zuschlug, schüttelte ich den Kopf.
    »Still ruht der See.«
    »Sehr schön«, sagte Suko und relativierte seine Antwort sehr schnell. »Dann wollen wir hoffen, dass es auch so bleibt.«
    »Da sagst du was.«
    Die Sonne war im Westen noch als halber Glutball zu sehen. Die ersten Schatten hatten sich bereits gebildet und verteilten sich auf dem Gelände. Es machte nicht unbedingt den Eindruck eines gepflegten Parks. Man hatte alles wachsen lassen und griff nur hin und wieder ein, damit der Bewuchs nicht zu dicht wurde.
    Für uns war es das jedenfalls nicht. Durch die Pappeln an den Seiten hatte die Straße etwas von einer Allee bekommen. Allerdings waren die Abstände zwischen den Bäumen groß genug, um etwas von der Weite mitzubekommen. Da störten die Schatten nicht, die von den Bäumen abgegeben wurden.
    Wir fuhren ohne Licht auf das Haus zu, das sich nicht als Schloss entpuppte, obwohl ein solches durchaus in diese Landschaft gepasst hätte. Es war ein Herrenhaus, das einfach als kantiger Zielpunkt den Besucher anlockte.
    Bei Bill war das geschehen, und bei uns lief es auch so ab.
    Die erste Enttäuschung erwartete uns, als wir auf das Haus zufuhren. Wir hatten damit gerechnet,

Weitere Kostenlose Bücher