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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst sein Schicksal in die Hände nahm, und deshalb konnte er nicht warten.
    »Bleiben Sie allein, Sir Richard?«
    Hinter der Maske klang das Lachen ungewöhnlich dumpf und verzerrt. »Nein, wie kommen Sie darauf? Ich habe meine Freunde bereits zusammengerufen. Sie werden auch hier erscheinen, und Sie werden sehr bald die Freude haben, sie sehen zu können.«
    Bill verzog den Mund. »Sie können sich sicher vorstellen, dass es mir nicht gefällt.«
    »Natürlich kann ich es mir vorstellen, aber Sie werden nicht gefragt. Sie sind nicht in der Lage, vorangehen zu können. Hier bestimmen andere, nicht Sie.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Ach? Sie haben…«
    Bill tat das, worauf er sich bereits seit längerem innerlich vorbereitet hatte. Er griff an seine linke Seite und holte seine Beretta so schnell hervor, dass sein Gegenüber gar nicht dazu kam, irgendetwas zu unternehmen. Was hätte er auch tun können? Nichts. Er stand da und schaute in die Mündung.
    »Ich denke, dass es ab jetzt nach meinen Spielregeln geht«, sagte Bill mit fester Stimme.
    Der Wissenschaftler schüttelte den Kopf. Der goldene Puder auf der Maske hinterließ dabei so etwas wie einen Schleier.
    »Woher haben Sie die Waffe?«
    »Gefunden.«
    »Unsinn.«
    »Sie ist sogar geladen«, erklärte Bill. »Ich an Ihrer Stelle würde es nicht für einen Bluff halten und es nicht darauf ankommen lassen.«
    Leigh ging gar nicht darauf ein. »Kann es sein, dass es Ihre eigene Waffe ist?«
    Bill wollte seinen Helfer nicht bloßstellen und antwortete: »Das ist nicht der Moment, um darüber zu diskutieren. Ich will etwas anders von Ihnen, Sir Richard.«
    »Sie wollen mich töten!«
    »Nur wenn es sein muss. Ich schätze Sie als einen Realisten ein. Sie werden sich nicht selbst unglücklich machen wollen.«
    »Das Ziel mancher Menschen geht sogar noch über den Tod hinaus«, erklärte er.
    »Sind Sie so stark?«
    »Ja.«
    Bill nahm ihm das sogar ab. Nur hatte er keine Lust, lange mit diesem Menschen über Sinnfragen des Lebens und des Tods zu diskutieren. Er wollte zusehen, dass er aus diesem verdammten Gefängnis freikam.
    »Sagen Sie nicht, dass Sie keinen Schlüssel besitzen, um die Gittertür hier aufzuschließen!«
    »Ich habe es nicht behauptet.«
    »Dann bitte!«
    Sir Richard zögerte noch. Bill ließ ihn in die Mündung der Waffe schauen. Der Reporter wollte keine Zeit verlieren, und sein Gegenüber machte auf ihn den Eindruck, Zeit schinden zu wollen.
    »Ich kann Ihnen eine Kugel ins Bein schießen oder in den Arm. Und ich werde dafür sorgen, dass sie sich um keinen Schritt zurück bewegen. Es ist mir verdammt ernst.«
    Da hatte Bill nicht gelogen. Es ging um sein Schicksal. Er hatte keine Lust, auf der Klinge des Sensenmanns zu tanzen. Hier ging es um Zeit, und genau das hatte der Anführer der Illuminati auch begriffen.
    »Sie sollen Ihren Willen haben, Bill.«
    »Oh, wie großzügig.«
    Sir Richard holte aus der linken Tasche seines Umhangs tatsächlich einen dunklen Schlüssel hervor, den er Bill entgegenhielt, wobei er allerdings auch auf das Schloss zielte.
    »Bitte schneller.«
    »Schon gut.«
    Es klappte alles so, wie es sich der Reporter vorgestellt hatte. Der Schlüssel passte zum Schloss, und dann schaute Bill zu, wie er zweimal gedreht wurde.
    »Ziehen Sie die Tür auf.«
    »Natürlich.«
    Richard Leigh dachte nicht daran, sich zu wehren. Es klappte einfach alles bestens. Fast schon zu gut, und Bills Aufmerksamkeit ließ um keinen Deut nach.
    Die Gittertür schwangen lautlos nach innen, und Bill hatte endlich freie Bahn. Er ließ sich seinen Triumph nicht anmerken, als er mit gezogener Waffe auf den Mann zuschritt, der sicherheitshalber die Distanz zwischen ihnen vergrößerte.
    Bill Conolly gehörte nicht zu den Menschen, die etwas ohne Plan taten. Auch jetzt wusste er bereits, wie es in seinem Sinne weitergehen sollte, und er hoffte, dass er es auch in die Tat umsetzen konnte.
    Aus den Augen ließ er den Mann nicht, der von einer gewissen Unruhe erfasst worden war, was die Bewegungen seiner Hände verriet. Er streckte die Finger, er schloss die Hände zu Fäusten, aber er tat nichts, was Bill zu einem Eingreifen verlockt hätte.
    Er wollte nur raus aus diesem verdammten Keller, und dabei den gleichen Weg nehmen, den der Wissenschaftler genommen hatte.
    »Drehen Sie sich um, Sir Richard und gehen Sie bitte die Treppe hoch. Nicht zu langsam.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Dann los!«
    Es klappte alles so, wie es sich Bill Conolly

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