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1374 - Wiege der Kartanin

Titel: 1374 - Wiege der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammentreffen. Sie begehen unter Aufsicht ihrer Imago gemeinsam Selbstmord. Aber da mache ich nicht mit. Ich will nicht verantwortlich für den Tod von Milliarden von Intelligenzwesen sein ..."
    „Es sind doch nur Quasi-Intelligenzen und einfache Roboter", warf Gil-Gor ein. „Und es bleibt dir immer noch die Flucht von deinem Exilplaneten."
    „Begreift ihr denn nicht?" schrie Rhodan zornig. „Habt ihr euch noch nicht überlegt, daß dieser Dualsuizid so geartet ist, daß er sehr wohl der Lehre des Hexameron von den Sechs Tagen entsprungen sein könnte?"
    Seinen Worten folgte nachdenkliches Schweigen. In dieses sagte der Nakk Dalphrol: „In diesem Fall wärst auch du ein Werkzeug des Hexameron. Oder wie würdest du das sehen, Perry Rhodan?"
    Rhodan merkte, daß er sich durch seinen Übereifer vom Regen in die Traufe gebracht hatte. Er unternahm einen verzweifelten Versuch, sich aus der Schlinge zu ziehen, bevor die Stimmung noch mehr gegen ihn umschlug. „Wäre es so, dann hätte ich wohl nicht im Anklam-System dazu beigetragen, eine Geheimorganisation der Hauri zu zerschlagen", erklärte er. „Und ich würde auch nicht mithelfen, die Verschwörung der Han-Shui-Kwon im Charif-System aufzudecken. Merkt ihr denn nicht die Absicht, die dahintersteckt? Verwirrung zu stiften und Verbündete gegeneinander auszuspielen!"
    Und auf einmal sah Rhodan klar. Er war nicht durch Überlegungen hinter die Wahrheit gekommen, sondern durch diese spontane, aus der Not geborene Äußerung.
    Der Vergleich zwischen den Juatafu Jordan und Norqul ließ ihn erkennen, was ihn an dem angeblichen imagosüchtigen Norqul gestört hatte. Jordan war kein gewöhnlicher Roboter gewesen, sondern einer mit Intellekt und Gefühlsempfinden. Norqul dagegen hatte seinen Spruch über Imago emotionslos heruntergeleiert - robothaft.
    Und damit wurde ihm klar, daß Norqul nur ein auf Imago programmierter Roboter war, vielleicht nicht einmal ein Juatafu. Was war dann mit dem anderen Roboter, den man angeblich hatte desaktivieren müssen, weil er sich ebenfalls als imagosüchtig entpuppt hatte? „Die Han-Shui-Kwon ist bloß ein Phantom, sie existiert überhaupt nicht", hörte er Gil-Gor sagen. „Bleiben wir also beim Thema. Es gibt noch einen Alternativvorschlag, der von der Mehrheit der Gon-Wen befürwortet wird. Ich gebe zu, daß ich bis zuletzt dagegen war. Aber nachdem ich deine Argumente gegen den ersten Plan gehört habe, kann ich dir versichern, daß die Alternative dein Gewissen ganz sicher nicht belasten wird, Perry Rhodan. Denn die Benguel und Juatafu werden darin nicht einbezogen. Es geht allein um deine Person." Aha, dachte Rhodan, jetzt kommt's. Wie hatte Mi-Auwa noch gesagt? Partielle Persönlichkeitsänderung. Das mochte alles mögliche bedeuten, aber Rhodan war sicher, daß er mit keiner der sich bietenden Möglichkeiten einverstanden sein würde. „Du bist wegen deines Wissens über das Universum Meekorah für uns von geradezu existentieller Bedeutung, Perry Rhodan", fuhr Gil-Gor fort. „Darum wollen wir dich weder an die Parias verlieren noch dich dem Hexameron überlassen. Gleichzeitig liegt uns aber auch etwas daran, die Imago, die du in dir trägst, zu neutralisieren. Um das zu können, müssen wir aber dein Wissen, dein Ich erforschen. Wenn wir wissen, was die Imago ausmacht, könnten wir diese Aura gewiß durch einen kleinen Eingriff beseitigen - und uns bei dieser Gelegenheit dein gesamtes Wissen beschaffen. Das müßte auch in deinem Interesse sein, Perry Rhodan."
    „Das klingt mir sehr nach Gehirnwäsche", sagte Rhodan. „Und daran bin ich nicht interessiert."
    „Wir benötigen nicht einmal dein Einverständnis", sagte da der Nakk. „Wir können dich zwingen, uns dein Wissen zu geben und die Imago abzulegen."
    Gerade als Rhodan zu einer Entgegnung ansetzte, kündigte LEDA durch ein Signal an, daß sie sich mit ihm in Verbindung setzen wollte. „Stammt diese Idee von dir, Gon-Wen Dalphrol, oder von deinen robotischen Begleitern?" sagte Rhodan noch, bevor er LEDAS Meldung empfing. „Dicke Luft", sagte die DORIFER-Kapsel. „Der Psikyber-Projektor ist wieder aktiviert. Und der Konferenzraum steht im Fokus der Strahlung. Auch du gehörst zu den anvisierten Zielen. Du trägst einen Mikrosender an dir, auf dessen Impulse das Psikyber-Feld anspricht."
    „Norqul muß mir den Sender angeheftet haben!" stellte Rhodan in plötzlicher Erkenntnis fest und trug dem Pikosyn auf, jene Stellen seines Körpers millimetergenau

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