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1374 - Wiege der Kartanin

Titel: 1374 - Wiege der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschiedenen Stellungen auf dem Boden. Sie achten den Eindruck, als seien sie erst vor kurzem aus der Trance oder einer Ohnmacht erwacht und sammelten sich nun in einer Phase der Erholung. Nur Gil-Gor stand und stützte sich mit den Armen auf den Tisch. Er hatte den Kopf halb erhoben und stierte benommen auf Mi-Auwa, die auf seiner Seite um den Tisch herumgekommen war und sich langsam und mit erhobener Waffe dem Nakken näherte.
    Dalphrol war der einzige, der keine Nachwirkungen einer Beeinflussung durch das Psikyber-Feld zeigte.
    Rhodan wußte auch, wieso das so war. Der Nakk hatte keinen Peilsender an sich getragen.
    Und für Mi-Auwa war damit die Schuldfrage geklärt.
    Sie mußte irgend etwas zu dem Nakken gesagt haben. Denn nun antwortete er, aber Rhodan verstand nicht, was er sagte, denn gleichzeitig kam Bewegung in die vier Juatafu. Sie wichen zur Seite aus, um einen besseren Schußwinkel zu haben, um ihr Opfer von verschiedenen Seiten ins Ziel zu bekommen. „Mi-Auwa - die Juatafu!" rief Rhodan. „Gil-Gor - in Deckung!"
    Die Kartanin reagierte sofort, aber auf eine völlig unerwartete Art und Weise. Sie feuerte nur ungezielt in Richtung des nächststehenden Roboters und stellte sich gleichzeitig schützend vor Gil-Gor, der gar nicht zu begreifen schien, was um ihn vor sich ging.
    Mi-Auwa stand geradewegs in der Schußbahn der drei anderen Juatafu. Ihr Opfer rettete dem Gon-Wen Gil-Gor das Leben.
    Die Roboter hatten keine Gelegenheit mehr, eine zweite Salve abzugeben, denn da traf sie das Feuer Rhodans und der nachstürmenden Kartanin. Ihre Hüllen verglühten.
    Gil-Gor stand noch immer benommen da, als Rhodan Mi-Auwas gekrümmt am Boden liegende Gestalt erreichte. Die Wunden zerstörten seine letzte Hoffnung, daß noch Leben in ihr sein könnte.
    Sie hatte ihr Leben für das von Gil-Gor gegeben. „Das sind gar keine Roboter!" rief einer der Kartanin, die die getroffenen Juatafu untersuchten. „In den Hüllen stecken Hauri."
    Rhodan wandte sich an Dalphrol, der noch immer im Schutz seines Individualschutzschirms an seinem Platz hinter dem Tisch schwebte. „Das wird hoffentlich eine peinliche Untersuchung nach sich ziehen, Gon-Wen Dalphrol", sagte er. „Du hast fünf Hauri als Roboter getarnt und einen Roboter, der auf das Imago-Syndrom programmiert war, eingeschleust."
    „Ich bin selbst getäuscht worden", sagte der Nakk und desaktivierte seinen Schutzschirm. „Und wie erklärst du dir dann, daß du nicht von dem Psikyber-Feld beeinflußt wurdest?" fragte Rhodan.
    Er verriet nicht, daß es außer dem Nakken und Mi-Auwa noch eine dritte Person im Konferenzsaal gegeben hatte, die keinen Sender trug. Die schlagfertige Antwort Dalphrols verblüffte ihn dennoch. Er sagte: „Weil ich den Sender abgewehrt habe, den du nach mir geworfen hast, Perry Rhodan. Aber ich spreche dich trotzdem von aller Schuld frei. Ich will die Dinge nicht komplizieren. Denn ich habe gelernt, immer nach den einfachsten Lösungen zu suchen. Darum gehe ich davon aus, daß keiner der in diesem Raum Anwesenden, außer den Attentätern selbst, an diesem Komplott beteiligt war."
    „Vielleicht hast du recht", stimmte Rhodan zu. Dennoch fragte er sich, welcher der Gon-Wen noch keinen Sender gehabt hatte. Dieser war dann vielleicht doch nicht so unschuldig. Möglicherweise aber vereinfachte der Nakk die Dinge nur deshalb, um sich von jeglichem Verdacht reinzuwaschen. „Mi-Auwa!" stieß Gil-Gor plötzlich mit gebrochener Stimme hervor, als die Soldaten ihren Körper mit einer weißen Kunststoffolie bedeckten.
     
    *
     
    Es war tags darauf, daß Gil-Gor Perry Rhodan in seiner Villa besuchte, achtundzwanzig Standardstunden nach den Vorfällen in Baos Palast.
    Rhodan war allein. Beodu war noch nicht wieder zurückgekehrt.
    Gil-Gor trug eine seiner schlecht sitzenden Kombinationen, diesmal eine ohne das ESTARTU-Symbol.
    Der Kartanin wirkte sehr bedrückt. „Ich möchte mich bei dir für mein Verhalten entschuldigen", sagte er zu Rhodan. „Nicht nur, weil du durch dein umsichtiges Handeln mir und einigen anderen Gon-Wen das Leben gerettet hast. Ich habe dich falsch eingeschätzt, Perry Rhodan. Aber es ist etwas anderes, ob man sich aus einem Bericht über jemanden eine Meinung bildet oder beim persönlichen Kennenlernen."
    Rhodan wollte nicht sarkastisch sein, nicht in diesem Moment, darum fragte er nicht, ob man sich im Charif-System auf einmal nicht mehr vor einer Invasion der Benguel und Juatafu-Roboter fürchte. „Mi-Auwa hat dir das

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