1374 - Zombies im Mediapark
ja der Magen um.«
»Wenn du so einen empfindlichen hast.«
Schubert winkte nur ab. Er wollte über das Thema nicht mehr sprechen und drehte sich deshalb von Michael Harig weg. Dabei schaute er zur Seite und gleichzeitig zurück.
Seine Augen weiteten sich nur allmählich. Er wusste auch nicht, ob er grinsen oder etwas anderes tun sollte, denn was er sah, das passte nicht zu den Menschen.
Zwei Männer hatten sich durch die Drehtüren geschoben.
Männer?
Nein und ja. Es waren zwei männliche Personen, aber sie sahen längst nicht aus wie normale Menschen. Die waren sie wohl mal gewesen. In einer anderen Zeit und in einem anderen Leben.
Aber jetzt…
Schubert stieß seinen Freund Michael an. »He, dreh dich mal um. Los, schau.«
»Was ist denn?«
»Scheiße, dreh dich um!«
Der schrille Klang in der Stimme hatte Michael Harig gewarnt. Er fuhr herum und sah etwas, was auch zahlreiche andere Gäste sahen.
Sie hatten sich zurückgezogen und so eine Lücke zwischen sich und den Gestalten geschaffen, die in feuchten Lumpen gekleidet waren.
Als Fetzen klebten sie an ihren Körpern. Sie schauten hinein in leblose Augen und auf eine Haut, die keine normale Farbe mehr aufwies, sondern grau, aufgerissen und lappig war. Haare klebten struppig auf den Köpfen. Schiefe Mäuler waren aufgerissen, und die Finger der zu Klauen gekrümmten Hände zuckten in wilder Vorfreude.
Die zwei Modergestalten schienen direkt aus einem Film von der Leinwand gestiegen zu sein, um ihren Schrecken unter den Menschen zu verbreiten.
Michael Harig und Konstantin Schubert kannten sich beide gut im Genre des Horrors aus. Egal, ob Film oder Buch. Deshalb hatten beide die gleiche Idee.
»Scheiße, das sind echte Zombies!«
Der Ruf war noch nicht verklungen, da griffen die beiden bereits an!
***
Verdammt, dachte der in Zivil gekleidete Kommissar Koschinski, da stimmt etwas nicht.
Er stand vor dem Kino und war ziemlich nervös. Mal schaute er in das Areal hinein, mal durch die Glaswand in das untere Geschoss, wo sich die meisten der Besucher aufhielten, bevor sie sich nach dem Kartenkauf auf die einzelnen Etagen verteilten.
Der Kommissar war nervös. Die Jahre bei der Polizei hatten bei ihm so etwas wie einen Sinn für Gefahren entstehen lassen. Das traf hier zu. Auch wenn er keine großen Veränderungen feststellte, war er sicher, dass hier etwas in der Luft lag.
Das spürte er. Da war das Kribbeln in den Fingerspitzen. Wo etwas passieren würde, konnte er nicht sagen, und er dachte auch nicht daran, seinen Chef anzurufen, zudem hatte er noch keinen Täter gesehen, obwohl er sich gut vorstellen konnte, dass sich der oder die Killer im Schutz der anderen Menschen irgendwo hineingeschlichen hatten. Zum Beispiel in das Innere des Kinos.
Er schaute wieder hin.
Es gab in der Halle keine Veränderung. Die Schlangen an den Kassen waren geblieben. Vielleicht waren sie sogar noch länger geworden, das konnte er nicht so genau sagen.
Oder…?
Über dieses eine Wort dachte er nach, als er sah, was sich nun vor seinen Augen veränderte. Die Schlangen vor den Kassen erlebten eine Veränderung. Sie gerieten in Bewegung, aber sie lösten sich nicht auf. Etwas musste im Kino passiert sein, denn eine solche Reaktion gab es bestimmt nicht ohne Grund.
Beim ersten Blick sah er sie. Koschinski hatte den Kopf nur ein wenig nach rechts gedreht. Plötzlich überkam ihn das Gefühl, in einem falschen Film zu sein. Es war auch möglich, dass sich ein Horrorfilm in Realität verwandelt hatte, denn die beiden Gestalten, die er sah, bewegten sich zwar wie Menschen, waren auch Menschen, aber er wollte sie trotzdem nicht als solche ansehen.
Sein Mund öffnete sich und klappte nicht wieder zu. Er war geschockt, er sah einen Albtraum. Er holte hechelnd Luft. Auch die Besucher hatten jetzt bemerkt, was ihnen von den Gestalten blühte, die in das Kino eingedrungen waren.
Nichts mehr war so wie sonst, denn es erfolgte ein Angriff. Den sah Koschinski und konnte noch immer nicht glauben, dass es der Wirklichkeit entsprach. Er hörte die ersten Schreie, er erlebte den Beginn der Panik und nahm sofort Kontakt mit seinem Chef auf.
Viele Worte musste er nicht machen. Er und Goethel arbeiteten lange genug zusammen.
Sein Chef wusste Bescheid.
Noch ein Blick in das Innere.
Es war tatsächlich die Hölle, die sich dort abspielte, und bei den Angreifern konnte man kaum von Menschen sprechen.
Koschinski hatte Angst. Trotzdem hielt ihn nichts mehr. Er musste hinein, denn er
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