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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwickelten sich die Parasinne gleich.
    Es gab welche, die konnten mit ihren Sinnen bis tief in das Black Hole eindringen, diese Gebilde einer höhergeordneten Dimension detailliert und auch als Gesamtheit erfassen. Dazu gehörte C. Er war diesbezüglich ein Genie.
    Aber C. und andere solcher Multitalente konnten ihre Gabe nicht dazu anwenden, ihre Eindrücke mittels technischer Geräte in für die Realität brauchbare Werte umzusetzen.
    Sie wurden als im höchsten Maß schwarzsichtig, aber auch als realitätsblind bezeichnet.
    Andere wieder, wie O., die keine solchen Psi-Talente waren, brachten zwar nur ausreichende Testergebnisse, aber sie waren Meister auf dem Weg des Umsetzens. Sie konnten mit ihren Psi-Sinnen in übergeordneten Bereichen sein und gleichzeitig auf den Real-Simulator ihre Erfahrungen umsetzen.
    Es gab auch Nakken, die versagten auf allen Gebieten, und diese wurden schon nach einer kurzen Testreihe ausgeschieden und auf ihre Mutterwelt zurückgebracht und in einem kurzen Schulungsprozeß an das Alltagsleben angepaßt. Diese durch und durch Psi- und Realtauben hatten nie eine Chance, höheren Ämtern oder wichtigen Aufgaben zugeführt zu werden.
    Anpassungsfähige Nakken - wie etwa Dalphrols O. - wurden jedoch gefördert; sie waren aus dem Stoff, aus dem Hyperphysiker, Raumschiffer, Psi-Fachleute für das Projekt Meekorah und Mitglieder der Projektorganisation, Gon-Wen, gemacht wurden.
    Zu diesem Zweck wurde O. mit den anderen Musterschülern seines Jahrgangs - gleich nachdem man ihnen ihre endgültigen technischen Hilfsgeräte, den Sprech-Sicht-Helm und das Exoskelett mit eigenem Antrieb angepaßt hatte - zum Loch der Ewigkeit gebracht.
    Dort, an diesem psionischen Giganten, der stärksten nur vorstellbaren Psi-Quelle, erhielten sie ihren letzten Schliff. Hier konnten sie ihr Talent unter Beweis stellen, denn das Loch der Ewigkeit war im psionischen, im fünfdimensionalen Bereich schier unendlich, nicht nur ein Splitter bloß wie Anansar. Das Loch der Ewigkeit war ein echter Prüfstein.
    Um auch verkappten Talenten wie C. eine Chance zu geben, wurden die Besten unter ihnen ebenfalls zu dieser Ausbildung mitgenommen und im Loch der Ewigkeit ausgesetzt. Aber die wenigsten Multitalente schafften diese Prüfung, viele von ihnen fanden nicht mehr in die Realität zurück, waren in der Ewigkeit verschollen, verloren in Raum und Zeit... Zu diesen Opfern gehörte auch Dalphrols C.: Er war auf Jahre hinaus im Loch der Ewigkeit verschollen, und erst eine der späteren Testgruppen fischte ihn in jenem Zwischenbereich auf, der die Räume voneinander trennte. C. hatte keine Erinnerung an die dazwischenliegenden Jahre, für ihn hatte der Verbleib zwischen den Räumen nicht einmal einen Atemzug gedauert. C. wurde nach Nansar zurückgebracht, und als psychisches, psionisch gestörtes Wrack fristete er hier sein Leben. O. aber machte Karriere. Er wurde zuerst als Hilfskraft am Bauplatz der NARGA PUUR eingesetzt, ging dann ins Anklam-System und war jetzt stellvertretender Leiter der Projektstation im 4. Hangay-Viertel.
    Dalphrol konnte stolz auf ihn sein, denn Ossama, wie O. mit vollem Namen genannt wurde, leistete einen wichtigen Beitrag für das Gelingen des Projekts Meekorah. „Und was ist aus C. geworden?" fragte Rhodan. „Ich schäme mich fast, es zu sagen", antwortete Dalphrol. „C. ist in den Untergrund gegangen und hat sich den Sektierern angeschlossen. Sein voller Name ist Clennar."
    „Clennar?" wiederholte Rhodan, bevor er begriff, warum ihm Dalphrol dies bis zuletzt verheimlicht hatte. „Beodus Entführer!"
    „Ich habe ihn verstoßen", sagte Dalphrol. „Ich habe mit ihm und seinesgleichen nichts zu schaff en - schon seit Jahren nicht."
    „Aber der Grund, daß du die Sektierer mit Samthandschuhen angefaßt hast, könnte in deiner Verwandtschaft zu C. zu suchen sein", hielt Rhodan dem nakkischen Gon-Wen vor. „Um was für eine Sekte handelt es sich dabei?"
     
    *
     
    „Der Begriff ist eigentlich irreführend, ich habe ihn für mich geprägt", sagte Dalphrol. „Möglicherweise trifft er aber inzwischen zu." Er machte eine kurze Pause und fuhr mit veränderter Stimme fort: „Ich habe mich bereits mit Gil-Gor in Verbindung gesetzt. Die Shuo-Gon-Wen hat sich zu einer Großaktion auf Nansar entschlossen, und ich unterstütze diese Aktion mit ganzer Kraft. Ich habe Befehl gegeben, die Untergrundorganisation aufzulösen und Clennars Gruppe auszuheben."
    Dalphrol beruhigte sich wieder. Rhodan hatte

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