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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn zuvor nie so emotionsgeladen gesehen wie eben. Und Rhodan hätte nie geglaubt, daß Nakken eine so starke Bindung zu ihren Kindern haben könnten - diese so gefühlskalten Wesen, die mehr in höhergelagerten Dimensionen lebten als in der Realität des Raum-Zeit-Kontinuums.
    Das überraschte ihn, und das machte ihm Dalphrol sympathischer. „Du sprichst in Anachronismen", sagte Rhodan. „Geht es nun um eine Sekte oder nicht?"
    „Ich werde versuchen, es dir zu erklären", sagte Dalphrol.
    Der Großteil der Nakken, die erkennen mußten, daß sie nicht die Befähigung für höhere Aufgaben besaßen, fand sich mit seinem Schicksal ab. Sie versanken in Bedeutungslosigkeit. Aber einige wenige konnten es nicht verkraften, daß sie nicht an der Macht und Verantwortung mittragen durften. Sie fühlten sich verstoßen, diskriminiert - und das gesamte Volk der Nakken als von den anderen Völkern der Kansahariyya mißbraucht und ausgebeutet.
    Sie kehrten der Gesellschaft den Rücken und formten ihre eigenen Träume. Sie träumten entweder davon, sich von aller Technik zu befreien und ein naturverbundenes Leben wie ihre Vorfahren zu führen - das waren die Jünger des legendären Purrell. Oder aber sie gingen den umgekehrten Weg und verschrieben sich voll der Technik, erhoben sie zu ihrem Götzen, ließen sich durch schmerzhafte Operationen ihre psionischen Organe herausoperieren ... und dergleichen mehr.
    Es gab in den Untergrundorganisationen von Nansar viele Abstufungen zwischen diesen beiden Extremen, aber dies waren die Hauptströmungen. „Bisher ist es nie zu irgendwelchen Aktionen gegen die Kansahariyya oder die Projektorganisation gekommen", erklärte Dalphrol. „Darum haben wir diese Organisation stillschweigend geduldet. Sie verstießen bisher nie gegen irgendein Gesetz, abgesehen von moralischen und ethischen Grundsätzen.
    Ich verachte einen Nakken, der nicht zu seiner Abstammung und den ihm gegebenen Fähigkeiten steht.
    Und ich kann auch einen Nakken nicht akzeptieren, der prinzipiell jeglichen Fortschritt verteufelt. Aber ich bin dagegen, diese Außenseiter mit den Mitteln der Gewalt zur Ordnung zu zwingen. Darum habe ich gemeint, daß er Begriff Sekte eigentlich nicht zustimmend ist. Aber es könnte sein, daß es für eine bestimmte Gruppe passend geworden ist. Wenn Clennar den Attavenno tatsächlich entführt hat - und Beodu nicht freiwillig mit ihm gegangen ist -, dann werden wir den Untergrund abschaffen."
    „Du hast mir einen umfassenden Überblick verschafft, Dalphrol, und dafür bin ich dir dankbar", sagte Rhodan, dem die Nakken auf einmal nicht mehr so unnahbar und gefühlskalt erschienen, wie sie sich Fremdwesen gegenüber gaben. „Aber könntest du konkret werden? Was hast du zu Beodus Befreiung unternommen?"
    „Ich habe meine Leute ausgeschickt, damit sie Clennars Organisation ausheben", sagte Dalphrol, als handelte es sich um eine unbedeutende Nebensächlichkeit, die keines besonderen Aufhebens bedurfte. „Wenn Beodu dort festgehalten wird, dann hast du ihn bald zurück. Befindet er sich nicht dort, werden wir von den Sektierern erfahren, wo er ist."
    „Du stellst das sehr einfach dar."
    „Ist es auch", versicherte Dalphrol. „Wir haben es hier nicht mit Geheimbündlern zu tun. Da wir nie gegen die Untergrundorganisation vorgegangen sind, brauchten sie auch nie im geheimen zu agieren. Sie galten als legal, und wir wußten stets über die Vorgänge im Untergrund Bescheid. Das sind keine Revolutionäre, keine Terroristen, sondern nur harmlose Träumer."
    „Ich weiß nicht ...", meinte Rhodan zweifelnd. „Du kannst mir glauben ...", begann Dalphrol, verstummte aber plötzlich und sagte entschuldigend: „Ein Anruf vom Einsatzkommando. Es kann sich nur um eine Erfolgsmeldung handeln."
    Rhodan versuchte, sich in das Gespräch einzuschalten, das Dalphrol direkt in seinem Helm empfing. Aber der Pikosyn fand einfach nicht die richtige Frequenz im Normalfunkbereich. Und noch bevor er die Hyperfrequenzen abzutasten beginnen konnte, hatte der Nakk das Gespräch bereits beendet. Er hatte dabei keinen Ton von sich gegeben, weil er dank seiner technischen Hilfe sich keiner Lautsprache bedienen mußte, sondern seine Gedanken in Funksymbole umsetzen konnte - gerade so wie ein Roboter. „Es steht schlimmer, als ich es für möglich gehalten habe", erklärte Dalphrol. „Clennars Bande hat das Feuer auf meine Leute eröffnet. Die Hälfte der Juatafu ist ausgefallen, zwei Nakken wurden getötet."
    „Hast

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