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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinaufgebracht und der psionischen Strahlung des Mondes Anansar ausgesetzt wurden.
    Und einmal sah er, wie eine hochgewachsene, hagere Gestalt sich von der Robothülle befreite ... Es war ein Hauri.
    Es war wie im Video, wo Beodu auch den Schatten und die Silhouette eines Hauri entdeckt hatte - was schließlich den Ausschlag dafür gab, daß er Clennar nach Nansar folgte.
    Er, Beodu, hatte geglaubt, hier Nachforschungen betreiben zu können, um dann Perry die Unterlagen über die Han-Shui-Kwon präsentieren zu können.
    Und jetzt war er in der Gewalt der haurischen Geheimorganisation und deren nakkischer Helfer.
    Und er hatte keine Chance auf Freiheit, denn er war zu einem Eingeweihten geworden.
    Nach und nach, stückweise, hatte er Informationen gesammelt und kannte nun die Pläne der Hauri. Aus diesem Grund konnten sie ihn nicht laufenlassen, abgesehen davon, daß sie ihn brauchten.
    Er war zum Propheten der Nakken geworden. „Erzähle uns deine Träume", forderte Aljiung. „Schildere uns, wie es deine Träume sagen, was sein wird, wenn der Splitter zur Keule wird und wir alle in die Ewigkeit aufgehen werden", bat Narinun. „Bringe uns deine Eindrücke vom kleinen Tod genau dar", forderte Ballaran.
    Und Beodu ließ seiner Phantasie freien Lauf und fabulierte, munter drauflos. Aber während er das tat, erkannte er, daß seine Phantasie der Realität sehr nahe kam und alles, was er erzählte, eigentlich nur die Fortführung seines einen Traumes war, den er Perrys LEDA geschildert hatte.
    Es war, als würde er nun mit offenen Augen diesen Wahrtraum weiterträumen.
    Beodu konnte nur hoffen, daß sich Perry Rhodan seinen Traum angehört hatte und die richtigen Schlüsse daraus zog.
    Aber sein Waqian glaubte ja nicht an seine Träume.
    Diese bittere Erkenntnis ließ Beodus Hoffnung schwinden, daß das Charif-System noch zu retten war.
     
    7.
     
    „Was du aus dem Video über die Geburt und die Erziehung von uns Nakken erfahren hast, das kannst du höchstens für deine Legendensammlung verwenden, Namenlos", erklärte Dalphrol. „Ich werde euch zeigen, wie das in unserer modernen Zeit vor sich geht."
    „Du scheinst Legenden mit Märchen zu verwechseln", regte sich Namenlos auf. „Darum muß ich dich berichtigen, Gon-Wen Dalphrol. In jeder Legende steckt ein Körnchen Wahrheit, und die. picke ich mir heraus und verfolgte sie bis zu den Wurzeln in der Vergangenheit. Oder willst du etwa behaupten, daß die Legende vom geheimnisvollen Nakkenfriedhof ein reines Märchen ist?"
    „Was du darüber erfahren hast, das ist reine Erfindung", erwiderte Dalphrol. „In ferner Vergangenheit mag es solche Gräber- und Geburtsstätten gegeben haben, mitsamt den Ritualstätten. Aber die Gegenwart sieht anders aus."
    Trotz der Beteuerung, ihnen passende Quartiere zu beschaffen, hatte Dalphrol sie in der Quarantänestation schmoren lassen.
    Als er nun in Begleitung zweier Roboter kam, holte er sie zu einer Exkursion ab. Sie flogen mit einem Gleiter ins Zentrum der Stadt, die den Namen Nakkaran trug. Es gab Tausende solcher Städte auf Nansar, aber keine richtige Metropole.
    Das Leben auf Nansar konzentrierte sich auf diese Kleinstädte, die alle hoch technisiert waren. Die Nakken waren auf diese High-Tech angewiesen, um in dieser Welt leben zu können. Darum gab es ausschließlich diese Ballungszentren der Zivilisation; außerhalb der Stadtgrenzen gab es nur unbewohnte Wildnis und nur wenige Industriezentren, die von den Robotern betrieben wurden. Die bescheidene Landwirtschaft lag ebenfalls in der Obhut der Roboter; die Nakken benötigten kaum Agrarprodukte, sie ernährten sich von den Erzeugnissen der biochemischen Nahrungsmittelfabriken, die das Bild der Städte beherrschten.
    Als Dalphrol dies während des kurzen Gleiterflugs erzählte, lag Rhodan die Frage auf der Zunge, ob die Nakken wirklich so bescheiden waren, um sich mit einem Leben zufriedenzugeben, das von Technik und Biosynthese bestimmt wurde. Aber er sprach die Frage nicht aus, Dalphrol hätte ihm keine ehrliche Antwort gegeben.
    Sie landeten auf dem flachen, schmucklosen Dach eines Bunkers im Mittelpunkt von Nakkaran, wo sich ein solch häßliches Gebäude an das andere reihte.
    Sie fuhren schweigend in einem senkrechten Schacht ins Erdgeschoß hinunter. Dalphrol hatte sie zuvor darauf aufmerksam gemacht, daß es sich dabei nicht um einen Antigravlift handelte. Nakken benötigten solche nicht, weil in ihren mechanischen Körpersockeln Antigraveinrichtungen eingebaut

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