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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unbeschreibliches Chaos um ihn herum, aber er rannte nicht weg, sondern drehte sich zum Podium hin um.
    Dort stand das Phantom!
    Es war der Sieger, denn es besaß noch immer sein Messer, und von dessen Klinge tropfte Blut.
    Das Bild war schrecklich. Fast zu schlimm, um wahr zu sein. Und es gab keinen, der das Phantom angriff. Jeder Reporter war nach Waffen untersucht worden, bevor er den Raum hier hatte betreten dürfen. Keine Waffen durften mit in den Presseraum gebracht werden. Auch Sir James besaß keine Waffe, und seine beiden Kollegen von der Metropolitan Police ebenfalls nicht.
    Nur das Phantom war bewaffnet!
    Und das zeigte es sehr deutlich.
    Es hielt sein Messer mit beiden Händen fest, die Arme hoch erhoben. Es fehlte nur noch ein auf dem Tisch liegender Körper, in den es die Klinge hineinstoßen konnte. Dann wäre das Grusel-Szenario wirklich perfekt gewesen.
    Er stieß nicht zu. Es gab im Moment kein Ziel. Stattdessen schaute er auf die Journalisten, die so weit wie möglich zurückgewichen waren. Den Raum allerdings hatten sie nicht verlassen, obwohl die Tür offen stand.
    Es waren auch noch keine Polizisten erschienen, die das Phantom festnehmen wollten. Vielleicht trauten sie sich auch nicht hinein, und die gesamte Szenerie wirkte wie eingefroren.
    Unter dem Tisch lag Ron Holden in seinem Blut. Den ersten Gegner hatte das Phantom besiegt. Dabei wollte es es nicht belassen, sondern suchte sich den nächsten.
    Ein Sprung, und es stand in Sir James Powells Nähe, dessen Blick an der blutigen Messerklinge klebte.
    Hinter der Maske klang ein hartes Lachen.
    Kein Wasser!, dachte Sir James und suchte in den Augenlöchern nach einer Bewegung.
    »Verdammt!«, schrie jemand aus dem Hintergrund. »Ist denn niemand da, der dieses Monster killen kann?«
    Es war keiner da, und so konnte sich das Phantom seine Opfer aussuchen…
    ***
    Wir hatten noch keinen konkreten Beweis bekommen, aber wir wussten, dass die Zeit verdammt kurz war.
    Der Presseraum lag im Erdgeschoss und nicht weit vom Eingang entfernt. Bis dahin waren wir gefahren und stürmten aus dem Lift.
    Es schien sich in der Halle noch nicht herumgesprochen zu haben, was im Presseraum passiert war, denn es herrschte der normale Betrieb.
    Als drei rennende Menschen erregten wir natürlich Aufmerksamkeit, aber wir gaben keine Erklärungen.
    Suko rammte als Erster die Tür auf, die uns in die Nähe des Ziels brachte. Dort standen die beiden Beamten, die jeden nach Waffen durchsuchten, nachdem er durch die Schleuse gegangen war. Man wollte es eben ganz genau wissen.
    Es passierte urplötzlich. Uns kam es vor wie eine Explosion. Die Masse Mensch strömte aus der Tür. Mikrofone und Kameras wurden geschwenkt, verbunden durch ein wildes Chaos. Hier war nichts mehr normal. Es herrschte das perfekte Durcheinander, das auf uns zuwallte.
    Wir mussten uns förmlich in den Raum hineinkämpfen, und dabei konnten wir nicht eben rücksichtsvoll vorgehen.
    Um Proteste kümmerten wir uns nicht. Seite an Seite kämpften Suko und ich uns durch. Einige Male versuchte man, uns aufzuhalten, aber wir rissen uns los.
    Glenda blieb hinter uns. Kameras standen im Wege, an denen wir uns stießen. Wir hörten Glenda hinter uns wütend schreien, bekamen selbst genügend Stöße ab, aber wir erlebten auch einen Erfolg, denn plötzlich war der Blick nach vorn frei.
    Wir sahen das Phantom. Auch das blutige Messer, und wir sahen auch Sir James, auf den es das Monster abgesehen hatte.
    Ich wusste nicht, ob ich unseren Chef bewundern oder auslachen sollte. Was er tat, war verrückt. Er hatte sich selbst in die Rolle des Opfers gedrängt und wollte gegen den irren Killer kämpfen, um andere Leben zu retten.
    Ich schrie seinen Namen.
    Er fuhr herum.
    Für einen Moment sah ich die Panik in seinem Gesicht und auch die Erleichterung, dass Hilfe kam. Dann war Suko bereits vorgestürmt und schleuderte unseren Chef aus der Gefahrenzone.
    Wir hatten endlich freie Bahn.
    Die Enttäuschung schlug zu wie ein gewaltiger Hammer. Innerhalb kürzester Zeit zeigte uns das Phantom, wozu es fähig war.
    Und ich war nicht mal überrascht, denn dieses Verschwinden kannte ich auch von Glenda Perkins.
    Vor mir zog sich die Luft zusammen.
    Ich hörte noch ein Zischen, dann verschwand die Gestalt tatsächlich in dieser Luftspalte und machte damit ihrem Namen Phantom alle Ehre.
    Glenda, Suko und ich standen da wie drei Figuren und starrten ins Nichts. Es gab keinen Killer mehr. Alles schien nur ein böser Traum gewesen

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