1376 - Saladins Phantome
zu sein.
Dagegen sprach der Mann, der unter dem Tisch lag und vom Messer des Killers erwischt worden war.
Ron Holden blutete aus mehreren Wunden. Er sah schlimm aus, aber er lebte. Nun musste so schnell wie möglich ein Arzt her.
Plötzlich wimmelt es von Kollegen. Die Presseleute waren aus dem Raum herausgedrängt worden. Ein Arzt erschien ebenfalls. Er brachte zwei Männer mit, die eine Trage schleppten.
Suko und ich hatten schon den Tisch zur Seite geräumt, sodass die Helfer ohne Probleme an den schwer Verletzten herankommen konnten. Sie gerieten in eine kontrollierte Hektik. Wir waren überflüssig und gingen zu Sir James, der neben Glenda stand und leicht ramponiert aussah. Er atmete heftiger als gewöhnlich und schaute uns durch die Gläser seiner Brille an, deren Gestell leicht verbogen war.
»Danke.« Er nickte uns beiden zu. »Sie, Suko und Glenda haben es geschafft.«
»Ja«, sagte ich, »Sie sind gerettet, Sir, aber das Phantom ist uns entkommen.«
Sir James verzog säuerlich lächelnd seine Lippen. »Es hat mich und meine Rede ad absurdum geführt. Die Öffentlichkeit wird mich steinigen, und ich weiß nicht, welche Erklärungen ich geben kann. Wir können die Wahrheit schlecht preisgeben.«
»Wichtig ist, dass Sie leben, Sir.«
»Ich schon. Aber was ist mit Ron Holden. Ist er…«
Jeder von uns wusste, was er sagen wollte. Suko schüttelte den Kopf. »Er ist nicht tot, aber es sieht übel für ihn aus.«
Sir James nickte und schaute den beiden Trägern nach, die Holden nach draußen schafften. Er war an einem Tropf angeschlossen, den der Arzt in der Hand hielt.
»Ich hätte schneller eingreifen sollen und…«
»Sie wären gegen das Phantom nicht angekommen«, sagte Suko, wobei Glenda sehr intensiv nickte.
»Ja, das ist möglich.« Sir James räusperte sich und drehte den Kopf mal nach links, dann wieder nach rechts. »Ich denke, dass wir hier fehl am Platz sind. Wir treffen uns oben in Ihrem Büro.«
Damit waren wir einverstanden, denn wir wollten nicht noch mehr an die Öffentlichkeit gezerrt werden. Es war durchaus möglich, dass wir uns in den ersten Nachrichten auf dem Bildschirm wiederfanden, denn trotz der schrecklichen und unübersichtlichen Situation war auch weiterhin gefilmt worden.
Nachdem wir uns die entsprechenden Blicke zugeworfen hatten, hielt uns nichts mehr hier unten. Aber wir wussten verdammt genau, dass wir ein übles Problem hatten…
***
Nicht nur ich brauchte jetzt einen Kaffee, sogar Suko verzichtete auf seinen Tee und genoss wie Glenda und ich die dunkle Brühe, die frisch zubereitet war.
Sir James war auch erschienen. Er hatte keine Statements abgegeben und trank zur Beruhigung sein stilles Wasser.
Wir hatten schon diskutiert und fassten jetzt zusammen. Dass es sich für uns nicht positiv anhörte, lag auf der Hand, denn es war etwas eingetreten, an dem wir schwer zu schlucken hatten.
Sir James sprach es aus. »Dieses Phantom, das Saladin gefunden hat, passt genau in seinen Plan. Meiner Meinung nach reagierte es genau so, wie Glenda Perkins hätte handeln sollen. Unter der Kutte verbarg sich ein Mensch, der morden wollte. Das ist eine Tatsache, dass hat er auch bewiesen, und er hat sich selbst verschwinden lassen können, was Sie, Glenda, auch schaffen, doch Sie sind anders als diese Person. Sie waren für das verfluchte Serum nicht so empfänglich, wie es dieser Mensch hinter der Knochenmaske gewesen ist. Ihr Glück, sonst hätten auch Sie gemordet. Ich kann mir Saladins Enttäuschung durchaus vorstellen, als das Experiment mit Ihnen nicht klappte. Nun hat er jemand gefunden, der nicht Ihre Skrupel hat, der eiskalt mordet, egal, ob er einen Menschen kennt oder nicht. Er führt die verfluchten Befehle aus.«
Wir konnten nichts Gegenteiliges sagen, aber ich wollte wissen, ob Sir James etwas erkannt hatte.
»Nein, das habe ich leider nicht. Ich kann Ihnen nicht mal sagen, ob wir es mit einem Mann oder einer Frau zu tun haben. Hinter den Augenlöchern war es einfach zu dunkel. Dass sich dort etwas bewegt hat, sah ich schon, aber ich kann Ihnen nicht sagen, ob es auch wirklich Augen gewesen sind.«
»Und das Problem mit dem Phantom wird bleiben«, erklärte Suko. »Wobei ich mich frage, wie viele dieser verdammten Gestalten noch auf Saladins Kommando hören.«
»Es kommt auf die Menge des Serums an«, sagte ich. »Da bin ich überfragt, um da eine Antwort zu geben.« Ich wies auf Glenda. »Du hast doch diesen Koffer mit den Ampullen gesehen. Kannst du dich
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