Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nickten.
    »Und? Was meint Ihr? Kann Sir James sich dagegen wehren?«
    Keiner von uns wusste es, und deshalb gaben wir auch keine Antwort…
    ***
    Sir James wusste nicht, ob er sich gut oder weniger gut aus der Affäre gezogen hatte. Er rechnete damit, dass er es einigermaßen gut hinter sich gebracht hatte, aber auf einem Podium und vor Kameras zu sitzen, war nicht seine Sache.
    Die Fragen hatte er souverän beantwortet, und er war auch zu einem guten Schauspieler geworden, aber wohl hatte er sich in seiner Haut nicht gefühlt. Besonders dann nicht, wenn er an die Zukunft dachte. Das die Öffentlichkeit Ergebnisse verlangte, das lag auf der Hand, aber wie sollte er sie präsentieren? Wie sollte er den Leuten erklären, dass aus dem Phantom, wie es von den Menschen getauft worden war, ein wirkliches Phantom entstanden war.
    Man konnte keine Wasserlache fotografieren und dieses Bild in die Zeitungen oder ins Internet setzen lassen mit der Vorgabe, dass hier ein Mörder gezeigt wurde.
    Glücklicherweise hatten die Fragenden nichts von seinen Nöten bemerkt. Sie hatten ihm alles abgenommen, und auch seine Nervosität war ebenfalls nicht aufgefallen. Nur er merkte, dass Schweißtropfen lange Bahnen über seinen Rücken zogen, ansonsten blieb er nach außen hin recht gelassen.
    Die Journalisten gaben sich dann auch mit den Mitteilungen zufrieden. Sie machten sich auf den Rückzug, zumindest die ersten, die nahe an der Tür standen.
    »Gut gemacht«, lobte Ron Holden von der Metropolitan Police.
    »Wir werden jetzt erst mal Ruhe haben.«
    »Das hoffe ich.«
    Holden stand auf. Er tat es langsam und drehte seinen Kopf von der Meute Menschen weg. Er schaute etwas zurück, und in diesem Moment vernahm Sir James den leisen Schrei und sofort danach ein Wort, das ihn alarmierte.
    »Nein!«
    »Was ist denn?«
    »Es ist da!«
    »Wer? Was?«
    »Das Phantom.«
    Fragen und Antworten waren innerhalb kürzester Zeit gegeben worden. Sir James hatte sich dabei auch umgedreht, und plötzlich hatte er das Gefühl, in einem falschen Film zu sein.
    Hinter ihm stand das Phantom!
    Ein zweites, das ebenso aussah wie das erste, das wusste Sir James aus der Beschreibung.
    Die braune Kutte, die bleiche Knochenmaske, die dunklen Höhlen darin – und das verdammte Messer, das das Phantom mit der rechten Hand umklammerte.
    Es war bestimmt nicht nur als Drohkulisse mitgebracht worden.
    Die Klinge glänzte scharf, als wäre sie extra geputzt worden.
    Nicht nur Sir James hatte die Gestalt gesehen. Sie war allen noch im Raum befindlichen Menschen aufgefallen. Vorbei war es mit der Ruhe. Nichts funktionierte mehr so wie es hätte sein müssen, aber es gab trotzdem genügend Kameras, die die Szene festhielten.
    Sie war nicht erstarrt, sie ging weiter, und das Phantom war auch nicht erschienen, um nur mit dem Messer zu drohen.
    Es stand recht nahe bei Ron Holden, der nicht begriffen zu haben schien, in welch einer Gefahr er schwebte. Jedenfalls tat er nichts, um einem Messerstoß zu entgehen.
    Der stierte nur nach oben auf die Klinge, und dann stieß das Phantom sie nach unten, genau auf die zuckenden Handbewegungen des Polizisten zu, der das Messer verzweifelt aufzuhalten versuchte.
    Plötzlich spritzte Blut aus getroffenen Adern an den Händen hervor. Sir James sah die Tropfen auf sich zuwirbeln, und er wusste, dass er so schnell wie möglich weg musste.
    Neben ihm brach Ron Holden zusammen. Er war getroffen worden. Sir James wusste, dass er als Nächster auf der Liste des Killers stand. Wenn es noch eine Chance für ihn gab, dann musste er so schnell wie möglich der Reichweite des Messers entfliehen, was sein zweiter Kollege von der Metropolitan Police bereits getan hatte.
    Nur war es ihm nicht mehr möglich, diesen Weg zunehmen. Das Phantom hätte ihn immer erwischt.
    In den nächsten Sekunden handelte er nur, ohne recht nachzudenken. Er wurde vom Überlebenswillen getrieben, ließ sich fallen und kroch unter den Tisch.
    Sir James war nur noch ein Bündel Mensch, das eine höllische Angst verspürte. Sein Gesicht war verzerrt, die Brille verrutscht, und als er nach vorn schaute, sah er vor sich einen Mann am Boden liegen, der die Kamera auf ihn gerichtet hielt. Es würden Bilder werden, die möglicherweise um die Welt gingen, aber das war ihm egal. Er wollte von diesem Phantom weg.
    Das Podium stand nur leicht erhöht. So fiel er auch nicht tief, als er sich über den Rand rollte.
    Jemand half ihm dabei, auf die Beine zu kommen. Es herrschte ein

Weitere Kostenlose Bücher