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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Rolle. Und Saladin ließ ihm Zeit. Er freute sich fast wie ein Kind, das ein besonderes Geschenk bekommen hatte. Nur dass er nicht tanzte, sich die Brille anschaute und sie dann zur Seite warf.
    Sie landete auf dem Sofa, nicht weit von den Füßen des Gefangenen entfernt.
    »Jetzt hast du keine Chance mehr, deinem Schicksal zu entgehen, verdammter Oberbulle.«
    Saladin musste seinen Hass einfach loswerden. Er wollte von seinem Vorhaben nicht abweichen, doch er brauchte auch ein Ventil, um seinen erlebten Frust loszuwerden.
    Deshalb griff er Sir James an!
    Der sah ihn als zuckenden Schatten vor sich auftauchen und riss seine Arme hoch.
    Mit dieser Bewegung hatte Saladin gerechnet. Er schlug sofort zu.
    Beide Hände wurden zurückgeschleudert und prallten gegen das Gesicht des Superintendenten.
    Sir James fiel zurück.
    »Du wirst mir nicht noch mal…« Saladin war wie von Sinnen.
    Seine letzten Worte waren nicht mehr zu verstehen. Dafür riss er den Körper des nicht eben leichten Mannes in die Höhe, drehte ihn, gab ihm Schwung und stieß ihn zu Boden.
    Sir James landete hart. Er riss beim Aufprall seinen Mund auf, aus dem ein Stöhnen drang. Vor den Augen zuckten irgendwelche Bälle auf, die sehr bald zerplatzten.
    Er rechnete damit, dass ihn die Hände sofort wieder in die Höhe zerren würden und versuchte sich auch zu schützen, doch das hatte Saladin nicht vor. Es gab etwas anderes, das ihn interessierte.
    Er sah sich als Mann der Gesten an. Oder auch der Posen. In diesem Fall traf das eher zu. So schaute er auf einen Menschen, der vor ihm hilflos auf dem Rücken lag. In einer demütigeren Lage konnte man sich kaum befinden.
    Und wer dalag war nicht irgendjemand, sondern Sir James Powell, einer der höchsten Beamten von Scotland Yard, dieser Organisation, der Saladin den Krieg erklärt hatte.
    Sir James Powell trug keine Waffe, er sah kaum etwas, und so war er hilflos wie ein Wurm.
    Der Hypnotiseur bemerkte auch, dass Sir James seine Lippen verzog und die Finger bewegte. Es war für Saladin ein Beweis, dass er unter Schmerzen litt und nur mühsam ein Stöhnen unterdrückte.
    »So habe ich mir das vorgestellt. Der große Sir James vor meinen Füßen. Schade, dass nicht deine beiden Agenten dort liegen, aber das wird auch noch kommen. Du hast gedacht, besser zu sein als ich, wie? Irrtum, Sir James. Ich bin besser.«
    »Hören Sie auf mit Ihrem Gerede«, flüsterte Sir James. »Es wird Sie nicht weiterbringen.«
    »O doch, das bringt es. Ich mache Sie jetzt fertig, aber keine Sorge, ich werde Sie nicht auf dem Boden liegen lassen. Ein Mann in Ihrem Alter sollte es bequem haben.«
    »Wie großzügig.«
    »Stehen Sie auf!«
    »Ich… werde … damit Probleme haben«, flüsterte der Superintendent. »Glauben Sie mir.«
    »Unsinn. Oder sind Sie so schwach?«
    »Nein, aber es wird dauern.«
    »Und ich werde voller Freude dabei zuschauen. Ich mag es, wenn meine Feinde sich quälen.«
    Sir James sagte nichts. Er gab sich selbst gegenüber auch zu, schneller aufstehen zu können, aber er wollte Zeit gewinnen und nach einer Möglichkeit suchen, doch noch etwas zu erreichen.
    Er hatte auf John Sinclair gesetzt, und er war sicher, dass John auch erscheinen würde und Suko mitbrachte, aber auch er konnte nicht fliegen. Leider hatte Saladin mit seiner Aktion schon früher begonnen.
    Er rollte sich auf den Bauch, stöhnte dabei laut und stemmte sich hoch. Er gehörte nicht eben zu den Leichtgewichten und erst recht nicht zu den jüngsten Menschen, da ging das nicht so glatt wie bei einem Teenager.
    Aber er schaffte es!
    Leicht schwankend blieb er vor Saladin stehen, der sich wirklich nicht weit entfernt aufhielt. Ein Mensch mit normaler Sehstärke hätte ihn auch bei dem Kerzenlicht scharf und deutlich erkennen müssen, was bei Sir James leider nicht der Fall war.
    Er sah zwar, wo sein Gegner stand, aber nahm ihn nur als einen an den Rändern verschwommenen Umriss wahr.
    »Und jetzt werden wir es machen, wie ich es gewohnt bin. Ich denke, dass Sie meine Stärke begriffen haben. Noch habe ich mich sehr menschlich verhalten, aber das kann sich ändern, und Sie sollten sich es nicht wünschen, Sir James.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Gut. Es sind nur wenige Schritte bis zum Sofa. Soll ich Ihnen die Hand reichen und Sie führen?«
    Sir James wollte sich nicht wie ein Kind behandeln lassen.
    Außerdem hatte er sich noch längst nicht aufgegeben. Er war eben ein sturer Hund, aber das würde Saladin nicht merken.
    Sir James ging

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