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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, er tappte. Helfen ließ er sich trotzdem nicht dabei, und er sah auch die Couch, die sich rechts von ihm als kompaktes Etwas vom Boden erhob.
    Trotz seiner Sehschwäche gab es für ihn noch mehr zu sehen. Der Couch gegenüber stand der Tisch, und darauf lag der noch geöffnete Koffer. Viel Platz gab es zwischen Couch und Tisch nicht. Zwei Menschen hätten nicht nebeneinander stehen können, ohne es unbequem zu haben.
    Sir James tappte den nächsten Schritt. Er musste sich nicht verstellen, ohne seine Sehhilfe war er unsicher, und das akzeptierte auch Saladin.
    Aber Sir James war klar im Kopf. Und durch ihn fegte plötzlich eine irrsinnige Idee.
    Zwei, drei Sekunden musste er noch warten. Erst dann konnte er den Gedanken in die Tat umsetzen.
    Zwei Schritte.
    Und plötzlich war es mit seiner Unsicherheit vorbei. Er wuchtete seinen nicht eben leichten Körper nach links. Genau auf den Tisch zu, und dort stand der offene Koffer.
    Ein gellender Schrei fegte durch die Hütte. Nicht Sir James hatte ihn ausgestoßen, sondern Saladin.
    Und in seinen Schrei hinein erklang das Splittern von Glas…
    ***
    Glenda und Suko schauten John Sinclair nach, der das Boot verlassen hatte. Er brauchte nicht groß durch das Wasser zu tappen, denn er hatte beinahe schon den trockenen Boden erreicht und war auch sehr bald verschwunden.
    Sie schauten sich an. Für eine Weile blieb es stumm zwischen ihnen, dann holte Glenda tief Atem und stellte mit leiser Stimme, die gerade mal das Quaken der Frösche übertönte, eine Frage.
    »Wie sollen wir uns verhalten? Hier auf dem Wasser bleiben und abwarten oder die Insel betreten?«
    »Wir gehen an Land.«
    »Sehr gut.«
    »Nur nicht hier.«
    »Ist auch okay.«
    Suko übernahm wieder das Paddel und stach es in das dunkelgrüne Wasser. Er bewegte es so, dass sie ein Stück rückwärts fuhren und erst dann drehten, sodass sie sich parallel zur Insel fortbewegen konnten. Es hatte keinen Sinn, wenn sie anfingen, nach einer günstigen Stelle zu suchen, wo sie an Land gehen konnten. Es würde sie nicht geben. Das Land war bis zum Wasser hin bewachsen, und sie würden es an keiner Stelle leicht haben, an Land zu gehen.
    Suko paddelte auch wieder an die Insel heran, und Glenda warf einen Blick zurück, weil sie das Boot suchte, mit dem sie gekommen waren. Es war nicht mehr zu sehen. Das lag auch daran, dass keine Positionsleuchte brannte.
    Sie waren zufrieden und setzten jetzt darauf, dass ihre Ankunft überhaupt nicht aufgefallen war.
    Suko war inzwischen wieder näher an die Insel herangerudert.
    Die Gewächse an deren Rand hatten sich nicht verändert. Nach wie vor ragten sie mit ihren Zweigen über das Wasser hinweg, als wollten sie alles von der Insel abhalten, das sich ihr näherte.
    »Es sieht wohl überall gleich aus«, sagte Glenda leise. »Da spielt es keine Rolle, wo wir landen.«
    »Denke ich auch.«
    Der dunkle Sommerhimmel ließ eine genaue Betrachtung nicht zu. So mussten beide in den sauren Apfel beißen und beim Anlanden erst die natürlichen Hindernisse aus dem Weg räumen.
    Dafür zeigte sich Glenda Perkins zuständig. Sie kniete am Bug und hielt die Arme nach oben gedrückt. Sie bekam die störrischen Zweige und dünnen Äste zu fassen, die sie zur Seite drückte und damit schnell eine Lücke schuf.
    So ganz klappte es nicht. Es tauchten immer noch Widerstände auf, aber sie kamen voran und wurden auch von keinem Gürtel aus Schilf aufgehalten.
    Schließlich dockte der Wulst des Schlauchboots mit einem leichten Schlag an.
    Glenda drehte sich um. Durch die Bewegung und ihr gleichzeitiges Aufstehen sorgte sie letztendlich für ein heftiges Schaukeln, nahm das Tau mit und kletterte über den Wulst hinweg an Land, doch nicht aufs Trockene. Ihre Schuhe drückten auf die weiche Erde und hinterließen Spuren, in die Wasser floss.
    Sie wickelte das Tauende um einen krummen Stamm und wandte sich Suko zu.
    »Gut gemacht.«
    Glenda winkte ab. Sie schaute zu, wie Suko geschmeidig aus dem Boot kletterte und schon bald neben ihr stand, inmitten einer Stille, die nur von einem leisen Wellenschlag unterbrochen wurde.
    »Geschafft!«, flüsterte Glenda und lächelte. »Das hätte ich mir vor ein paar Stunden auch nicht träumen lassen, dass ich auf einer einsamen Insel landen würde.«
    »Zumindest John werden wir finden.«
    »Wo?«
    »Es gibt einen Mittelpunkt, denke ich. Und dort werden wir wohl auch auf Sir James Powell stoßen.«
    »Dann komm!«, flüsterte Glenda. »Je schneller wir sind, umso

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