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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angriff, brachte er den Koffer in Sicherheit und stellte ihn auf einem kleinen Tisch ab.
    Sir James setzte sich normal hin. Was er jetzt sagte, machte ihm alles andere als Spaß. »Wenn Sie mich verändern wollen, dann werden Sie Gewalt anwenden müssen, Saladin.«
    Der Mann mit der Glatze schaute sich Sir James genau an. Er ließ sich einige Sekunden Zeit.
    »Nein«, sagte er dann.
    »Was heißt das?«
    »Ich werde keine Gewalt anwenden.«
    Sir James glaubte ihm, doch er konnte sich komischerweise nicht darüber freuen. Bei einer Person wie Saladin war das eine ebenso gefährlich wie das andere. Egal, für welche Möglichkeit er sich entschied. Und sein angedeutetes Lächeln wies darauf hin, dass er sich über seine gefundene Alternative freute.
    »Ich hasse die Gewalt auch«, erklärte er mit leiser Stimme und zog sich einen Schemel heran, der in der Nähe stand. »Es gibt andere Methoden für mich.«
    Der Superintendent schwieg. Andere Methoden! Gerade diese beiden Worte wollten ihm nicht aus dem Kopf.
    »Nun…? Ahnen Sie etwas?«
    Ja, er wusste Bescheid. Er sah in diesem Menschen nicht nur einen Mann namens Saladin, sondern jetzt diesen Hypnotiseur, der seine Gabe einfach perfekt beherrschte und dies leider schon oft genug bewiesen hatte.
    Er behauptete von sich, jeden Menschen manipulieren zu können, wenn er sich erst mal unter seiner geistigen Kontrolle befand.
    »Muss ich es Ihnen noch extra sagen?«, flüsterte er dem Superintendent zu.
    »Ich denke nicht.«
    Saladin deutete von zwei verschiedenen Seiten auf seine Augen.
    »Das sind meine Waffen«, flüsterte er. »Die Augen und das, was dahinter liegt. Haben Sie das vergessen?«
    »Nein.«
    »Sie werden es erleben. Ich werde Sie hypnotisieren, und Sie werden anschließend zu meinen Sklaven gehören, denn ich allein bestimme, wann und ob der Bann bricht.«
    »Hören Sie auf. Ich…«
    »Sie sind ruhig!«, flüsterte Saladin scharf. Er streckte Sir James die Hand entgegen und berührte damit seine Brust. »Sie sind ganz ruhig, mein Lieber. Sie unternehmen nichts, aber auch gar nichts, haben Sie verstanden, Sir James?«
    »Ich… ich …«
    »Ob Sie verstanden haben?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Gut, sehr gut!« Saladin war sich seiner Sache hundertprozentig sicher. Er konzentrierte sich einzig und allein auf die Augen des Mannes, die hinter den dicken Brillengläsern lagen. Durch deren Dicke wirkten sie wie Klötze, und sie machten für den Betrachter die Augen zudem eulenhaft groß.
    Saladin hob seine Hände an. Dabei streckte er die Finger aus, weil er wissen wollte, ob die Augen seine Bewegungen verfolgten. Er war nicht zufrieden, weil ihn etwas störte. Nur konnte er nicht sagen, was es war.
    Bisher war ihm alles so leicht gefallen. Ein scharfer Blick in die Augen der Menschen, dabei eine knappe Berührung, und sie waren in seiner Welt gefangen.
    Das klappte hier nicht so, wie er es gewohnt war, und genau das ärgerte ihn.
    Er stellte trotzdem die erste Frage. »Was fühlen Sie, Sir James?«
    »Ich fühle mich.«
    Die Antwort gefiel ihm nicht, denn Saladin schüttelte leicht den Kopf. »Was fühlen Sie bei sich?«
    »Alles.«
    »Nein, das ist…«
    »Doch!«
    Saladin wurde nervös. Er presste die Lippen zusammen und saugte die Luft mit lauten Geräuschen durch die Nase ein. So etwas war ihm in seiner Laufbahn als Hypnotiseur noch nie passiert. Er kam an diesen Menschen einfach nicht heran.
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. Er dachte scharf nach und versuchte es erneut. Wieder suchte er den Blick der Augen hinter den dicken Brillengläsern. Er wollte seine Macht und seine Kraft auf den anderen Menschen übertragen. Es ging bei ihm über die Augen.
    Für ihn waren sie das Wichtigste bei einem Menschen. Wenn er die Augen hatte, dann hatte er auch die Seele.
    Dass sich der Mund seiner Geisel zu einem spöttischen Lächeln zusammenzog, regte ihn am meisten auf. Er wollte sich nicht von einer anderen Person vorführen lassen. Es musste eine Möglichkeit geben, auch diesen Yard-Mann unter seine Kontrolle zu bekommen.
    Die Lösung war plötzlich da. Sie fiel für ihn praktisch vom Himmel herab.
    Die Brille!
    Ja, die verdammte Brille mit den so dicken Gläsern störte ihn. Nur durch die kam er nicht an den Menschen heran. Als ihm das klar geworden war, stöhnte er leicht auf.
    Genau dieses zufriedene Geräusch gefiel Sir James gar nicht. Er wusste, dass Saladin die Lösung gefunden hatte, doch er selbst war noch ahnungslos.
    »Das ist es!«
    »Was?«
    »Ihre

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