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1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einflüsse nicht gefeit ist, läuft ganz sicher binnen weniger Tage zur Lehre des Hexameron über."
    Auf Bentang hatte sich Rhodan nur deshalb wehren können, weil dem Pikosyn seiner Netzkombination selbständige Handlungen ermöglicht waren. Die psionischen Felder des Psikyber-Systems waren zudem nicht geschaffen für Feinarbeit; er hatte in seinem Gedächtnis Lücken und Widersprüche entdeckt und daraus auf Manipulation von außen geschlossen.
    Der Psikyber des Schulungszentrums würde zweckdienlicher eingesetzt sein. Es galt ja „nur", wankelmütige Schüler vom Sechs-Tage-Glauben zu überzeugen. Diesmal allerdings war Rhodan besser vorbereitet. „Ich habe ein Gerät entwickelt, das nüch gegen Psikyber-Einfluß schützen soll", gab Rhodan zu. Er glaubte, daß die Information bei Shallun trotz seiner seelischen Verfassung in guten Händen war. „Es heißt Pedas - eine Abkürzung aus meiner Muttersprache. Mit etwas Glück bin ich also geschützt."
    „Was macht dir dann Sorgen?'" wollte Shallun wissen. „Zwei Dinge. Erstens bin ich ja nicht allein. Meine Freunde Beodu undf Nai-Leng kommen ebenfalls nach Talluur, wenn alles gutgeht. Was ist mit ihnen? Ich verfüge nur über ein einziges Pedas-Gerät."
    „Dann werden sie dem Einfluß des Psikyber erliegen. Ich weiß mit Sicherheit, daß sich weder Kartanin noch Attavenno dagegen wehren können."
    „Du als Hauri kennst also kein Gegenmittel?" Rhodan sah enttäuscht zu Boden. „Nein, ich kenne keines. Wozu auch? Wir Hauri sind gegen psionische Einflüsse von Natur aus nahezu immun, und vielen von uns wird zusätzlich Resistenz antrainiert. Der Psikyber ist nur eine Gefahr für unsere Feinde."
    „Wie konntet ihr dann ein derartiges Gerät überhaupt bis zur Perfektion entwickeln?" erkundigte sich Rhodan mißtrauisch. „Normalerweise baut ein Volk nur die Geräte, deren Wirkung es irgendwie am eigenen Leib erfahren kann ..."
    „Ich sage ja nicht, daß wir Hauri den Psikyber konstruiert haben."
    „Wie bitte? Wer dann?" Rhodan hatte plötzlich das Gefühl, einem wichtigen Sachverhalt auf der Spur zu sein. „Ich weiß es nicht", erklärte Shallun. „Vielleicht waren es Hauri, vielleicht andere. Das weiß bei uns niemand. Allerdings käme auch niemand auf die Idee, darüber nachzudenken."
    „Fazit: Ich und meine Freunde müssen mit den Psikyber-Feldern alleih fertig werden, richtig?"
    „So kann man es sagen, Perry Rhodan", antwortete Shallun vorsichtig. „Aber du hattest noch ein zweites Problem?"
    „Ah ja." Rhodan hatte Schwierigkeiten, die angerissene Problematik zurückzustellen. Vielleicht sollte er in Zukunft nicht so sehr den Vorhaben der Hauri nachspüren, sondern vor allem ihren Motiven. Hatte es mit Begriffen wie Hexameron und Herr Heptamer doch mehr auf sich, als derzeit zu vermuten stand? „Mein zweites Problem ist gewiß leichter zu lösen", sagte der Mann. „Es geht um das Ausweisproblem. Du hast gesagt, mein neuer Name ist Annacinnt. Das bedeutet, ich brauche einen gefälschten Ausweis, der auf diesen Namen ausgestellt ist."
    Zum erstenmal erkannte Rhodan eine Veränderung in Shalluns Mimik, die er als Lächeln interpretierte. „Schon erledigt." Der Hauri öffnete im Hüftteil seiner grauen Kutte eine Tasche und zog daraus etwas Kleines, Viereckiges hervor, das er Rhodan überreichte. „Eine ID-Marke", staunte der Terraner. „Du hast an alles gedacht."
    „Es ist das gleiche Material, das sie auf Eperum verwenden. Sie wird keinen Verdacht erregen."
    „Dann kann es also losgehen." Er stand auf und erkletterte die nächste Anhöhe, die einen weiten Blick in die Umgebung erlaubte. Innerlich machte er sich mit dem Gedanken vertraut, schon morgen ganz allein allen Problemen begegnen zu müssen. Da würden Beodu und Nai-Leng sein, gewiß, aber mit etwas Pech konnte sich die Gesellschaft der beiden als tödliches Handikap erweisen. Alles hing von der Intensität des Psikyber ab. Innerlicher Zwiespalt würde den Freunden zu schaffen machen - und ebendiese Tatsache gedachte Rhodan auszunutzen.
    Die Dinge hatten sich anders entwikkelt als erwartet, komplizierter und weit gefährlicher.
    Es galt nicht mehr, nur die Schaltstation auf Cheobad zu erreichen und zu sabotieren. Vielmehr wurde es immer schwieriger, überhaupt so weit zu kommen. Aber sie konnten es schaffen, dachte Rhodan. Beodu, der kleine, von Träumen geplagte Attavenno, ein alter Kartafün namens Nai-Leng, der einen zerzausten Eindruck machte, Shallun, sein identitätskriselnder

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