1377 - Der rote Hauri
ein Schaltfehler schuld daran. Vielleicht hatten Shallun und der Fremde sich aber auch im Schutz von Deflektorfeldern nach draußen gewagt.
Die Erklärung klang plausibel. Sie setzte voraus, daß die Explosionen als Ergebnis eines Täuschungsmanövers stattgefunden hatten. Doch wo begann die Täuschung, und wo hörte sie auf? Shaa erlag dem Gefühl, sich in einem Irrgarten zu fangen. Schon jetzt benötigte er Hilfe, wenn er ehrlich war, doch sein Status als Wasserträger verbot diese Maßnahme.
Vom Ortungsverbund der Technozone forderte er eine Liste sämtlicher registrierter Transmittertransporte an. Die Aufzeichnungen zum fraglichen Explosionszeitpunkt waren verfälscht und unkenntlich. Aber die Liste bot einen zweiten Anhaltspunkt! Man hatte wenige Minuten später einen Transport von Talluur zum elften Planeten registriert.
Shaa hatte die Wahl. Im riesigen Areal der Technozone besaß er nur einen Vorteil; Perry Rhodan mußte auffallen, weil er einem Hauri zuwenig ähnelte. Das allerdings wußte auch Shallun. Er würde Vorsorge getroffen haben, falls er überhaupt noch am Leben war. Der elfte Planet bot auf seine Weise noch weniger Aussichten auf Erfolg. Es handelte sich um eine gebirgige, von Vulkanismus geprägte Welt, auf der sich ein geschicktes Team wochenlang verstecken konnte.
Der Wasserträger setzte sich ein paar Sekunden auf den Boden und dachte nach. Zwischendurch trank er etwas Wasser, die Substanz drängte in seinen Stoffwechsel und ließ ihn klarer nachdenken als je zuvor. Es gab etwas, das er bislang vernachlässigt hatte. Nochmals konsultierte Shaa die Aufzeichnungen des Ortungsverbunds. Er stellte fest, daß die Explosionen auf Eperum und Talluur um ein paar Minuten auseinanderlagen. Shallun und Perry Rhodan waren noch am Leben, soviel stand damit fest.
Per Hyperkomverbindung sprach er anschließend mit der Ortungsstation auf Ushallu-11. Dort hatte man gleichfalls eine Explosion registriert. Sie lag ungefähr zehn Minuten später als die Explosion auf Talluur, und Shaa entschied folgerichtig, die zeitlich letzte Spur zu verfolgen. Alles andere war Täuschung.
Mit dem nächsten Trimer flog er ab in Richtung des elften Planeten. Er wußte nur nicht, was er tun sollte, wenn er Shallun in Begleitung des Fremden antraf. Er würde ihn töten müssen. Seinen eigenen Bruder ...
Auf dem elften Planeten gab es nichts als ein paar Ortungsstationen, einen kleinen Raumhafen und viel Wildnis. Den Transmitterstützpunkt hatte er ebenso zerstört vorgefunden wie das Gegenstück auf Talluur. Deshalb blieb ihm keine Wahl übrig, er mußte per bewaffneten Gleiter den Planeten abfliegen und dabei auf ein zufälliges Ortungssignal hoffen.
Aber er behielt auch die Ereignisse in der Technozone im Auge. Mehrmals pro Tag ließ er sich Nachrichten über ungewöhnliche Ereignisse und Kuriositäten überspielen. In letzter Zeit glich das Ushallu-System eher einem aufgescheuchten Insektenhaufen als dem geordneten Zentrum haurischer Macht, das es vorher gewesen war. Doch große Ereignisse standen an: In wenigen Tagen würden die verhaßten Kartanin das dritte Hangay-Viertel ins andere Universum hinübertransferieren. Auf Cheobad wartete man schon gespannt.
Shaa untersuchte mehrere Vulkane und sogar einen Tiefseegraben. Fündig wurde er nicht. Allmählich gelangte er zu der Überzeugung, daß sich Rhodan und Shallun doch in der Technozone verborgen hielten; das Gewirr aus falschen Spuren trug nicht Shalluns Handschrift. Perry Rhodan mußte schuld daran sein. Aber noch durfte er nicht aufgeben, denn alles, was er auf Talluur tun konnte, erledigte er von hier aus ebenso gut. Mit etwas Glück würde eine ungewöhnliche Nachricht die gesuchte Spur liefern.
Die erste Nachricht dieser Art betraf allerdings etwas anderes.
Der Transfertermin für das dritte Hangay-Viertel war verstrichen!
Aus irgendeinem Grund hatten die Kartanin oder die Gemeinschaft der zweiundzwanzig Kansahariyya-Völker ihre Pläne geändert. Natürlich wußte Shaa nicht, ob in dieser Entwicklung eine echte Katastrophe lag -das konnten nur die Beauftragten des Herrn Heptamer auf Cheobad wissen. Aber Shaa ärgerte sich über jede Verzögerung. Ihre Aufgabe lag darin, den Sechsten Tag so rasch wie möglich seinem Ende zuzuführen.
Dann überstürzten sich die Ereignisse.
Was war nur los im Ushallu-System? Alles hatte mit dem Auftauchen dieses Fremden, Perry Rhodan, angefangen.
In Höhe der Bahn des siebzehnten Plaheten tauchten unvermittelt ganze Pulks
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