Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sichtbaren Öffnungsmechanismus, doch als der Terraner ein paar Sekunden untätig im Gang abgewartet hatte, stand plötzlich die Tür offen. „Komm herein!" rief von drinnen eine tiefe, angenehme Stimme. Rhodan erkannte sofort das Organ des Hauri Yerman nal Urkhii. „Du bist richtig hier, Annacinnt."
    Er folgte Yermans Anweisung unverzüglich. Der Raum war klein, höchstens zehn Quadratmeter groß, und enthielt nichts als ein kompliziertes Multifunktionsgerät und den Schreibtisch, hinter dem sich der Hauri niedergelassen hatte. „Du bist also Annacinnt."
    Etwas in Yermans Stimme warnte den Mann. „Das ist richtig."
    „Jemanden wie dich haben wir hier noch nie gesehen ..."
    „Ich stamme von einem Planeten im nördlichen Randbereich. Mein Volk ist klein, und kaum jemand hat die Mittel, die Heimat zu verlassen."
    „So genau wollte ich es nicht wissen, Annacinnt." Trotz der relativ freundlichen Worte brachte es Yerman fertig, in seiner Stimme Eiseskälte mitschwingen zu lassen. Er forderte Rhodans Ausweis und schob ihn in einen Schlitz des Multifunktionsgeräts. „Ich entnehme den Aufzeichnungen des Prüfers in Eperum, daß du ein ganz besonders begabter Schüler bist. Wie kommt das?"
    „Meine Eltern waren für die Verhältnisse unserer Heimat reiche Leute. Ich habe die beste Erziehung genossen, die es gab, und auf anderen Welten noch dazugelernt." Er täuschte Stolz und ein wenig Selbstgefälligkeit vor und hoffte, Yerman möge darauf hereinfallen. Der Hauri mußte diese Eigenschaften, seiner Mentalität entsprechend, negativ einschätzen. So hatte der andere einen Ansatzpunkt, sich selbst überlegen zu wähnen. „Ich verstehe." Der Hauri starrte konzentriert auf einen Monitor, den Rhodan erst jetzt wahrnahm. „Genau wie dein Freund Nai-Leng teilen wir dich also der Gruppe mit der höchstqualifizierten Ausbildung zu. Natürlich ist es auch die Gruppe, an die die höchsten Anforderungen gestellt werden. Aber jetzt arbeitet ihr für die Ziele des Hexameron, und der Herr Heptamer sagt: Ein Leben ist nichts. Nur sein Nutzen zählt. In diesen Worten, Annacinnt, erkennst du auch die Bedeutung deines eigenen Lebens." Unvermittelt wurde Yerman aggressiv. „Wie soll ich es also verstehen, daß du einen Diener mitbringst?"
    Rhodan hatte geahnt, daß er deshalb Schwierigkeiten bekommen würde. Auf Eperum hatte Beodu die Prüfungen nicht mit dem gewünschten Ergebnis bestanden, und somit war nur eine einzige Möglichkeit verblieben, ihn trotzdem hierher mitzunehmen. Rhodan hatte den kleinen Attavenno einfach als seinen Diener deklariert. „Es liegt an meiner Konzentrationsfähigkeit", verteidigte sich Rhodan. „Als Diener nimmt Beodu Routinearbeiten ab und ist außerdem ein enger Freund. Er verschafft mir zeitliche und seelische Entlastung."
    „Du kommst in Zukunft ohne ihn aus. Man hätte dir auf Eperum nicht nachgeben dürfen."
    Rhodan spürte, daß Widerspruch jetzt gefährlich war. Yerman hatte seine Entscheidung mit den Worten Heptamers, des Herrn Siebentag, begründet, und dem durfte er nicht widersprechen. „Was geschieht jetzt mit Beodu?" fragte er nur. „Da er schon einmal hier ist, wird er sich nützlich machen. Er nimmt wie jeder andere an der religiösen Unterweisung und am Unterricht in haurischer Sprache teil. Die übrige Zeit erledigt er Botengänge und ähnliches. Und jetzt, Annacinnt, stellen wir deinen Stundenplan zusammen. Deine physiologischen Ruhebedürfnisse werden dabei berücksichtigt."
    Eine halbe Stunde lang fragte Yerman nal Urkhii ihn über spezielle Wissensgebiete und Ausbildungslücken aus. Am Ende hielt Rhodan eine engbeschriebene Folie in Händen. Er würde täglich sechzehn Stunden lang Unterricht in allen Bereichen der Hochfrequenz-Hyperphysik, entsprechender Regeltechnik und artverwandten Gebieten erhalten. Dazu kamen, wie Yerman bereits angedeutet hatte, religiöse Unterweisungen und Haurisch-Unterricht. „Und welchem Ziel dient das Ganze?" wollte Rhodan anschließend wissen. Vielleicht ergab sich hier die einzige Möglichkeit, ganz offen entscheidende Fragen zu stellen. „Ich weiß zwar, daß ein Großvorhaben des Hexameron ansteht, aber mehr auch nicht."
    Yermans Augen begannen in grünlichem Feuer zu glimmen - ein untrügliches Zeichen religiöser Erregung. „Weshalb willst du das wissen, Annacinnt?"
    „Es würde mir helfen, das Schulungsziel zu erkennen. Meine Aufmerksamkeit wäre auf das eigentlich Wichtige fixiert."
    „Dann nirnm bitte zur Kenntnis, daß die

Weitere Kostenlose Bücher