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1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schulungsziele allein Sache deiner Ausbilder sind. Du bist ein Anhänger des Hexameron, gewiß, daran zweifle ich jetzt nicht mehr. Aber du bist kein Hauri. Darauf kommt es an."
    Yerman hatte sich regelrecht in Zorn geredet, und Rhodan bereute schon, das Thema angesprochen zu haben. Aber zumindest den Versuch hatte er riskieren müssen. „Verzeih, wenn ich meine Lage falsch eingeschätzt habe."
    So rasch, wie er in Erregung geraten war, beruhigte sich der Hauri wieder. „Nun gut", sagte er. „Wir sehen uns noch.
    Hier ist dein neuer Ausweis. Führe ihn immer bei dir." Er entnahm dem Multifunktionsgerät eine Plastikmarke und händigte sie Rhodan aus.
     
    5.
     
    Vergangenheit In der brennenden Baracke hatte Shaa den Fremden verloren. Perry Rhodan hätte schon seit ein paar Minuten tot sein sollen - und er begriff nicht, weshalb es dem anderen gelungen war, seinem ersten Überfall zu widerstehen. Hatte man ihn gewarnt? Undenkbar ... In seinen Gliedern und in sämtlichen Denkzentren des Hirns fühlte Shaa das Wasser. Er hatte vor Beginn der Aktion einen halben Liter zu sich genommen und brannte jetzt von innen heraus. Ein unbändiger Bewegungsdrang peitschte ihn geradezu vorwärts, und es war pures Glück, daß er Sekunden später über den Miniaturorter am Handgelenk Perry Rhodans Spur wiederaufnehmen konnte.
    Sein Opfer hielt geradewegs auf die „Pforte nach Talluur" zu.
    Dort wartete Shallun, der Bruder des haurischen Wasserträgers, untätig den Ausgang der Aktion ab. Shaa überlegte, ihn zu Hilfe zu rufen, aber die Zeit reichte nicht aus für lange Erklärungen. Tatsächlich - der Fremde zielte auf das kathedralenartige Bauwerk, das den Transmitter nach Talluur enthielt. Zufall? Gewiß ein sehr unwahrscheinlicher Zufall allerdings.
    Shaa zielte kurz und traf den Fremden trotz der Entfernung im Flug. Alle Energie verpuffte wirkungslos in Perry Rhodans Schutzschirm. Es war das erste Mal in seiner Karriere als Wasserträger, daß er so offensichtlich eine vorläufige Niederlage erlitt. In der Regel putschte das ungewohnte, für den haurischen Organismus giftige Wasser ihn so sehr auf, daß niemand ihm widerstehen konnte. Für begrenzte Zeit wurde er sogar resistent gegen Paralysetreffer.
    Aber das Wasser hatte ihn süchtig werden lassen, das wußte Shaa. Der Kanister auf seinem Rücken war stets gefüllt.
    Lag darin der Mißerfolg vor ein paar Minuten begründet? Hatte die Sucht seine Koordinationsfähigkeit durcheinandergebracht? Darm blieb nur noch eines: Er mußte um baldigen Einsatz in einem Selbstmordkommando bitten.
    Noch war es nicht soweit, sagte sich der Hauri. Er konnte den Fremden noch erwischen.
    Perry Rhodan tauchte nach unten weg. Shaa war zu weit entfernt, um diesen Augenblick zu weiteren Treffern zu nutzen.
    Doch er begriff, daß sein Opfer genau auf die „Pforte nach Talluur" getroffen war. Die Wahrscheinlichkeit eines Zufalls schrumpfte.
    Sekunden später hatte Shaa ebenfalls das Pfortengebäude im Blickfeld. Es sah aus, als habe man auf seine Mauern abgeschliff enes Wüstengestein verwandt, und vielleicht stimmte das sogar. Etwas anderes jedoch erregte Shaas Aufmerksamkeit viel mehr. Er hatte einen Augenblick Peny Rhodan gesehen - und der andere war ohne Waffengewalt durch die einzige Tür ins Innere der Pforte gelangt.
    Unmöglich ...
    Aber Shaa hatte ja gesehen, daß es möglich war. Er stieß wie ein Vogel aus großer Höhe hinab und bremste erst ein paar Meter über dem Boden mit Höchstwerten ab. Die Tür reagierte nicht auf sein Kodesignal. Für diesen Sachverhalt blieb nur eine Erklärung übrig: Shallun, der Bruder, mit dem er seine halbe Kindheit gemeinsam verbracht hatte, mußte schuld sein.
    Shaa nahm die Türhälften unter Beschuß. Das Außenmaterial schmolz rasch, doch die inneren Verstrebungen hielten stand. Als der Hauri den Erfolg greifbar nahe vor sich sah, geschah das Unerwartete doch noch. Ein greller Lichtblitz erfüllte sein Gesichtsfeld. Die Kathedrale explodiert, dachte er, damit habe ich nicht gerechnet.
    Nur das Wasser ließ ihn rasch genug reagieren. Noch im Fallen bekam Shaa den Schutzschirmprojektor in die Hand, und er schaltete halb instinktiv sämtliche Energie hinein, die sein Anzug hergab. Ein mörderischer Ruck blies ihn förmlich zur Straßenseite hin. Er verlor das Bewußtsein, ohne clie tatsächliche Explosion noch wahrzunehmen.
    Mühevoll schlug Shaa die Augen auf.
    Ringsum hatte man klobige Gerätschaften abgestellt, die ihm den Blick versperrten.

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