Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1378 - Geheimniswelt Cheobad

Titel: 1378 - Geheimniswelt Cheobad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte. Dann deutete ich meinen Begleitern an, noch zu schweigen.
    Ich wartete mehrere Minuten, bis sich der Pikosyn meldete: „Keine verdächtigen Einrichtungen vorhanden, die auf ein Mithören schließen lassen."
    Wir setzten uns in die einfachen Sessel. „Nun, Afu-Metem", eröffnete Nai-Leng das Gespräch. „Bist du mit deinem Gefolge zufrieden?"
    Ich lächelte ein bißchen, weil mir die Art gefiel, in der der Kartanin das Spiel mitmachte. „Ich bin fast zufrieden", sagte ich. „Kluppa! Was hatte die Bemerkung zu bedeuten, die du beim Verlassen des Gleiters gemacht hast?"
    „Hoher Herr", jammerte der Roboter. „Ich weiß es nicht genau. Viele meiner Erinnerungen wurden zerstört. Ich habe einen Hauri erkannt, der mich einmal umfunktionieren wollte. Sein Name ist Kemm-Enau. Ich bin wohl irgendwann in die Hände der Hauri gefallen. Sie wollten mich für ihre Zwecke umbauen, aber ich bin ihnen damals entkommen. Ja, so muß es gewesen sein."
    „Du weißt das nicht genau?"
    „Genau weiß ich nur, daß ich dir folgen muß."
    Mehr war von dem seltsamen Geschöpf nicht zu erfahren. „Es bleibt so, wie ich gesagt habe. In einer halben Stunde füege ich mit Beodu in die Stadt. Ihr anderen bleibt hier. Während meiner Abwesenheit hat Nai-Leng das Kommando."
    Beodu teilte die Räume auf. Der Kugelroboter war todunglücklich, daß es ihm nicht gestattet wurde, ein Zimmer mit mir zu teilen. Da er aber nicht allein bleiben wollte, bot sich Rodaul als Partner an. Damit war er schließlich zufrieden.
    Ich zog mich in meinen Raum zurück, wo ich mich erfrischte. Dann wollte ich in Ruhe nachdenken.
     
    *
     
    Mein erstes Ziel hier auf Cheobad war die Erkundung der Schaltstation der Materiewippe. Durch das Projekt Materiewippe wurden immer dann gewaltige Sternenmassen aus meinem Universum abgezogen und nach Tarkan transferiert, wenn Teile der Galaxis Hangay nach dort gelangten. Zwei weitere Aktionen dieser Art standen noch bevor. Eine davon hatte ich zumindest verzögern können.
    Mit der Erkundung der Schaltstation ging ein weiterer Plan Hand in Hand. Dieser betraf die Zerstörung der technischen Anlage. Mit der Außerbetriebsetzung der Station mußte die Materiewippe selbst unbrauchbar werden. So verliefen meine Kernüberlegungen.
    Es gab viele Fragezeichen. Eines davon betraf die Materiewippe selbst, denn bislang besaß ich noch keinen Hinweis darauf, wo diese stationiert war. Anfangs hatte ich mit der Möglichkeit gerechnet, daß Schaltstation und Materiewippe identisch waren. Davon konnte ich nach den jüngsten Erfahrungen aber nicht mehr ausgehen.
    Ich gestand mir ein, daß meine Argumentation nicht ganz klar war. Zuviel war seit meinem Aufenthalt im Universum Tarkan auf mich eingestürmt, als daß ich ein klares Bild hätte erhalten können. Die Motive für mein Handeln waren nicht zur Gänze eindeutig. Ich stand zwar voll und ganz auf der Seite der Kartanin.
    Ich unterstützte in gewisser Hinsicht auch deren Projekt, die Galaxis Hangay ins Standarduniversum zu transferieren, obwohl damit nicht übersehbare Gefahren verbunden waren.
    Niemand konnte sagen, was diese gewaltige Aktion an Auswirkungen auf die Milchstraße oder die anderen Galaxien der heimatlichen Lokalen Gruppe zeigen würde. Meine Bereitschaft, die Kartanin zu unterstützen, beruhte nicht unbedingt darauf, daß ich deren Aktionen für gerecht und richtig hielt. Der Zusammenhang war größer.
    Die Sechs-Tage-Lehre des Hexameron stellte sich gegen den Transfer. Sie war eine Lehre des Todes und des Untergangs. Sie war nach meiner festen Überzeugung durch und durch falsch und frevelhaft, denn sie predigte den Selbstmord eines ganzen Universums.
    Meine Motive, für die Kartanin zu wirken, begründeten sich daher eher in meiner Abneigung und Ablehnung der tödlichen Lehre von den Sechs Tagen. Meine Motivierung war eigentlich negativ, und das wiederum behagte mir nicht. Ich kämpfte gegen eine Ideologie, ohne gleichzeitig eine andere in meinem Bewußtsein zu tragen, die diese ersetzen konnte.
    Ich kämpfte diesmal nicht für eine Sache. Ich kämpfte gegen einen wahnsinnigen Irrglauben.
    Das Hexameron war bemüht, den Untergang Tarkans so schnell wie möglich zu verwirklichen. Die Kontraktion des sterbenden Universums wurde aber dadurch verlangsamt, daß die Kartanin bemüht waren, Hangay aus ihm zu entfernen. Als Antwort darauf hatte das Hexameron die Materiewippe konstruiert, die - bis jetzt noch in relativ geringem Umfang - Materie aus dem

Weitere Kostenlose Bücher