Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1378 - Geheimniswelt Cheobad

Titel: 1378 - Geheimniswelt Cheobad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Wartet!" rief ich.
    Sie blieben wie versteinert stehen und starrten mich scheu an. „Meinst du uns, edler Afu-Metem?" fragte der Hauri unterwürfig. „Man kennt dich also auch hier!" flüsterte mir der Pikosyn zu. „Ihr wißt, wer ich bin", stellte ich fest. Die Rolle eines Überheblichen zu spielen behagte mir eigentlich nicht, aber nur so kam ich ein paar Schritte weiter. „Ich möchte wissen, welche Aufgaben ihr habt."
    „Ich bin Oklar hen Es", antwortete der Hauri. „Ich bin Hilfstechniker für den Bau der achten Modulatorstufe."
    „Gut, Oklar." Ich nickte leicht. „Du sprichst von der Modulatorstufe der Schaltstation."
    „Natürlich, hoher Herr. Hier arbeiten fast alle für Gergo lum Haalar und die Materiewippe. Ich bin nur ein kleiner Wicht. In den Berg darf ich nicht. Meine drei Begleiter gehören zu meinem Hilfspersonal. Wir haben jetzt eine Ruhepause. Ich hoffe, wir haben nichts Falsches getan."
    „Es ist alles in Ordnung", besänftigte ich den Lederhäutigen. „War von euch noch keiner im Berg?"
    „In den Berg dürfen nur wenige aus der Oberstadt, edler Afu-Metem", sagte der Mamositu. „Wir fertigen unsere Bauteile in einer Fabrik unterhalb der beiden schwarzen Augen."
    Damit meinte er wohl die Tunnelstollen, deren dunkle Löcher sich deutlich vom übrigen Stadtbild abhoben. „Geht euren Weg", forderte ich die vier eingeschüchterten Wesen auf. Und die hatten nichts Eiligeres zu tun, als dieser Aufforderung zu folgen.
    Ich ging weiter über den Platz. Auch jetzt wichen mir die Anwesenden aus. Ich schien eine Aura zu verbreiten, die geradezu unglaublich war. Wie war es denkbar, daß jedes Lebewesen hier in mir Afu-Metem sah? Ich fand keine logische Antwort darauf. Vielleicht würde ich nie erfahren, was an seltsamen Dingen geschehen war, zu denen auch mein plötzliches Wissen um das Mitglied des Hexameron gehörte.
    Ich machte den Pikosyn auf das seltsame Verhalten der Bewohner von Sonkat aufmerksam. „Du bist nicht nur Afu-Metem", meinte die Syntronik der Netzkombination. „Du bist auch der Fürst des Feuers. Sehr einladend klingt das ja nicht."
    Ich schüttelte nur den Kopf und ging mit schnellen Schritten auf eine Gruppe Vennok zu. Dabei kam mir der Verdacht, daß ich gar nicht nach meinem freien Willen handelte, sondern nach dem des Herrn Heptamer.
    Was war mit mir geschehen? LEDA hatte mir zwar versichert, daß ich psychisch und physisch völlig in Ordnung war, aber die Syntronik der DORIFER-Kapsel konnte sich ja auch einmal täuschen.
    Was, zum Teufel, war wirklich geschehen? Woher rührten diese unheimlichen Bewußtseinsveränderungen? „Bleibt stehen!" rief ich den Vennok zu. „Ich möchte mit euch sprechen."
    Die Kopfflügler rannten davon. Nur ein kleines Wesen, das schon wie ein halber Attavenno wirkte, blieb stehen. „Wie heißt du?" fragte ich. „Tapp, Tapp ...", stotterte der Venno. „Ich bin ein Diener treuer des Amerexon", verhaspelte er sich. „Hoher Edler, laß mich bitte ..."
    „Du brauchst mir nur eine Frage zu beantworten, Wicht", verlangte ich. „Seit wann weißt du, daß Afu-Metem nach Cheobad kommen sollte?"
    „Ich weiß nicht, edler Hoher. Ich wußte es auf einmal. Alle wußten es auf einmal. Es ist noch nicht lange her. Gestern wußte ich es noch nicht. Kann ich jetzt gehen?"
    „Du kannst gehen." Ich kehrte nachdenklich zum Gleiter zurück. Der ganze Platz war inzwischen wie leergefegt. In den angrenzenden Straßen drängten sich aber neugierige Gestalten zusammen.
    Die Auskunft des kleinen Venno war zwar nicht genau gewesen. Sie bestätigte aber meinen Verdacht, daß die Bewohner von Sonkat zum gleichen Zeitpunkt von Afu-Metem erfahren hatten wie meine Freunde und ich.
    Und doch gab es einen Unterschied. Weder Beodu, Nai-Leng noch ich waren in der Lage gewesen, sich ein genaues Bild vom Fürsten des Feuers zu machen. Auch hatten der kleine Attavenno und der Kartanin in mir nicht Afu-Metem gesehen.
    Die Sonkater taten es aber. Die hiesigen Typen identifizierten mich einwandfrei. Die Beeinflussung, die ich erlitten oder genossen hatte, mußte sich also von der unterscheiden, die die Bürger von Sonkat ereilt hatte.
    Ich wartete, bis Beodu zurückkehrte. Der Kleine ließ sich Zeit, aber schließlich tauchte er nach fast einer Stunde auf. Er schleppte zwei schwere Pakete mit sich. lch ging ihm entgegen und wollte ihm eins davon abnehmen, aber er sträubte sich energisch. „Bist du verrückt", zischte er leise. „Ein Afu-Metem darf doch keine derart

Weitere Kostenlose Bücher