1378 - Geheimniswelt Cheobad
wird?"
„Eigentlich nichts", antwortete der alte Hauri. „Ich hätte diesen Vorschlag längst unterbreitet, wenn es nicht so problematisch wäre, mit dir, edler Fürst des Feuers, oder mit anderen hohen Mitgliedern des Hexameron in Verbindung zu treten."
„Hm!" machte ich nur, weil mir nichts Rechtes als Antwort einfiel. „Gergo spricht von den zahlreichen und hartnäckigen Störungen in der Umgebung des Nachod as Qoor", half mir Tarpo lum Nemees aus der Verlegenheit. „Es ist nahezu unmöglich, deinen Ort per Hyperfunk anzusprechen." Meine Gedanken überstürzten sich. Nachod as Qoor, dieser Begriff war für mich absolut neu. Es handelte sich um haurische Worte, aber ich kannte ihren Sinn nicht. „Nachod as Qoor", unterstützte mich die Syntronik der Netzkombination. „Das bedeutet Loch der Ewigkeit."
Loch der Ewigkeit? Diesen Begriff hatte ich doch schon von den Nakken und den Juatafu auf Nansar gehört! Dahinter konnte sich nur der Ort verbergen, an dem sich das Hexameron und auch der richtige Afu-Metem aufhielten.
Ich befand mich auf einer heißen Spur! „Die hyperenergetischen Störfelder", sagte ich schnell, „sind eine notwendige Schutzmaßnahme für das Nachod as Qoor. Eure Hyperfunksendungen werden in der Regel immer empfangen, aber ihr dürft nicht mit einer direkten Antwort in allen Fällen rechnen."
„Ich verstehe." Tarpo lum Nemees und Gergo lum Haalar sprachen dies gleichzeitig aus. „Du wirst deine frechen Lügen noch bereuen", meinte der Pikosyn. „Wir brauchen hier keine Einzelheiten zu erörtern", fuhr ich fort. „Ich bin hier, um mir einen genauen Überblick über den Stand der Arbeiten zu besorgen, die die Materiewippe betreffen. Auf die wichtigsten Mängel habe ich euch jetzt hingewiesen. Damit ist ein erster Schritt zur Verbesserung getan. Mir kommt es nun darauf an, vor Ort einen Einblick vom Stand der Arbeiten zu erhalten. Ich möchte mit meiner Delegation die Station besichtigen. Ich muß wissen, wieviel Zeit ihr noch benötigt, bis die Schaltstation der Materiewippe für größere Aufgaben eingesetzt werden kann."
„Wir haben unsere Arbeiten genau nach Plan erledigt", sagte der haurische Schaltmeister. „Du weißt, daß das nicht stimmt!" bluffte ich weiter. „Mir sind zwar nicht alle Einzelheiten bekannt, und deswegen bin ich auch hier, aber du solltest nicht versuchen, mich zu täuschen."
Gergo lum Haalar wurde ein Stück kleiner. „Vielleicht ist meiner Aufmerksamkeit eine Kleinigkeit entgangen", meinte er kleinlaut. „Es ist nicht ganz einfach, hoher und edler Afu-Metem, einen Bereich ständig zu kontrollieren, der in Höhe, Breite und Tiefe mehr als zwei Kilometer umfaßt."
„Denke allein an die Störfälle der letzten Zeit, Schaltmeister! Sie haben dazu geführt, daß über deine Ablösung nachgedacht wurde. Du hattest Glück, denn der Herr Heptamer hat entschieden. daß ich erst nachsehe, wo die wahren Ursachen liegen."
„Du meinst die Explosion im zweiten Transduktor?" grübelte der alte Hauri laut. „Ein bedauerlicher Zwischenfall, der aber die planmäßigen Arbeiten nicht entscheidend beeinträchtigte."
„Was eine entscheidende Beeinträchtigung ist, entscheidest nicht du. Hast du alle Reservesysteme im gleichen Maß geprüft wie die Arbeitseinheiten?"
„Natürlich!" Gergo lum Haalar sprang wieder erregt auf, aber auf meine Handbewegung hin nahm er wieder Platz. „Das heißt, hoher Fürst", fuhr er etwas kleinlauter fort, „es könnte sein, daß der Volllasttest der Hyperstrahler ungenügend lange durchgeführt wurde. Bei Arbeiten mit Prototypen muß ich etwas vorsichtig sein."
„Ich werde mir das alles morgen in Ruhe ansehen." Ich stand auf. „Diese erste Besprechung ist hiermit beendet. Ich erwarte euch morgen früh zur ersten Besichtigung der Schaltstation." Die Hauri standen auf.
Sie wirkten verunsichert.
Tarpo lum Nemees kam auf mich zu. „Kann ich noch etwas für dich tun, verehrter Afu-Metem?" fragte er. „Ja", antwortete ich, weil mir eine spontane Idee kam.
Wo steckte denn der wahre Fürst des Feuers? Wo bef and sich das geheimnisvolle Nachod as Qoor? Wo war der wirkliche Afu-Metem? Wo war der zentrale Sitz des Hexameron? „Ich möchte einen Informationsimpuls zum Nachod as Qoor absetzen. Stelle mir einen entsprechend geschalteten Hypersender zur Verfügung!"
„Ich eile." Gergo lum Haalar und zwei Hauri hatten den Arbeitsraum schon verlassen. Nur noch das Oberhaupt und Kemm-Enau waren anwesend. Auch am Pult zur Überwachung
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