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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollten.
    Kertuul selbst betätigte den Öffnungsmechanismus. Die Luft wurde aus der Schleuse gepumpt, dann öffnete sich das Außenschott. Scheinwerfer beleuchteten die, Containerkette, die sich jetzt greifbar nahe befand. „Gut so. Fahrt jetzt aufheben", wies der Venno seinen Piloten an. Als erster stieß er sich ab und trieb hinaus in das Vakuum. Er schaltete das Rückstoßaggregat ein und schwenkte zur Seite, um seinen Artgenossen Platz zu machen. Nebeneinander näherten sie sich dem würfelförmigen Behälter. Er besaß die Ausmaße eines größeren Gebäudes, wie es sie auf Drifaal gab.
    Kertuul pfiff kurz und abgehackt. Er deutete auf die Metallwand, die sie erreichten. „Aufschneiden!" befahl er. „Aber beeilt euch. Der Trimaran kann uns die Juatafu nicht ewig vom Hals halten."
    Hochleistungsbrenner traten in Aktion. Sie wurden an dem Container befestigt und dann eingeschaltet.
    Innerhalb weniger Atemzüge hatten sie eine Öffnung gefräst, durch die bequem drei oder vier Vennok paßten. Die Raumsoldaten stemmten sich gegen die Platte und drückten sie nach innen. Lautlos fiel sie nach unten weg, und die Vennok leuchteten mit Scheinwerfern in das Innere. Kertuul wurde ungeduldig.
    Er schob sich vorbei und betrachtete den Inhalt des Containers. „Müll!" stieß er betroffen hervor. „Das ist Abfall. Die Parias wollen ihren Abfall loswerden!"
    Er ließ einen Schrei erschallen und scheuchte seine Leute zurück zum Beiboot. Sie nahmen hastig die Brenner an sich und schwebten zurück. Kaum hatte sich das Außenschott der Schleuse geschlossen, beschleunigte das Boot und raste zurück zu seinem Hangar.
    Kertuul nahm Funkkontakt mit allen seinen Kommandanten auf. Hastig erstattete er Bericht. „Es sind Müllcontainer. Die Benguel wollen ihren Müll auf Namrong abladen. Und die Juatafu helfen ihnen dabei."
    Er konnte gar nicht genug Empörung in seine Stimme legen. Seine Worte wurden auch nach Drifaal übertragen, und es vergingen keine fünf Atemzüge, da meldete sich bereits Ren-No. „Projektleiter, es bleibt mir keine Wahl. Ich muß sämtliche Container zerstören. Wenn ich auf die Schiffe schießen lasse, wird es zu einem blutigen Gefecht kommen. Aber die Container sind nicht so wichtig.
    Vielleicht halten sich die Juatafu da zurück!"
    „Handle rasch!" sagte der Kartanin.
    Kertuul begann seine Schiffe zu dirigieren. In ganzen Schwärmen stießen sie auf die Containerschlangen hinab und eröffneten das Feuer. Eine Kette nach der anderen wurde zerschossen, die Behälter wurden vernichtet. Sie platzten auseinander, der Inhalt verwandelte sich unter den schweren Geschützen auf dem vorderen und hinteren Aufbau der Trimarane in dampfende Schwaden. Die Juatafu reagierten nicht. Sie schleppten ihre Lasten durch das All, und wenn sie sie verloren hatten, machten sie kehrt und nahmen an der riesigen Ballung der Benguel-Raumer neue Container auf.
    Kertuul wippte zufrieden auf und ab. Inzwischen hatte er die Zentrale seines Flaggschiffs erreicht und leitete die Aktion von dort aus. Er vergaß jedes Zeitgefühl. Er hatte weder Hunger noch Durst. Nach ein paar Stunden sank er in eines der Kissen.
    Die Benguel und die Roboter wehrten sich nicht gegen die Maßnahme. Sie griffen auch nicht an. „Irgendwann gehen ihnen die Container aus", verkündete der Venno zufrieden. „Dann sollen sie zusehen, wie sie mit ihren Abfällen fertig werden!"
    Bei den Parias war es immer dasselbe. Auch auf den Planeten, die sie bewohnten, hinterließen sie ganze Berge von Abfall. Sie sorgten nicht für dessen Verwertung. Wenn es ihnen zuviel wurde, wenn die stinkenden Halden sie störten, dann stiegen sie einfach in ihre Raumschiffe und suchten sich einen anderen Planeten.
    So einfach war das, und es gab kein Volk in Hangay, das den Parias dafür dankbar war.
    Eineinhalb Tage Drifaal-Zeit dauerte das Gerangel um die Container, dann versiegte der Nachschub aus der Benguel-Flotte. Was an Einzelteilen noch im All trieb, wurde von den Vennok gewissenhaft aufgespürt und vernichtet. Lediglich ein paar Container hatten nicht mehr außerhalb der dichten Luftschichten Namrongs abgefangen werden können. Sie waren in der Atmosphäre verglüht, allerdings nicht in allen Fällen ganz.
    Vereinzelt gab es Beschwerden von Kartanin, denen undefinierbare Teile in die Gärten oder zwischen die Schwimmbecken gefallen waren. Räumkommandos kamen und sammelten sie auf. Danach legte sich die Empörung so schnell, wie sie gekommen war.
    Und endlich erhielt

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