1379 - Zielstern Anklam
Namrong und ließ die Trimarane einen Sperrgürtel zwischen den heranrückenden Containern und dem dreizehnten Mond bilden. Die Vennok legten den Robotern einen Vorhang aus vernichtenden Energien hin, und die Roboter hielten ihre Schlepper an und warteten, bis das Feuer eingestellt wurde. Sie änderten ihren Flugkurs und setzten ihren Weg fort.
Kertuul erkannte die Gefahr. Wenn weitere Robotschiffe und Container auf den Weg geschickt wurden, dann würden es irgendwann mehr sein, als er Schiffe zur Abwehr aufbringen konnte. Und er entdeckte, daß sich jetzt auch Blasenschiffe aus ihrem Riesenpulk lösten und dieselbe Aufgabe wahrnahmen wie die Juatafu-Raumer.
Mochte Heptamer wissen, was sie da auf die Oberfläche der Erholungswelt schaffen wollten.
Daran, daß Namrong das Ziel der Container war, zweifelte der Oberkommandierende keine Sekunde.
Dennoch, er mußte sich Gewißheit verschaffen, worum es sich bei den Containern handelte. Erst dann konnte er entscheiden, ob sie alle zerstört werden sollten oder nicht. „Beiboot Acht klarmachen zum Ausschleusen!" ordnete er an. Er verschwand in einem Seitenraum neben der Zentrale und erschien wenig später ohne sein Gewand. Er hatte sich einen Einsatzanzug übergestreift, der in metallischem Blau leuchtete und ihm etwas Entschlossenes verlieh. Tatsächlich dachte Kertuul in diesen Augenblicken kein einziges Mal an seine Angst, die er vor den Benguel und Juatafu hatte. Er mußte nur auf eines achten: Er durfte nicht zulassen, daß ihm ein Benguel und ein Juatafu gleichzeitig begegneten. Er nahm an, daß seine Psyche einen solchen Vorgang nicht verkraften würde, abgesehen von den Befürchtungen, die er im Zusammenhang mit einer solchen Begegnung hegte. Auch alle seine Artgenossen in den Schiffen müßten vor einer solchen Gefahr geschützt werden.
Als letzter der Truppe erreichte Kertuul das Beiboot und gab dem Piloten Anweisung, auszuschleusen und Kurs auf Namrong zu nehmen. Er hatte sich eine Taktik zurechtgelegt. Wenn Sperrfeuer und Angriff nichts nützten, dann mußten andere Mittel her, und Kertuul war bereit, sie einzusetzen, sobald er wußte, was sich in den Containern befand.
Das Beiboot besaß Torpedoform. Rein äußerlich rechnete ein unbeteiligter Beobachter es nicht einem Schiff zu, wie der Trimaran es darstellte. Lediglich Technik und Bewaffnung waren identisch, wenn auch mit geringeren Energievorräten versehen als das Mutterschiff.
Aber daran dachte Kertuul jetzt nicht. Der Trimaran blieb hinter ihnen zurück, und der Oberkommandierende ließ Kurs auf einen Juatafu-Raumer nehmen, der den Bereich des Sperrgürtels bereits hinter sich gelassen hatte und die Atmosphäre von Namrong ansteuerte.
Container der Art, wie sie transportiert wurden, waren nicht atmosphärentauglich, es sei denn, man hüllte sie in Schutzschirme. Kertuul kalkulierte die Möglichkeit mit ein, daß sie lediglich in der Atmosphäre abgeworfen werden sollten, wo sie dann verglühen konnten.
Hastig ließ er sich eine Verbindung mit Ren-No geben. „Ich kann es mir nicht vorstellen, aber wir müssen mit einem bakteriellen Angriff durch die Benguel und Juatafu rechnen", schnalzte er in seinen Translator. „Dann haben wir uns mit den Imago-Suchern eine fünfte Kolonne der Hauri eingehandelt. Befiehlst du die Vernichtung?"
„Wenn es zutrifft, sind alle Raumschiffe zu vernichten. Die Container auch, und zwar bevor sie Namrong erreichen!"
Die Entscheidung des Projektleiters wurde durch das systemumfassende Schrillen des Alarms untermauert, und Kertuul rief seinem Piloten einen Befehl zu. Das Beiboot wurde schneller und raste mit wummernden Triebwerken hinter den Containern her.
Die Juatafu in dem Schiff reagierten nicht. Der Raumer flog ohne Schirm, als befände er sich im friedlichsten Gebiet Tarkans. Er tat, als sei es normal, was er unternahm. Kertuul ließ das Boot längsseits gehen und befahl, die Projektoren des energetischen Verbindungsschlauchs zu zerstören. Es gab mehrere Explosionen an dem vordersten Container der Kette, dann machte das Juatafu-Schiff einen Satz nach vorn, und die Container blieben zurück. Gleichzeitig tauchte schräg über dem Beiboot der Trimaran auf und schob sich zwischen es und die Juatafu.
Kertuul richtete sich auf und stieß eine rasche Folge schriller Schnalzlaute aus.
Hektik kam in seine Mannschaft. Sie schlossen ihre Anzüge und prüften die Systeme. Anschließend machten sie sich auf den kurzen Weg zur Schleuse, durch die sie das Boot verlassen
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