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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tage befördert.
    In der Alten wie in der Neuen Welt war der
Name der Seherin nicht unbekannt. Sie hatte von sich reden gemacht, als die
Nachricht um die Welt ging, sie sei eine direkte Nachfahrin des am 2. Juli 1566
verstorbenen Propheten Nostradamus. Seit dieser Zeit verkehrten die Begüterten
und Einflußreichen in ihrem luxuriösen, provenzalischen Landhaus in St. Rémy.
    Vor fünf Jahren war Estrelle Kuruque zum ersten Mal in eine
zwielichtige Situation geraten, als herauskam, daß eine alleinstehende, reiche
Witwe ihr gesamtes Vermögen Madame überschrieben hatte. Die Behörden
beschäftigten sich mit dem Vorfall. Die Recherchen verliefen im Sand. Es gab
keine eindeutigen Hinweise, daß eine ungesetzliche Manipulation vorgenommen
worden war.
    Madame war sozial eingestellt, wie sich
herausstellte.
    Ein Großteil des ihr überschriebenen
Vermögens war wohltätigen Vereinen und als förderungswürdig anerkannten
Institutionen zugeflossen.
    Im Lauf der Zeit kam es zu immer
häufigeren Testamentseröffnungen zu Gunsten der Frau. Die Leute starben kurz
darauf eines natürlichen Todes. Dies weckte neues Mißtrauen. Wieder kam es zu
einer Untersuchung. Und wieder brachte sie eine ganz vernünftige Erklärung zum
Vorschein. Die ihre Testamente zu Gunsten Madames geändert hatten, waren über
ihr kurze Zeit später zu erwartendes Ableben informiert. Schließlich entging
einer Seherin nicht, was die Zukunft den Klienten brachte, die mit der Absicht
zu ihr gekommen waren, ihr Schicksal zu erfahren.
    Und wer von seinem Tod erfuhr, der gewann
möglicherweise eine ganz andere Einstellung zu ihm.
    Die beiden Computer hatten sämtliche
Informationen ausgewertet. Dabei waren Zeitungsberichte und Interviews ebenso
berücksichtigt worden, wie Bemerkungen privater Personen im Zusammenhang mit
ihr. Die gleiche Auswertung war über die Person Pierre Laplaces erfolgt. Es gab
Hinweise dafür, daß der französische Journalist seinerzeit schon besonderes
Interesse für Madame entwickelt hatte. Ihre angeblichen Reisen in das Jenseits
schienen es ihm angetan zu haben. In einem sehr spitz formulierten Artikel, der
in Millionenauflage in »Le Monde« erschien, gab Laplace bekannt, daß er eines
Tages sicher mehr über das Jenseits schreiben und berichten könne als alle vor
ihm, die behaupteten, einen Blick hinter die Schranken des Todes getan zu
haben.
    Er wollte Nostradamus im Jenseits die Hand
schütteln.
    Die Vielzahl der Erkenntnisse und
ungeklärten Situationen veranlaßten die vergleichenden Computer ein Signal zu
setzen.
    Hier war ein Fall für die PSA.
    Die PSA-Agentin erhielt den Auftrag,
innerhalb von vierundzwanzig Stunden nach Frankreich zu fliegen.
     
    *
     
    »X-RAY-1 an
X-RAY-7. Bitte nehmen Sie Kontakt auf zu jener Person, die
Pierre Laplace offensichtlich treffen wollte. Nachrichtendienstliche
Erkenntnisse unserer Abteilung lassen den Schluß zu, daß Laplace seine
Ankündigung, über das Jenseits zu berichten, wahrmachen wollte.
    Und daran hat man ihn gehindert. Haben Sie
alles verstanden, X-RAY-7?«
    »Choroschow! Alles in Ordnung, Sir! Ich
werde mich der Sache annehmen«.
     
    *
     
    Der Lauf der Dinge veranlaßte Larry Brent,
den Aufenthalt in Khanins Hütte auf ein Minimum zu beschränken. Sie tranken
noch gemeinsam eine Tasse Tee und sprachen über Lanora, die zu einem entscheidenden
Faktor in ihrem Leben geworden war - und die doch niemals jemand von ihnen
persönlich kennengelernt hatte.
    Kurze Zeit später brach Larry auf.
Gemeinsam mit Adida Modderjee machte er sich an den Abstieg.
    Der Weg war beschwerlich und steil. Aber
nicht gefährlich. Die Luft einige hundert Meter weiter unten war nicht so
scharf. Es fiel kein Schnee mehr.
    Sie erreichten einen holprigen Weg, wo sie
den Landrover zurückgelassen hatten.
    Larry Brent steuerte das Fahrzeug. Ihr
gemeinsames Ziel war Delhi. Dort trennten sich die Wege des Amerikaners und der
Inderin. Adida kehrte zurück nach Kalkutta und X-RAY-3 nach New York.
    Zu diesem Zeitpunkt schon war er sich fast
sicher, daß sich ein Weiterflug nach Paris wohl schwerlich verhindern ließ.
    Manche Dinge begannen so klein.
    In Wirklichkeit war das, was man noch
nicht von ihnen sah, schon riesengroß wie ein Berg .
     
    *
     
    Narrte ihn ein Spuk? Träumte er?
    Ein Ruck ging durch de Garches Körper.
    Er preßte die Augen fest zusammen, öffnete
sie wieder und starrte nach vorn auf den Thronsessel mit den vier unheimlichen
Totenschädeln.
    Ja, natürlich. Da saß Madame noch.

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