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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Jahrhunderts . er wußte
das nicht so genau. Hier kannte er sich nicht aus.
    Dann wieder Soldaten. Sie eilten durch ein
Dorf, raubten und plünderten, setzten Häuser in Brand .
    Männer und Frauen wurden vertrieben oder
getötet.
    Mehrere junge Mädchen rannten nackt durch
die Gassen und wurden von den Berittenen verfolgt. Viele wurden entführt.
    Einflüsse aus der Vergangenheit, von jedem
x-beliebigen Ort der Erde scheinbar, wurden hier lebendig.
    Eine verkehrsreiche Straße.
    Der Place de la Concord, der Eiffelturm!
Seltsam ... schwarze Vögel kreisten lautlos über der Silhouette des
weltbekannten Bauwerks.
    Durch die Lichtbahn bewegte sich mit
rasender Geschwindigkeit ein Flugzeug. Ein Jumbo-Jet. Lautlos durchstieß er die
Membrane zur schwebenden Kugel. Es war kurz nach dem Start. Die Maschine stieg
noch an. Unter ihr lagen die Umrisse einer Bucht.
    Da tauchte im Mittelgang des Jumbos ein
maskierter Mann auf. Er hielt in der Hand eine Bombe und zeigte sie den
bleichen, entsetzten Passagieren. Er wollte die Bombe an der Decke im
Mittelgang befestigen. Da kam es zur Katastrophe.
    Eine falsche Bewegung . Das Flugzeug wurde
zerrissen, und die brennenden Teile stürzten in das wildaufschäumende Meer.
    Die Wrackfetzen wurden über zehn Kilometer
verstreut.
    Da waren der Lichtbogen und die schwebende
Kugel leer.
    Das Gesicht Madame Kuruques wirkte
angespannt und entrückt.
    Jetzt zeigte sich eine neue Szene. Sie
entstand mitten in der Kugel.
    Charles de Garche glaubte seinen Augen
nicht trauen zu dürfen: Das Innere eines ihm vertrauten Büros. Menschen, die er
kannte. Hinter dem Schreibtisch eine Person. Kräftig, breitschultrig, graues
Haar, ein aristokratisches Gesicht.
    Das war - er selbst!
     
    *
     
    »Aus dem Strom der Zeit werde ich Ihr
Schicksal filtern«, vernahm er die leise Stimme Madame Kuruques. »Die vor uns
waren und nach uns sein werden, rufe ich an. Und du, Branchus, Apollos naher
Freund, Gott der Propheten, der du so oft den Geist des Lichts in Nostradamus’
Bewußtsein geschickt hast - bitte ich um Hilfe. Versag’ deiner schwachen
Dienerin deinen Beistand nicht! Laß’ mich das Leben sehen, das für jeden
einmalig ist! Ich halte den Strom der Zeit fest, der für uns Sterbliche endlich
und doch endlos ist. Monsieur Charles de Garche - blicken Sie hierher, auf die
Kugel, schauen Sie die Bilder, die Ihr Leben bisher bestimmten und die Sie
bestimmen werden!«
    De Garche nickte andeutungsweise. Sein
Blick war auf die schwebende Kugel gerichtet, und er machte sich keine Gedanken
mehr darüber, ob sie wohl an Fäden hing oder nicht. Was sich im Innern dieses
seifenblasenähnlichen Gebildes abspielte, zog ihn in Bann.
    Im Zeitraffertempo sah er Stationen seines
Lebens. Wichtige Begegnungen, Entscheidungen, die er getroffen hatte. Er sah
sich im Arm seiner Mutter und entdeckte sich zwischen zahlreichen Touristen,
die mit dem Aufzug des Eiffelturmes hochfuhren. Er - an der Hand eines
Kindermädchens.
    An seinen Vater konnte er sich nur schwer
erinnern. Und so kamen die Stunden, die er mit ihm gemeinsam verbracht hatte,
in der die Stationen seines Lebens zeigenden Kugel nicht zum Tragen. Sein Vater
war stets ein beschäftigter Mensch gewesen, dessen Leben nur von einem einzigen
Gedanken geleitet wurde, wie er das Unternehmen stärken und erweitern könne.
    Und in der Hektik seines Lebens war sein
Vater gefallen wie ein Soldat im Sturm. In der Blüte seiner Jahre raffte ihn
ein Herzinfarkt hin. Von einer Minute zur anderen stand seine Mutter allein mit
einem Unternehmen, das nun in seine, Charles de Garches Hände übergehen sollte.
    Er sah sich am Grab stehen. Strömender
Regen. Der Sarg, in dem seine Mutter lag, wurde in die Grube gesenkt. Der
Friedhof war schwarz von Menschen. Es waren Hunderte, die Madame das letzte
Geleit gaben.
    Seine Heirat. Eine mißglückte Ehe, aus der
zum Glück keine Kinder hervorgegangen waren. Ein ruheloses Leben. Konferenzen,
Besprechungen, Reisen. Flüchtige Abenteuer. Parties, Gesichter . Menschen am
Rand seines Lebensweges. Er sah auch Gaston Bonnier wieder, seinen alten
Freund. Der hatte ihn eigentlich auf Madame aufmerksam gemacht. Das lag nun
zwei Jahre zurück.
    Kurz vor seinem Tod hatte Bonnier ihr sein
gesamtes Vermögen vermacht.
    Als de Garche die Szene sah, in der er mit
seinem Freund Gaston durch den nächtlichen, wildromantischen Park des Anwesens
der Madame Kuruque spazierte, glaubte er sich an jedes einzelne Wort wieder
erinnern zu können, das Bonnier

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