138 - Tödliche Fracht
in Alarmbereitschaft.«
»Setzt die Helme auf«, ordnete der Anführer an. »Es wird so schwerer für eure Freunde, uns auseinander zu halten, wenn sie einen gezielten Schuss abgeben wollen.«
»Sollen wir die Gestalt der Menschen noch beibehalten?«, fragte Feliz, während er Drax und Shaw die Laserwaffen und Aruula das Schwert abnahm.
»Momentan ja«, bestätigte Ruiz. »Noch wissen die Begleiter in der Luft nicht, wie viele von uns hier unten sind und wie viele Geiseln es gibt. Wir benehmen uns weiterhin wie diese Bunkerleute.« Er nickte Feliz zu. »Der Fahrer soll auf den neuen Kurs gehen.«
»Ihr seid gut vorbereitet«, musste Matt zugeben. »Selbst die Steuerung des Transporters habt ihr erlernt…«
»Uns liegt sehr viel an dieser kostbaren Fracht, und natürlich auch an dir«, erwiderte der Daa’mure. »Habt ihr ernsthaft geglaubt, solch ein Unternehmen geheim halten zu können?«
Matt zuckte mit den Achseln. »Ihr habt nur Glück gehabt, das ist alles. Aber damit kommt ihr nicht durch. Wir sind nicht halb so wichtig für die Allianz, wie ihr glaubt.«
Sie schwankten leicht, als der Transporter abbog und auf einem schmalen Pfad durch Gestrüpp rumpelte, bis er eine andere Sandpiste erreichte, die Richtung Osten führte. Die Daa’muren schlugen zumindest richtungsmäßig den Weg zum Kratersee ein. Aber sie konnten nicht ernsthaft vorhaben, den viele tausend Kilometer weiten Weg auf diese Weise zu bewältigen.
»Hast du die Möglichkeit, mit den Flugpanzern zu kommunizieren?«, fragte der Ruiz an Matt gewandt.
Der Commander schwieg.
Feliz setzte Aruula das Gewehr an den Helm.
Matt gab nach, holte das kleine Funkgerät aus der Tasche und aktivierte es.
»Commander!« Selinas ferne Stimme krächzte aus dem Empfänger. »Was ist bei Ihnen los?«
Matt sah Ruiz an. »Sag es ihr!«, zischte der.
»Die Daa’muren haben uns in der Gewalt«, gab Matthew durch. »Ich bitte Sie, nichts zu unternehmen.«
»Sie kennen die Vorschriften, Commander«, kam es zurück.
»Wir dürfen unter keinen Umständen zulassen, dass der Reaktor den Daa’muren in die Hände fällt. Notfalls müssen wir ihn sprengen.«
Matt blickte den Daa’muren wieder an. »Sie hören es selbst. Wir nutzen Ihnen gar nichts.«
»Das ist eine List!«, warf Feliz ein. »Diese Menschen sind heimtückisch! Was sie sagen und was sie tun, stimmt selten überein!«
Matt hob leicht die Arme. »Wenn Sie es riskieren wollen… mir ist es gleich. Wir haben nichts mehr zu verlieren. Erwarten Sie daher keine Kooperation von uns.«
»Ich habe genug!« Feliz legte auf Matt an. »Bringen wir sie alle um! Sie sind nur eine Belastung und halten uns unnötig auf! Dann setzen wir uns mit den Panzern auseinander!«
Matt fühlte den Schweiß auf seiner Stirn kalt werden. Bisher hatten sich die Daa’muren nicht zimperlich gezeigt.
»Halt!« Ruiz drückte den Gewehrarm von Feliz nach unten.
»Warte. Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
»Commander!« Selinas Stimme aus dem Lautsprecher klang eindringlich. »Sagen Sie den Daa’muren, wir geben ihnen noch genau fünf Minuten, Sie drei freizulassen, die Waffen niederzulegen und sich uns zu ergeben. Wir können uns darauf einigen, sie ziehen zu lassen, sobald wir das Schiff sicher erreicht haben. Andernfalls werden wir den Reaktor sprengen, egal wer sich auf dem Transporter befindet. Haben Sie das verstanden?«
»Klar und deutlich«, bestätigte Matt. »Und ich hoffe, unsere Gastgeber auch.«
Statt einer Antwort nahm der Daa’mure Ruiz den Helm ab.
Auf den ersten Blick sah er genau wie der Spanier aus, den er ermordet hatte, um an dessen Stelle zu treten. Auf den zweiten Blick erkannte man Unterschiede. So als ob man einem sehr nahen Verwandten von Ruiz gegenüber stünde. Offensichtlich hatte die gestaltwandlerische Fähigkeit der Daa’muren ihre Grenzen.
Der Außerirdische setzte einen Stirnreif von der Art auf, wie Matt seinerzeit einen erbeutet hatte, und schloss die Augen.
Nach etwa fünfzehn Sekunden grinste er Matt auf befremdlich menschliche Weise an. »Sieh«, sagte er nur und deutete zum Himmel.
***
Die Daa’muren hatten ihre Aktion tatsächlich gut vorbereitet.
Nach wenigen Sekunden verdunkelte sich der Himmel. Ein halbes Dutzend Todesrochen sank in rasender Geschwindigkeit aus großer Höhe herab und griff die EWATs an.
»Selina, sofort abdrehen!«, rief Matt in das Funkgerät, bevor Feliz es ihm entriss und auf dem Boden zerschmetterte.
Der Transporter beschleunigte
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