Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
138 - Tödliche Fracht

138 - Tödliche Fracht

Titel: 138 - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
kommen wir hier wieder raus?«, warf Aruula ein.
    »Können sie nicht«, beruhigte Matt sie. »Das innere Rad hebt das äußere auf, wenn man es dreht.«
    Lieutenant Shaw legte das Ohr an die Wandung. »Die haben irgendwas vor«, sagte er halblaut. »Funktioniert der Peilsender noch?«
    »Ich denke schon.« Matt trat dicht an das leuchtende Codefeld und kontrollierte das winzige Gerät an seinem Gürtel.
    »Ich habe auf Dauersignal gestellt, so weiß Selina, dass wir noch am Leben sind, und kann uns orten. Ich hoffe nur, dass unsere Leute die Todesrochen inzwischen losgeworden sind und bald anrücken.«
    Er setzte sich mit übergeschlagenen Beinen hin und winkte Aruula heran. »Setz dich, Schatz. Du hast wissen wollen, wie unser Plan war. Jetzt habe ich die Zeit, dir alles zu erzählen.«
    »Auf einmal ziehst du mich ins Vertrauen?«, fragte Aruula scharf. »Natürlich, jetzt wo der Plan fehlgeschlagen ist…«
    »Er ist nicht fehlgeschlagen, Miss Aruula«, warf Shaw ein.
    »Und dass der Commander nicht mit Ihnen darüber reden durfte… Ich weiß, wie schwer ihm das gefallen ist. Aber wir waren beide zu strengster Geheimhaltung verpflichtet.«
    Aruula setzte sich. Ihr Gesichtsausdruck war in dem schwachen Licht kaum zu erkennen, doch immerhin schien sie zuhören zu wollen.
    »Der tatsächliche Plan war, den Daa’muren eine Falle zu stellen«, begann Matt seinen Bericht. »Wir wollten ihnen eine gehörige Schlappe beibringen, um sie zu demoralisieren, ihnen zu zeigen, dass wir es durchaus mit ihnen aufnehmen können. Zudem wollten wir dadurch Zeit gewinnen, um die Bunker besser abzusichern und natürlich wollten wir Gefangene machen. Wir können jede Informationbrauchen, die wir bekommen können.«
    »Dann war der Reaktor von Anfang an eine Kriegslist?«
    »Der Anruf von Ortez war echt«, erwiderte Matt. »Er brachte uns ja erst auf die Idee, es so zu machen. Sogar der Vorschlag mit der Attrappe kam von Ortez. Mir ist allerdings jetzt erst klar geworden, weshalb. Er traute seiner Tochter nicht mehr, die schon lange seinen Platz einnehmen wollte, und wollte sie loswerden. Also benutzte er uns, indem er, ohne uns in Kenntnis zu setzen, ausgerechnet sie und die Aufrührer auf die Mission schickte.«
    »In dieser verzwickten Geschichte hat wirklich jeder seine Tricks aus dem Ärmel geschüttelt, um für sich das Beste herauszuholen«, sagte Shaw dazwischen. »Ich sah schon den ganzen Plan den Bach runtergehen, als diese verrückten Spanier uns die Waffen vor die Nase hielten.«
    »Wir helfen also einem größenwahnsinnigen Tyrannen, der ohne Bedenken seine Tochter in den Tod schickt, an der Macht zu bleiben«, stieß Aruula verächtlich hervor.
    »Es ist nicht unsere Aufgabe, uns in die Politik der Spanier einzumischen«, erwiderte Matt. »Außerdem hatten wir keine Ahnung davon.« Er verlagerte seine Sitzhaltung und fuhr fort:
    »Wir nahmen also Ortez’ Vorschlag an, eine Attrappe auf den Weg zu schicken, um die Daa’muren mit dem angeblichen Isomer-Transport zu ködern. Und damit sie auch wirklich von der Bedeutung des Transports überzeugt waren, stellte ich mich als weiteren Köder zur Verfügung. Wie wir festgestellt haben, haben sie angebissen wie Forellen kurz vor dem Gewitter.«
    Aruula schnaubte. »Ja, großartig! Seitdem wir aufgebrochen sind, nimmt uns ständig jemand gefangen, Maddrax! Hast du das etwa auch geplant?«
    »Natürlich nicht.« Er hob die Hände. »Eigentlich hatten wir nur die Daa’muren erwartet; von Martinez’ Spielchen wussten wir ja nichts. Aber dafür hatten wir auch zwei Sicherungen eingebaut: Selina McDuncan mit ihren EWATs, die uns auf Abruf in ausreichendem Abstand begleitet haben, und die kleine Notfluchtkammer hier, von der Außenwelt isoliert.«
    »Die Mission hatte zudem den Zweck«, fügte Peter Shaw hinzu, »undichte Stellen in der Allianz aufzuspüren. Die Task Force hat die Meldung bewusst so streng geheim gehalten und gleichzeitig gezielt gestreut, um genau das festzustellen. Ich denke, bei der Auswertung könnte es einige Überraschungen in London geben.«
    Aruula saß für einen Moment still und überlegte. Dann sagte sie leise: »Aber so viele Opfer, unschuldige Tote… für nichts!«
    »Kein Opfer war vergeblich«, stellte Matt klar. »Der Reaktor existiert tatsächlich, das ist nicht fingiert. Er wurde nur auf einer anderen Route und als Holztransport getarnt nach London gebracht. Unser Auftrag diente also gleichzeitig zur Ablenkung und als Schutz für den echten

Weitere Kostenlose Bücher