Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
138 - Tödliche Fracht

138 - Tödliche Fracht

Titel: 138 - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
der Vernichtung entgangen zu sein, ging nicht spurlos an ihnen vorüber. Die reptilienartigen Gesichter zeigten Verwirrung und Unsicherheit. Vor allem, da sie sich dem Anblick ihrer bis auf die Knochen abgenagten Gefährten stellen mussten, Feliz erholte sich als Erster wieder. Zorn und Hass auf Mefju’drex, der nicht umsonst als Primärfeind ihrer Rasse galt, puschten ihn auf.
    »Ich bringe ihn um!«, schrie er und stürmte zur Schleusentür der inneren Kugel. »Ganz egal, welche Strafe mich dann erwartet, aber diesen erbärmlichen Wurm lösche ich jetzt ein für alle Mal aus!«
    Zornbebend schlug er gegen die Wandung, versuchte am Rad zu drehen, schließlich setzte er den Laser wieder ein – ohne Erfolg. Also konzentrierte Feliz sich auf das Codefeld, packte es mit seinen Händen und riss es herunter. Keine Verdrahtung war zu sehen, es war nicht einmal richtig angeschweißt, nur mit ein paar Schrauben versehen.
    Und die Tür blieb trotzdem zu.
    Das gab dem Daa’muren den Rest. Er heulte unmenschlich, in einer zermürbenden, metallisch klingenden Dissonanz, die sich an der kugeligen Wandung brach, zurückgeworfen wurde und in weitem Umkreis jedem Lebewesen den Atem stocken ließ.
    Nach einer Weile taten es die Artgenossen ihm gleich – bis auf den Daa’muren Ruiz, der sich auf die Kommunikation via Stirnreif konzentrierte. Schließlich donnerte er: »Ruhe! Ihr benehmt euch wie Tiere! Erinnert euch eurer Herkunft!«
    Seine Kameraden hielten inne, und als sie einen zusätzlichen telepathischen Impuls bekamen, ließen sie von der Kugel ab und kamen wieder nach draußen.
    »Wir müssen umgehend handeln«, erklärte Ruiz.
    »Verstärkung für die Menschen ist hierher unterwegs.«
    Feliz, der mit hängenden Schultern dastand, richtete sich schlagartig auf. »Das können wir sogar zu unserem Vorteil nutzen!«, rief er. »Hört zu…«
    ***
    »Ich kann es nicht glauben!«, rief Aruula wütend, während sie den Anzug herunterriss und mit einem Fuß wegschleuderte.
    »Hier drin ist überhaupt nichts?! Ich hätte mich also gar nicht in dieses stinkende Schwitzding zwängen müssen?«
    »Aber diese Schwitzdinger waren nötig, damit es echt aussieht«, versuchte Matt sie zu beschwichtigen. »Und du musst zugeben, dass es funktioniert hat.«
    Sie grummelte vor sich hin, schoss noch eine Salve böser Blicke ab und fragte dann: »Und was tun wir jetzt?«
    »Nichts. Wir warten, bis die Insekten ihre Arbeit erledigt haben«, antwortete Matt.
    Die Kriegerin sah sich im sanften Glimmen des Codefeldes in der inneren Reaktorkugel um. »Hier ist es dunkel wie in Orguudoos Ar… Bauch. Was glaubst du, wie lange wir hier drin bleiben müssen? Lange halte ich das nicht aus, das weißt du genau! Ich brauche das Licht und Luft zum Atmen!«
    »Wir werden eine Weile hier drin ausharren müssen, so leid es mir tut«, sagte Matt besänftigend. »Wir müssen ganz sicher gehen, dass draußen keine Gefahr mehr auf uns lauert.«
    »Dann erklär mir endlich, was das Ganze soll!«, tobte Aruula. »Es war alles nur ein fauler Trick, richtig? Das also war Ch’zzaraks Mitteilung an dich?«
    »Wir haben uns ihres Volkes bedient, ja«, entgegnete Matt.
    »Ch’zzarak konditionierte einen Schwarm Säure spuckender Käfer darauf, nur Daa’muren anzugreifen – für uns bestand also keine Gefahr.«
    »Haben Sie keine Sorge gehabt, dass es schief gehen könnte?«, stellte Shaw eine Zwischenfrage. »Ich muss sagen, mir war alles andere als wohl zumute, als diese Biester hervorströmten. Ich stand kurz davor, schreiend davonzulaufen, ganz im Ernst!« Es schüttelte ihn im Nachhinein noch in der Erinnerung an das Erlebnis.
    Matt schüttelte den Kopf. »Ich hab’s gewissermaßen selbst ausprobiert, vor einigen Monaten am Kratersee, als ich mit dem Luftschiff abgestürzt bin und Ch’zzarak uns beide mit Insekten tarnte. Es war kein angenehmes Gefühl, aber völlig ungefährlich.«
    »Leider hat es nicht ganz funktioniert«, sagte Aruula plötzlich. »Horcht!«
    Zuerst hörten sie ein leises Klopfen. Dann wurde es immer lauter und heftiger, steigerte sich zu einem Stakkato wilder Schläge.
    »Sie kommen rein!«, rief Aruula. »Oh, hätte ich nur mein Schwert!«
    Matt schüttelte den Kopf. »Die kommen nicht rein.«
    Sie fuhr zu ihm herum. »Wie kannst du so sicher sein?«
    »Weil ich die Kugel von innen verriegelt habe. Selbst mit einem Schweißbrenner würden sie Tage brauchen, um sich durch den Stahl zu schneiden.«
    »Aber wenn sie von außen zumachen, wie

Weitere Kostenlose Bücher