138 - Tödliche Fracht
Transport.«
Aruula nickte ernst. »Gut. Ich habe es verstanden, doch ich habe dir noch nicht verziehen, Maddrax. Aber das ist jetzt nicht von Bedeutung. Der Plan, dass die Käfern alle Daa’muren fressen, ist fehlgeschlagen, und nun sind wir hier drin gefangen. Also: Was tun wir jetzt?«
Shaw nickte. »Ich bin auch der Ansicht, dass wir uns bald etwas überlegen und nicht nur hier herumsitzen sollten.« Er wirkte ungewöhnlich nervös, und als er den Kopf bewegte, sah Matt Schweißperlen auf seiner Stirn. Shaws Anzug war geöffnet, und er zupfte ständig an den Reißverschlüssen herum.
»Ich dachte, enge Räume machen Ihnen nichts aus«, meinte Matt. »Aruula ist in der freien Natur aufgewachsen, bei ihr verstehe ich, dass sie damit Probleme hat. Aber Sie haben Ihr ganzes Leben in einem Bunker verbracht…«
»Tut mir leid«, sagte Lieutenant Shaw. »Es ist so dunkel und stickig hier drin. Wie lange reicht eigentlich der Sauerstoff?«
Matt schlug sich an die Stirn. »Die Lüftungsschlitze! Sorry, ich hab völlig vergessen, sie zu öffnen…« Er tastete an den Rändern der Tür herum. »Da sind sie! So eingelassen, dass sie aussehen, als gehörten sie zum Rahmen. Die Daa’muren müssen ja nicht wissen, dass wir genug Luft bekommen.« Er wandte sich seinen Gefährten zu. »Wir müssen also nicht ersticken. Außerdem dauert es bestimmt nicht mehr lange, bis Hilfe kommt. Also machen wir uns nicht gegenseitig verrückt!«
Das aber war den beiden anderen bereits hervorragend gelungen. Matt fühlte sich selbst nicht mehr ganz wohl in seiner Haut. An seinem ganzen Körper pochten und klopften die unterschiedlichsten Blessuren. Vor allem sein Gesicht war übel geschwollen. In einen Spiegel wollte er jetzt lieber nicht blicken.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen – natürlich, denn selbst wenn sie ihren Lauschsinn nicht einsetzte, empfing sie doch die Schwingungen der sie umgebenden Personen –, kam Aruula zu ihm und berührte behutsam sein Gesicht. »Das sieht aus wie ein Wakuda-Fladen«, diagnostizierte sie. Sie kramte aus einer Schenkeltasche eine kleine Flasche Wasser. Mit einem Stück Tuch tupfte sie Matt das Gesicht ab. Das kühle Nass verschaffte ihm etwas Linderung, und er ließ sich dankbar verarzten.
»Sieht immer noch nicht besser aus«, murmelte sie. »Leider habe ich keinen vergorenen Pflanzenbrei dabei, den ich drauf schmieren könnte.«
Na Gott sei Dank nicht!, dachte Matt erleichtert.
»Sagen Sie, Commander – die Verriegelung kann doch jederzeit wieder entsperrt werden, oder?«, brummte Shaw im Hintergrund.
Matt grinste schief. »Aber sicher, wenn ich mich an den richtigen Code erinnere. – Kleiner Scherz!«, fügte er hastig hinzu, als er merkte, dass die beiden momentan keinen Sinn für Humor hatten. »Aber ich bin entschieden dagegen, jetzt schon nach draußen zu gehen! Das ist doch genau das, worauf die Daa’muren warten.«
»Vielleicht setzen sie die Laser mit Punktbeschuss ein –«, begann Shaw, aber Matt schnitt ihm mit einer schroffen Handbewegung das Wort ab.
»Nein. Keine wilden Spekulationen mehr. Wir verhalten uns ruhig, erholen uns und warten. Okay?«
Demonstrativ machte er es sich bequem, so gut es eben ging, und schloss die Augen.
In der stickig-warmen Dunkelheit döste Matt tatsächlich nach ein paar Minuten ein – und fuhr erschrocken hoch, als die Kugel plötzlich heftig zu schwanken begann. »Was ist los?«
»Sie fahren weiter!«, vermutete Aruula, die angestrengt lauschte.
»Nein, die Erschütterungen sind anders«, widersprach Shaw und kam zu ihnen. »Es ist fast, als… nein, das würden sie doch nicht…«
»Ich will es nicht hoffen«, murmelte Matt beunruhigt.
»Aber zur Sicherheit sollten wir uns besser einen festen Halt suchen.« Er schluckte trocken.
Plötzlich flackerte das Licht des Codefeldes, dann wurde es stockfinster. Das Schwanken nahm zu.
»Tun sie das, was ich denke?«, flüsterte Aruula in die Dunkelheit, und in ihrer Stimme schwang ein kleinlautes Zittern mit. »Werden sie die Kugel rollen…?«
***
Selina McDuncan hatte es geschafft, die Todesrochen von dem Reaktor fortzulocken und den Kampf in einiger Entfernung stattfinden zu lassen. Sie wollte Matt und die anderen wenigstens einigermaßen in Sicherheit wissen; vor allem konnte sie jetzt ungehindert schießen.
Aber diese Wesen waren nicht zu unterschätzende Gegner.
Über einem Wulst mit vier Facettenaugen ragten sechs Greiftentakel hervor, ein siebter saß wie ein Daumen in der
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