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138 - Tödliche Fracht

138 - Tödliche Fracht

Titel: 138 - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Mitte des Gesichts. Mit einer Spannweite von mehreren Metern waren sie sehr wendige und äußerst schnelle Flieger, den EWATs in Flugmanövern bei weitem überlegen. Und mit dem langen, mit spitzen Dornen gespickten Schwanz konnten sie selbst der molekularverdichteten Titan-Carbonat-Legierung der Flugpanzer Schaden zufügen. Damit konzentrierten sie sich vor allem auf Schwachstellen wie die Teleskoplamellen oder die Verbindungsstücke.
    Fünf Todesrochen gegen drei EWATs, das war keine leichte Aufgabe. Sie waren überall und so blitzschnell, dass die Turmgeschütze kaum einen Treffer landen konnten; bisher lediglich Streifschüsse, die nur wenig Schaden anrichteten.
    Und die den Kampfeswillen der tödlichen Wesen erst recht anstachelten. Ihre Angriffe wurden immer heftiger.
    »Verdammt!«, hörte Selina einen Piloten über Funk.
    »Außenkameras Zwei und Drei sind abgerissen worden oder defekt! Und der Radar spielt verrückt bei diesen vielen Viechern. Ich kann sie kaum orten!«
    »Gehen Sie runter, Gurney«, gab Captain McDuncan zurück, »und geben Sie uns Rückendeckung vom Boden aus! –Sedlik, leiten Sie ihn, damit er den EWAT sicher landen kann! Ich beschäftige die Viecher derweil hier oben!«
    Die Kommandantin übernahm selbst die Steuerung. Sie flog mitten hinein in den Pulk der Todesrochen. Die von den Daa’muren gezüchteten Flugwesen mussten dem Panzer ausweichen, doch zwei von ihnen vollzogen einen gekonnten Looping und versuchten den EWAT von zwei Seiten in die Zange zu nehmen.
    »Ausweichmanöver!«, schrie der Pilot neben Selina, ein Frischling namens Kinner. Er war der Mission kurzfristig zugeteilt worden und hatte noch wenig praktische Flugerfahrung. Seine Hände zuckten zur Steuerung, aber die Kommandantin schüttelte den Kopf.
    »Noch genug Zeit«, presste sie hervor. »Ich muss den anderen einen Vorsprung verschaffen.« Sie sprach in den Bordfunk: »Turmgeschütz, Feuer auf den Rochen bei elf Uhr, der Gurneys EWAT anpeilt!«
    McDuncan hatte keine Zeit, die Ausführung ihres Befehls zu beobachten. Sie musste sich auf ihr eigenes waghalsiges Manöver konzentrieren.
    »Festhalten«, knurrte die Kommandantin, obwohl sie natürlich angegurtet waren. »Könnte holprig werden!«
    Dann gab sie Gas, raste auf die beiden Todesrochen zu, und erst kurz vor dem Aufprall gab sie vollen Gegenschub – und schaltete das Magnetfeld ab!
    Einen Lidschlag lang war es plötzlich sehr still, als schwebten sie im Leerraum irgendwo zwischen den Galaxien.
    Dann sackte der Panzer ab, dehnten sich die Lamellenverbindungen bis aufs Äußerste ihrer Belastungsgrenze. McDuncan wartete eine Sekunde, bevor sie das Feld wieder aktivierte und das schwere Gerät abfing.
    Knapp über der Baumgrenze kam der Flugpanzer zum Stillstand.
    So wendig die beiden Todesrochen auch waren, dieses Manöver hatten sie nicht vorhersehen können. Für ein Ausweichen war es zu spät. Die beiden Wesen prallten mit voller Wucht aufeinander. Es gab ein heilloses Durcheinander wild schlagender Schwingen und ineinander verdrehter Dornschwänze, aus dem sich die Tiere nicht mehr befreien konnten. Hilflos stürzten sie ab und blieben zerschmettert am Boden liegen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Selina über Funk bei den anderen beiden EWATs an, während sie wieder aufstieg.
    Jetzt waren nur noch drei Rochen übrig, von denen einer eine Schusswunde am Flügel davongetragen hatte, doch der Tod der Artgenossen hatte sie noch wütender gemacht.
    In diesem Moment scherte eines der Wesen aus dem Pulk aus, legte die Flügel an und ließ sich wie ein Stein auf Gurneys EWAT herabfallen.
    »Gurney, ausweichen!«, schrie McDuncan, die erkannte, dass sie nicht mehr rechtzeitig auf Abfangkurs gehen konnte; noch dazu, da die beiden anderen Rochen auf sie zusteuerten und ihr den Weg abschnitten.
    »… Steuerung…«, hörte sie bruchstückhaft. Es knackte und rauschte.
    »Verdammt, was macht er? Er kracht noch in die Bäume!«, flüsterte Kinner leichenblass. Er übernahm den Funk. »Gurney, nach Backbord drehen, Sie sind zu nah an den Bäumen!«
    Der Pilot schien ihn verstanden zu haben, denn er steuerte schlingernd nach links, geriet damit aber wieder in die Fugbahn des herabstürzenden Rochens. Sedlik nahm derweil die beiden Kreaturen unter Feuer, die McDuncans Flugpanzer angriffen.
    Selina hatte alle Hände voll zu tun, weitere Ausweichmanöver mit dem stark belasteten EWAT durchzuführen, während der Bordschütze aus allen Rohren feuerte und einen der

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