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1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit stehen. An ihrer Stelle hätte ich das auch getan.
    Dass dieser Trip in mein Fach fallen würde, daran glaubte ich eigentlich nicht. Aber man konnte sich auch irren, und für einen Augenblick kam mir dieser Gedanke tatsächlich. Dann verwarf ich ihn wieder und stieg ebenfalls aus.
    Jane war schon einige Schritte vorgegangen und wartete auf mich.
    Wir hätten gern gewusst, wer hier lebte, denn wir glaubten nicht daran, dass es die Diebin war. Nein, die war hier, weil sie sich mal wieder auf Beutezug befand.
    Es war für uns nichts Verdächtiges zu hören. Die Nacht hatte ihr großes Tuch des Schweigens ausgebreitet und es über die Landschaft gehängt. Der typische Geruch eines Spätsommers hing in der Luft. Es war leicht feucht geworden. Ich roch das Gras, auch noch die Aromen verblühender Sommerblumen, und merkte, dass etwas manchmal mein Gesicht kitzelte. Dünne Fäden, die in der Luft lagen. Möglicherweise waren es auch winzige Insekten, die meine Haut berührten.
    In der Stille hörten wir keine fremden Geräusche. Die Umgebung lag im tiefen Schlaf. Der nächste Lichtschein, der gegen den Himmel floss, war meilenweit entfernt. Es war der späte Gruß der nächtlichen Kulisse Londons, eine Stadt, die auch in der Nacht niemals dunkel wurde und tief schlief.
    Es hätte schon jemand verdammt gute Augen besitzen müssen, um ans zu sehen. Wir blieben im Schatten, nutzten jede dunkle Stelle aus, duckten uns zudem, wenn wir uns bewegten, und es gab so gut wie keine Geräusche, als wir über den weichen Teppich des Rasens schritten.
    Erst als wir sehr dicht an das Haus herangekommen waren, blieben wir stehen. Janes Gesicht befand sich dicht vor dem meinen.
    Sie hatte die Augenbrauen angehoben, was ihrem Gesicht einen fragenden Ausdruck verlieh.
    »Was ist los?«
    »Es ist mir einfach zu still«, flüsterte sie.
    »Das haben einsam stehende Häuser so an sich.«
    »Schon, aber man müsste Stimmen hören.«
    »Vielleicht schlafen die Bewohner.«
    Jane nickte. »Das wäre ideal für Cynthia.«
    Wenig später untersuchte Jane die Tür, während ich ihr den Rücken freihielt. Es war niemand zu sehen, der uns hätte stören können. Allmählich überkam auch mich ein seltsames Gefühl. Und dieses seltsame Gefühl sagte mir, dass es sich zwar nach außen hin um ein normales Haus handelt, dass es allerdings auch seine Geheimnisse barg, und denen kamen wir womöglich auf den Grund, wenn wir einmal drin waren.
    Welchen Weg die Diebin genommen hatte, wussten wir nicht, denn es gab keine Spuren.
    »He!«
    Jane hatte den knappen Ruf ausgestoßen, und ich vernahm noch ihr leises Lachen.
    Dann drehte sie mir ihr Gesicht zu und flüsterte: »Die Tür ist tatsächlich offen.«
    »Was?«
    »Ja, sie ist offen.«
    »Das gibt’s nicht.«
    »Doch. Unsere Freundin Cynthia scheint sich den Rückweg gesichert zu haben.«
    »Okay, dann mach den Anfang.«
    Keiner von uns fühlte sich wohl in seiner Haut. Es war eben nicht unsere Sache, in ein fremdes Haus einzudringen. Man kam sich dabei schon wie ein Dieb vor.
    Jane schob die Tür auf. Wir freuten uns beide darüber, dass dies lautlos über die Bühne ging. Hier herrschten wirklich ideale Voraussetzungen für einen Einbruch.
    Auch das wunderte mich. Wenn ich in dieser Einsamkeit wohnen würde, hätte ich meine Tür verschlossen gehalten. Bauten wie dieser ziehen immer lichtscheues Gesindel an. Cynthia Black war dafür das beste Beispiel.
    Vor mir schob sich Jane Collins in das Haus hinein. Auch sie bewegte sich so leise wie möglich. Wenn sie ihren Fuß aufsetzte, war nichts zu hören. Nicht mal ein leises Schleifen. Als wäre sie selbst eine perfekte Diebin.
    Jedes Haus hat im Innern sein bestimmtes Flair, seinen Geruch, und das war auch hier nicht anders. Nur empfanden wir diesen Geruch schon als recht ungewöhnlich. Und das hing mit dem Holz zusammen, das den Fußboden bedeckte und sich auch innen an den Wänden befand. Dadurch, dass es keine Anstrich bekommen hatte, roch es irgendwie frisch, wie erst vor kurzem geschlagen.
    Wir standen nicht in völliger Finsternis. Nicht weit entfernt brannte eine Lampe. Diese untere Etage besaß eine sehr geräumige Diele, aber man hatte darauf verzichtet, sie einzurichten.
    So war sie bis auf wenige, für uns unwichtige Möbelstücke leer.
    Im Hintergrund musste es eine Treppe geben. Und genau aus dieser Richtung erreichten uns die Stimmen.
    Jane Collins drehte sich halb herum und schaute mich an. Durch die Nase holte sie Luft und deutete in

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