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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tun?"
    „Dann werden wir das noch früh genug merken."
    „Ihr bekommt Besuch!" verkündete die HARMONIE.
    Vor der Schleuse stand ein Gleiter, und neben dem Gleiter wartete ein sehr betreten dreinschauender Kartanin darauf, daß man von ihm Notiz nahm. Ge-Liang erkannte ihn sofort: Es war der Stellvertreter des Cheffunkers Gotan mor Bralk. „Komm mit, Ge-Liang", bat Salaam Siin. „Wir beide werden das erledigen."
    Aber es gab nicht viel zu erledigen.
    Der Kartanin entschuldigte sich für das Verhalten seiner Artgenossen, nannte es skandalös und beteuerte, daß es keinen zweiten Vorfall dieser Art geben werde. Ge-Liang nahm diese Entschuldigung erleichtert an.
    Die Blicke, die Arnd-Kel ihr daraufhin zuwarf, brachten ihr siedend heiß zum Bewußtsein, daß sie schon wieder einen Fehler gemacht hatte.
    Sie hätte Kam-Pera oder Tru-Zen hinausschicken sollen. Für einen Kartanin aus Hangay war es zumindest seltsam, daß eine weibliche Kartanin derartige Aufgaben erledigte.
    Aber es war zu spät, um diesen Eindruck zu verwischen.
     
    6.
     
    Der Zwischenfall hatte zumindest einen Vorteil: Er brachte ihnen allen nachhaltig zum Bewußtsein, daß sie vorsichtiger sein mußten, und sie nahmen sich vor, es nie wieder zu vergessen.
    In den darauffolgenden Tagen verließen die weiblichen Kartanin nur sehr selten das Schiff. Sie blieben in der HARMONIE und hielten sich bereit, in eventuellen Notfällen einzugreifen.
    Kam-Pera und seine Gefährten waren dagegen sehr oft in der Siedlung unterwegs. Nachdem Salaam Siin mehrmals „gesungen" hatte, genossen auch die in seiner Begleitung befindlichen Kartanin Achtung und Sympathien unter den vorübergehenden Bewohnern von Jezetu.
    Das galt übrigens nicht nur für diese eine Siedlung, sondern auch für alle anderen. Die Siedlungen hatten keine Namen, sondern nur nichtssagende Nummern. Es waren behelfsmäßige Einrichtungen, die, bald aufgegeben werden sollten.
    Fast alle Bewohner dieser Siedlungen warteten nahezu untätig auf einen bevorstehenden Einsatz.
    Seltsamerweise schienen sie über diesen Einsatz so gut wie nichts zu wissen, und es schien sie auch nicht zu interessieren, was sie erwartete. Sie wußten, daß man sie nach Paghal bringen würde, aber das schien auch schon alles zu sein. Wie es auf Paghal aussah, was sie dort tun sollten, welchem Zweck das Unternehmen, an dem sie beteiligt waren, dienen sollte - all das war ihnen offenbar völlig egal.
    Salaam Siin und die Kartanin wagten es nicht, offene Fragen zu stellen oder gar von der Materiewippe zu sprechen, aber sie gewannen den Eindruck, daß die Bewohner von Jezetu noch nicht einmal diesen Begriff kannten - geschweige denn den wahrhaft ungeheuerlichen Plan, mit dem dieser Begriff verbunden war.
    All die verschiedenartigen Wesen, die auf Jezetu auf den Abtransport nach Paghal warteten, hatten eine umfangreiche technische Ausbildung genossen. Sie waren schon vor, Monaten, viele sogar vor Jahren, zum Glauben der Hauri übergelaufen und längst von der Richtigkeit der Lehren des Herrn Heptamer überzeugt. Es gab in ihren Reihen keine Ungläubigen oder Wankelmütigen, und daher gab es auf dem Mond auch keine unmittelbare Beeinflussung mehr.
    Die Hauri waren die zahlenmäßig am stärksten vertretene Gruppe, und sie bestimmten auch, was im einzelnen zu geschehen hatte. Von den Angehörigen anderer Völker gab es verschieden große Gruppen, unter denen die der Kartanin immerhin so bedeutend war, daß man einen der Feliden zum Stellvertreter des Cheffunkers gemacht hatte.
    Auch über die Rolle, die Gotan mor Bralk auf Jezetu spielte, gewannen sie schnell Gewißheit. Der Titel eines Cheffunkers war ihnen am Anfang als nicht sehr bedeutsam erschienen, aber sie kamen bald dahinter, daß Gotan mor Bralk die höchste Autorität auf dem Mond darstellte.
    Dementsprechend kam auch seinem Stellvertreter ein erhebliches Maß an Macht und Einfluß zu.
    Es gab auf Jezetu keine geheimen Einrichtungen und keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Hier wurde nichts gebaut und nichts montiert. Die großen Hallen waren lediglich zum Lagern der verschiedenen Dinge bestimmt, die die Bewohner der Siedlungen zum Leben brauchten. Es gab eine zahlenmäßig sehr kleine Gruppe von „Personal", das sich um verwaltungstechnische Angelegenheiten kümmerte und damit recht wenig Arbeit hatte. Es war nicht herauszubekommen, ob diese Leute auf Jezetu bleiben sollten oder ob man auch sie nach Paghal bringen würde.
    Die einzigen Einrichtungen von einiger

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