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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung, die es auf dem Mond gab, waren die Funkstationen, aber auch sie wurden kaum bewacht, denn es schien in den Augen der Hauri so gut wie unmöglich zu sein, daß jemand sich an diesen Einrichtungen vergreifen konnte. Abgesehen davon ließ sich mit diesen Funkstationen auch nicht viel anfangen. Selbst wenn jemand sie samt und sonders in die Luft gesprengt hätte, wäre das für die Hauri zwar unangenehm, aber nicht gefährlich gewesen, und das große Projekt, dem alle entgegenfieberten, hätte erst recht nicht darunter gelitten. Über die Funkstationen erfuhr man, wann die Transportraumer kommen sollten und welche Siedlung sie anfliegen würden. Solche Auskünfte waren hilfreich, weil man sich auf eine derartige Nachricht hin auf den bevorstehenden Exodus einrichten konnte, aber absolut notwendig waren sie nicht. Erstens besaßen die Bewohner der Siedlungen nichts, was sie großartig hätten verpacken und einladen müssen, und zweitens wären sie im Zweifelsfall auch sonst ohne jede vorherige Ankündigung bereit gewesen, sofort in die Raumschiff ezu gehen, sobald diese auf dem Landefeld niedergingen.
    Für Salaam Siin und seine kartanischen Begleiter sah es so aus, als seien die Siedlungen auf dem Mond Jezetu Einrichtungen, die keinen rechten Sinn ergaben, und das machte ihnen zu schaffen, denn wenn sie den Hauri etwas nicht zutrauten, dann waren das nachlässige, nicht direkt auf ein Ziel gerichtete Handlungen. Und an den Siedlungen war einiges, was irgendwie nicht als ganz logisch - und somit als unhaurisch - erschien.
    Zum einen war da die Tatsache einer solchen Übergangslösung wie Jezetu an sich, die dem Ophaler und seinen Reisegefährten zu denken gab.
    Paghal war keine so lebensfeindliche Welt, daß die Mannschaften zur Bedienung der Materiewippe nicht auch dort auf ihren Einsatz hätten warten können. Für die Transportschiffe, die all diese Wesen nach Jezetu gebracht hatten, mußte es völlig gleichgültig sein, ob sie nun auf Paghal direkt oder auf einem der Monde dieses Planeten landeten. Im Gegenteil, die Landung auf Jezetu war glatte Verschwendung. Das mußte eigentlich auch den streng zweckgerichtet denkenden Hauri aufgefallen sein. Für die Siedlungen auf dem Mond samt deren Funkstationen galt das doppelt. In der gleichen Zeit, in der man auf Jezetu Unterbringungsmöglichkeiten für rund siebzigtausend Jünger des Hexameron geschaffen hatte, hätte man dies auch auf Paghal tun können und dort mit weit größerer Effizienz, denn auf dem Planeten brauchte man diese Einrichtungen ohnehin und wahrscheinlich auch für längere Zeit, da die Materiewippe in den Plänen der Hauri sicher keine technische Eintagsfliege war, die nur zu einmaligem Gebrauch bestimmt war.
    Die einzige denkbare Erklärung für das Vorhandensein der Lager auf Jezetu bestand darin, daß die Hauri die Bedienungsmannschaften für die Materiewippe nicht in deren Nähe haben wollten, solange sie dort nicht unmittelbar gebraucht wurden. Aber diese Erklärung war nicht sehr befriedigend, solange man keine ausreichende Begründung für eine solche Verhaltensweise finden konnte.
    Aber selbst wenn man eine solche Begründung gefunden hätte, wäre ein weiteres ungelöstes Rätsel geblieben, und das war die Zahl der Siedlungen auf dem Mond des Planeten Paghal.
    Die HARMONIE hatte die Siedlungen während des Landeanflugs vollzählig erfaßt. Es gab ihrer etwas über dreißig. Sie waren alle nach dem gleichen Schema angelegt, und auch ihre Größe war in etwa die gleiche. Da man überall die gleichen einfachen Baracken verwendete, ließ sich die Zahl der Bewohner recht gut abschätzen, und diese Schätzungen ergaben, daß alle Siedlungen - oder Lager - zusammen rund siebzigtausend Individuen bargen.
    Das war nicht viel.
    Jede Siedlung besaß eine Funkstation und ein eigenes Landefeld, und diese Landefelder waren sehr groß. Einige Siedlungen standen bereits leer. Täglich kamen einige Transportschiffe nach Jezetu und holten die Bewohner einer dieser Siedlungen ab. Sie gingen dabei systematisch vor, und jenes Lager, bei dem die HARMONIE gelandet war, würde offenbar zuletzt an die Reihe kommen.
    Salaam Siin und die Kartanin zerbrachen sich vergeblich die Köpfe darüber, warum die Hauri sich solche Umstände machten. Es wäre zweifellos einfacher gewesen, ein einziges großes Lager zu errichten. Die Hauri hätten dabei viel Zeit, Arbeit, technischen Aufwand und Material gespart. Sie hätten nur eine einzige Funkstation und ein einziges

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