Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu verraten hatte.
    An Gotan mor Bralk wagte sie sich nicht heran. Sie wußte, daß sie einen Hauri nicht beeinflussen konnte.
    Das ging nur, wenn Salaam Siin mithalf.
    Aber bei einem Kartanin konnte sie Erfolg haben, und es gab einen Kartanin, der sich für einen derartigen Versuch geradezu aufdrängte: Arnd-Kel, Gotan mor Bralks Stellvertreter.
    Ge-Liang hatte Angst vor diesem Kartanin. Er reagierte nicht auf Salaam Siins Gesänge, und das erschien ihr als bedenklich. Es konnte bedeuten, daß Arnd-Kel parataub war.
    Ganz und gar parataub konnte er aber Ge-Liangs Meinung nach auch wieder nicht sein, denn dann hätte er auch auf die psionische Beeinflussung durch die Hauri nicht ansprechen dürfen. Einen nicht beeinflußbaren Kartanin - so meinte Ge-Liang - hätte man nicht bis 'zu einer so hohen Position aufsteigen lassen.
    Oder etwa doch? Was, wenn dieser Kartanin keine Beeinflussung gebraucht hatte? Wenn er von sich aus, aus völlig freiem Willen, zu einem Jünger des Herrn Heptamer geworden war?
    Dann würde sie sich an ihm die Zähne ausbeißen, aber er würde andererseits nichts von ihren Bemühungen bemerken. Wenn er nichts merkte, konnte er nichts melden.
    Ge-Liang sagte sich, daß sie eigentlich bereits genug getan hatten. Sie hatten die Hauri für kurze Zeit abgelenkt, und mehr hatte man nicht von ihnen erwartet. Sie konnten es genug sein lassen und versuchen, mit heiler Haut davonzukommen - niemand würde ihnen einen Vorwurf machen.
    Aber gerade mit dem Davonkommen war es so eine Sache. Niemand wußte, welche Pläne die Hauri in bezug auf die HARMONIE wälzten. Es war unwahrscheinlich, daß man sie nach Paghal mitnehmen würde, aber noch unwahrscheinlicher, daß man sie einfach ziehen ließ.
    Sie mußte sich Gewißheit verschaffen und dabei versuchen, noch ein paar nützliche Informationen zu bekommen. Es widerstrebte ihr, mit leeren Händen zu den Galaktikern zurückzukehren, falls eine erfolgreiche Flucht überhaupt möglich sein sollte.
    Also mußte sie es mit dem Stellvertreter des Cheffunkers versuchen, egal, was dabei herauskommen würde.
     
    7.
     
    Die Sache reizte sie, und gleichzeitig hatte sie Angst davor. Wenn sie ganz ehrlich war, dann mußte sie sich eingestehen, daß sie den Kartanin attraktiv fand. Aber sie hätte sich eher kahlscheren lassen, als dies irgend jemandem gegenüber zuzugeben. Abgesehen davon gehörte Arnd-Kel der falschen Seite an.
    Er war ein Feind - das durfte sie niemals vergessen.
    Mit derart guten Vorsätzen versehen, verließ sie die HARMONIE. Über der Siedlung ging ein tropisches Gewitter nieder. Es blitzte und donnerte unaufhörlich, und der Regen fiel in Strömen. Der einzige Vorteil bei diesem Wetter bestand darin, daß es sich ein wenig abkühlte - ein Umstand, den Ge-Liang mit Dankbarkeit zur Kenntnis nahm. Die Abkühlung war allerdings nicht von langer Dauer, wie sie mittlerweile aus Erfahrung wußte, und es graute ihr vor der anschließenden schwülen Hitze.
    Gotan mor Bralk und sein Stellvertreter sowie einige andere, die in der Siedlung etwas zu sagen hatten, lebten in einem Nebengebäude der Funkstation. Es war beileibe kein Prunkgebäude, sondern eine einfache Baracke aus Fertigteilen, grau und schmucklos und ohne jeden Komfort. Die Hauri schienen nicht der Ansicht zu sein, daß sich besondere Fähigkeiten und besonderer Fleiß auf materielle Weise auszahlen müßten.
    Ge-Liang-P'uo nahm sich einen Gleiter. Sie bekam trotzdem ein paar Regentropfen ab, und das behagte ihr gar nicht. Die Hauri schienen für Regen jedoch noch viel weniger übrig zu haben, denn kein einziger von ihnen ließ sich im Freien blicken. Vor einer der Baracken saßen Dutzende von kleinen, kurzbeinigen, kugelbäuchigen Wesen in den flachen Pfützen am Rand der Straße und ließen sich vom Regen abspülen.
    Sie genossen ihr seltsames Bad ganz offensichtlich. Ein paar andere, fremdartige Gestalten lungerten an Türen und Fenstern herum und beobachteten die zuckenden Blitze und die treibenden Regenschwaden.
    Angesichts des kümmerlichen Freizeitangebots hier in dieser Siedlung hatte offenbar schon ein etwas heftigeres Gewitter genug Unterhaltungswert, um Schaulustige anzuziehen.
    Ge-Liang-P'uo steuerte die Funkstation an und bat um eine Unterredung mit Gotan mor Bralk, wohl wissend, daß der Hauri um diese Tageszeit Wichtigeres zu tun hatte, als sich mit einer Kartanin zu unterhalten, die noch nicht einmal zu seinem Projekt gehörte.
    Ihre Rechnung ging auf: Man verwies sie an den

Weitere Kostenlose Bücher