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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm die Wahrheit sagen sollte. Seine Reaktionen waren spontan und echt. Er spielte ihr nichts vor. Außerdem war das, was er bei Salaam Siins Interpretation des Liedes des Sechsten Tages empfunden hatte, nur zum Teil auf ihre Beeinflussung zurückzuführen. Er hatte seine Zweifel schon vorher entwickelt, und er würde sich so oder so binnen kurzem völlig von den Lehren des Hexameron abwenden.
    War es nicht besser, ihm schon jetzt reinen Wein einzuschenken?
    Wenn er wußte, daß ihm ein Ausweg offenstand, daß er sich retten könnte - mußte das nicht seinen Entschluß beschleunigen?
    Und doch war da etwas, das sie noch immer zögern ließ. All dies ging ihr zu schnell und zu glatt. „Du glaubst an die Lehren des Hexameron?" fragte sie. „Ja", sagte er spontan.
    Aber im nächsten Moment zuckte er innerlich zusammen.
    Er wandte sich ab, und Ge-Liang ließ ihm Zeit. „Ich weiß es nicht", sagte er leise. „Ich habe zu lange mit diesem Glauben gelebt. Ich kann ihn jetzt nicht einfach ablegen. Aber vielleicht ist das auch gar nicht nötig. Du hast selbst zugegeben, daß das Ende unvermeidlich ist. Es wird kommen - niemand kann es verhindern. Ist es nicht besser, es schnell herbeizuführen, so schnell wie möglich, damit es vorübergeht?"
    Er stockte, und sie spürte, daß er mit sich kämpfte. „Nein", murmelte er wie im Selbstgespräch. „Niemand hat das Recht, es zu beschleunigen. Es gibt unzählige Lebewesen, die nicht wissen, was kommen wird, und es wird noch lange dauern, bis es sich bis in die Zwanzigstätten hinein auswirkt. Generationen werden kommen und gehen, bis es soweit ist. Viele werden bis zuletzt um ihr Leben kämpfen und dabei hoffen, daß die Dinge sich wieder bessern. Es kann nicht richtig sein, ihnen diese Hoffnung zu nehmen."
    „Du weißt, woran man auf Paghal arbeitet, nicht wahr?" fragte Ge-Liang behutsam. „Ja, natürlich weiß ich es", sagte er leise. „Die Ungläubigen werden diese ganze Galaxis nach Meekorah transportieren, und wir werden dafür eine entsprechende Menge Materie zu uns herüberholen. So wird der Verlust ausgeglichen. Wenn das Verfahren funktioniert, werden wir weitere Materiemassen zu uns holen und so den Ablauf der Sechs Tage beschleunigen."
    Ge-Liang schüttelte sich unwillkürlich, denn der Kartanin erklärte dies so nüchtern, als ahne er nichts von dem Grauen, das sich für unzählige Lebewesen dahinter verbarg.
    Aber vielleicht wußte er es wirklich nicht. „Hat man euch gesagt, wie es in Meekorah aussieht?" fragte sie. „Selbstverständlich. Es ist ein junges Universum, noch völlig unterentwickelt."
    „Es ist vielleicht noch jung", stimmte Ge-Liang-P'uo zu. „Aber es ist nicht unterentwickelt. Die Materiemassen, von denen du sprichst, enthalten Sonnen und Planeten, und viele dieser Planeten tragen Leben."
    „Primitives Leben, das mag sein", lächelte er skeptisch. „Ich weiß nicht, ob es richtig, ist, Lebewesen, die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, als primitiv zu bezeichnen", sagte Ge-Liang ein wenig ärgerlich. „Aber darauf kommt es jetzt nicht an, denn ich habe nicht diese jungen, einfachen Lebensformen gemeint. Ich spreche von Intelligenzen, von raumfahrenden Zivilisationen."
    „In Meekorah?" fragte Arnd-Kel ungläubig. „Haben die Hauri euch das nicht gesagt? Sie waren schon dort drüben, und sie sind diesen Völkern begegnet. Haben sie euch nicht vor Feinden gewarnt, die aus Meekorah kommen werden und sogar schon gekommen sind?"
    „Gerüchte!" wehrte der Kartanin ab. „Sie kursieren schon seit langer Zeit. Ich will dir etwas verraten: Es gibt auch unter den Hauri ausgemachte Dummköpfe, die auf solche Schauermärchen hereinfallen, sie sogar erfinden und verbreiten."
    „Und die Warnung aus dem Zapurush-System?"
    „Die habt ihr also aufgefangen! Aber das hat nichts mit irgendwelchen Fremden zu tun. Es gibt hier bei uns genug Gegner - die Hauri brauchen keine dazuzuerfinden."
    „Aber es sind Fremde, und sie werden einen Anschlag auf die Materiewippe durchführen!"
    Der Kartanin starrte Ge-Liang an. Dann betrachtete er Salaam Siins Orgel und spreizte langsam die Finger. „Ja", sagte er. „Ich glaube dir. Und ich weiß jetzt, daß ihr dazugehört - du, der fahrende Sänger, die anderen Kartanin in diesem Schiff. Du mußt verrückt sein, denn sonst hättest du mir das nicht verraten.
    Ihr seid keine Jünger des Hexameron."
    „Natürlich nicht, denn in Meekorah hat man vom Hexameron noch nie etwas gehört."
    „Du willst aus Meekorah

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