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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie war plötzlich ganz ruhig. „Es tut mir leid", sagte sie, und sie stellte zu ihrer eigenen Überraschung fest, daß das wirklich der Fall war.
    Ja, er tat ihr leid. Er steckte in einer der schlimmsten Krisen, in die ein lebendes Wesen geraten konnte.
    Er war drauf und dran, seinen Glauben und seine Überzeugungen zu verlieren und mit ihnen den Sinn, den er seinem Leben gegeben hatte. Es spielte keine Rolle, ob es ein guter Glaube gewesen war oder nicht, denn es war der einzige Glaube, den der Kartanin hatte.
    Natürlich würde sich mit großer Wahrscheinlichkeit alles wieder einrenken, sobald Arnd-Kel auf Paghal angekommen war und sich dort in die Arbeit stürzen konnte. Aber es konnte ebensogut sein, daß die Zweifel blieben und irgendwann die Oberhand gewannen. Dann war der Kartanin verloren, denn die Hauri machten kurzen Prozeß mit Leuten, die sich als unzuverlässig erwiesen. Sie waren Fanatiker. Toleranz gegen Andersgläubige war ihnen unbekannt. Sie würden den Kartanin auslöschen, ohne auch nur die geringsten Skrupel dabei zu fühlen.
    Konnte sie ihm helfen? Durfte sie ihm helfen?
    Nein, sagte sie sich.
    Dies hier war ein Krieg - ohne große Raumschlachten und Kriegserklärungen. Ein stiller Krieg, in dem es jedoch um unsagbar viele Leben ging. Und Arnd-Kel stand auf der Seite des Gegners. Er gehörte zu denen, die den Untergang des Universums Tarkan beschleunigen wollten und die nicht davor zurückschreckten, unzählige Bewohner des anderen Universums, das sie Meekorah nannten, mit sich in den Untergang zu reißen. Es war ein Kampf ohne Pardon. Gefühlsduseleien waren hier fehl am Platz.
    Und doch ...
    Der Kartanin war in seinen Überzeugungen schwankend geworden. Ge-Liang-P'uo konnte es spüren, obwohl es Arnd-Kel selbst noch gar nicht bewußt geworden war.
    Wenn er in dieser Richtung weiterging, noch ein, zwei kleine Schritte, dann war er kein Gegner mehr, sondern ein Verbündeter auf der anderen Seite einer unsichtbaren Front.
    Und wenn er ein Verbündeter war, verdiente er jede Hilfe, die man ihm geben konnte. „Ich könnte dir helfen", sagte sie langsam.
    Arnd-Kel starrte sie überrascht an. „Helfen - wobei?" fragte er verwundert. „Die Gesänge Salaam Siins zu verstehen", erklärte sie, und erst als sie es ausgesprochen hatte, begriff sie, daß sie den Namen des Ophalers preisgegeben hatte.
     
    8.
     
    Das Gesicht des Kartanin war sehenswert - Arnd-Kel wußte in diesem Augenblick nicht, was er denken, glauben oder sagen sollte. Seine Haare waren gesträubt, seine Augen blitzten, und er hatte den Mund halb geöffnet, ohne einen Ton hervorzubringen.
    Schließlich riß er sich zusammen. „Kannst du das?" fragte er. „Ja", sagte Ge-Liang. „Warum?"
    Das konnte und durfte sie ihm nicht erklären. Erstens war bekannt, daß die Kartanin von Ardustaar über Psi-Kräfte verfügt hatten, und Arnd-Kel mochte davon gehört haben. Zweitens würde er mißtrauisch werden. Noch war er nicht bekehrt. Er würde Ge-Liang verraten. „Ich habe lange mit Salaam Siin zusammengearbeitet", sagte sie zögernd. „Und seine Musik war auch für mich anfangs manchmal nicht leicht zu verstehen. Ich kenne daher ein paar kleine Tricks ..."
    „Das habe ich nicht gemeint", fiel der Kartanin ihr ins Wort. „Was dann?"
    „Ich möchte wissen, warum du das tun willst. Noch dazu für mich. Ich dachte, du kannst mich nicht ausstehen!"
    Ge-Liang-P'uo zögerte einen Augenblick. „Ich sehe, daß dich diese Dinge beschäftigen", sagte sie dann. „Du denkst darüber nach, warum die anderen auf die Gesänge reagiert haben und warum dir das nicht möglich war. Du würdest ihre Reaktionen gerne verstehen - so ist es doch, nicht wahr?"
    „Ja", murmelte er, und für einen Augenblick wirkte er geistesabwesend. „Ich glaube schon."
    „Na also! Wenn du es verstehst, kannst du dich wieder auf Dinge konzentrieren, die wesentlich wichtiger sind - und das ist gut für den Plan der Vollendung, meinst du nicht auch?"
    „Das stimmt."
    „Sann komm", sagte Ge-Liang und stand auf.
    Arnd-Kel blieb sitzen. „Wohin?" fragte er mißtrauisch. „In die HARMONIE."
    „Das Schiff des Sängers?
    Was soll ich dort?"
    „Ich kann dir helfen, Salaam Siins Gesänge zu verstehen - aber das geht nur, wenn du sie auch hörst."
    „Der Sänger ist unterwegs", stellte der Kartanin fest. „Das weiß ich", erwiderte Ge-Liang amüsiert. „Wir brauchen ihn nicht dafür. Es gibt Aufzeichnungen seiner Gesänge."
    „Ich kann nicht einfach von hier

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