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1381 - Wanderer zwischen den Welten

1381 - Wanderer zwischen den Welten

Titel: 1381 - Wanderer zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat überhaupt kein Mensch verdient. Die Menschen müssen zum Herrgott aufschauen und nicht zum Teufel.«
    »Das weiß ich doch alles.«
    »Gut, sehr gut. Und deshalb musst du den Satan verfluchen. Du musst ihn hassen.«
    Die blonde Artistin nickte. Sie rechnete damit, dass Teresa jetzt verschwinden würde, doch da lag sie falsch, sie blieb noch und rückte sogar näher an Cynthia heran.
    »Keine Angst, ich werde dir nichts mehr sagen. Ich möchte nur noch eines machen.«
    »Bitte.«
    Vor dem Gesicht der Diebin schlug sie ein Kreuzzeichen. »Ich hoffe, dass es dich beschützt. Und noch einen Rat möchte ich dir geben. Wenn die Gefahr von der anderen Seite zu groß wird, dann schlage bitte das Kreuzzeichen. Danach wird es dir besser gehen. Auch des weiß ich von meiner Mutter. Ich habe es schon oft ausprobiert, und ich kann dir sagen, es hat geholfen.«
    »Ja, Teresa, das glaube ich dir.«
    »Dann lasse ich dich jetzt allein. Oder ist es besser, wenn ich bei dir bleibe?«
    »Nein, bitte nicht. Ich möchte nachdenken. Da ist es besser, wenn ich allein bin.«
    »Gut. Aber ich bleibe in der Nähe.« Sie erhob sich und fuhr über ihre Nase. »Nein, ich werde schauen, was die beiden Fremden machen. Du kennst sie ja besser – oder?«
    »Etwas.«
    »Und? Was hältst du von ihnen?«
    Cynthia lächelte schwach. »Ich denke, dass man ihnen vertrauen kann. Ja, ich habe sogar großes Vertrauen zu ihnen. Und ich glaube nicht, dass sie auf der Seite des Teufels stehen.«
    Teresa nickte. »Das ist wohl wahr. Aber auch sie sind nur Menschen, denke daran.«
    Cynthia sah noch den sorgenvollen Blick der älteren Frau, bevor diese sich umdrehte und ging. Teresa war so etwas wie eine Mutter für die Belegschaft. Bei ihr konnte man sich ausweinen. Die hatte oft genug den passenden Rat, und sie griff immer in die Kiste ihres Wissens, das sich zumeist aus den alten Überlieferungen zusammensetzte, aber auch mit neuen Erkenntnissen gespickt war.
    Cynthia hatte ihr immer gern zugehört, doch jetzt war ihr die Rederei auf die Nerven gefallen, die bei ihr zwangsläufig blank lagen.
    Sie brauchte eine kleine Pause. Sie wollte mit keinem Menschen sprechen und nur für sich bleiben. Alles andere zählte für sie nicht mehr. Nur Ruhe haben, mit sich zurechtkommen. Gewisse Dinge ins Lot bringen, auch wenn ihr das schwer fallen würde.
    Die Ruhe tat ihr gut, obwohl sie innerlich nicht ruhiger wurde.
    Cynthia hielt die Augen offen und schaute ins Leere. Sie spürte den pochenden Herzschlag in ihrer Brust, und sie hatte das Gefühl, in ihrem Kopf ein Rauschen zu hören. Allmählich formierten sich wieder die Gedanken, und einer drängte sich besonders in den Vordergrund.
    Ich bin eine Mörderin!
    Ich habe jemand getötet!
    Ich habe mich dabei gesehen!
    Ich wollte töten!
    Es gelang mir nicht!
    Plötzlich war wieder alles so durcheinander in ihrem Kopf. Sie hatte es getan, aber sie hatte es letztendlich doch nicht getan oder geschafft. Etwas stimmte nicht mehr. Da lief einiges verkehrt in ihrem Leben. Schwarz war nicht mehr schwarz, sondern jetzt weiß.
    Oben war unten und umgekehrt.
    Wer bin ich denn noch?
    Diese Frage wühlte sie auf. Über ihre Haut rann ein kalter Schauer. Sie merkte, dass sie anfing zu frieren, und auch ihr Magen zog sich zusammen, sodass sie beinahe das Gefühl hatte, ihr würde übel werden.
    Sie musste schlucken. Die kleine Welt um sie herum drehte sich vor ihren Augen. Sogar ein leichter Schwindel überkam sie, und nur durch tiefes Einatmen fand sie wieder zurück in die Normalität.
    Eine tiefe Furcht blieb bei ihr bestehen. Es war nicht mal die Furcht, die die Gegenwart betraf, sondern die vor der Zukunft. Vor der nahen Zukunft. Vor den letzten Stunden dieser horrorhaften Nacht, die bald zu Ende war, wenn die Morgendämmerung sich über den Horizont schob und den neuen Tag ankündete.
    In der Flasche befand sich kein Wasser mehr. Cynthia verspürte Durst. Um ihn zu stillen, musste sie aufstehen und sich eine volle Flasche aus dem Kühlschrank holen. Das war nichts Besonderes, doch in diesem Fall war es anders. Der Alltag umgab sie, und trotzdem war er für sie so weit entfernt. Nichts war mehr so wie noch vor wenigen Tagen.
    Auf dem kurzen Weg zum Kühlschrank spürte sie das Zittern in ihren Knien. Sie bewegte ihre Hände, ballte sie mal zu Fäusten oder streckte die Finger.
    Das Licht fiel aus dem Kühlschrank, als sie die Tür öffnete. Noch eine Flasche stand dort. Mit einem schnellen Griff hatte sie das Getränk

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