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1381 - Wanderer zwischen den Welten

1381 - Wanderer zwischen den Welten

Titel: 1381 - Wanderer zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hervorgeholt, nahm es mit zu ihrem Bett und drehte den Verschluss auf, bevor sie sich wieder setzte.
    Cynthia war nicht der Typ, der sich gern ins Bett legte, aber in diesem Fall fühlte sie sich dort sicherer. Das Bett gab ihr eine gewisse Geborgenheit, auch wenn sie sich diese möglicherweise einbildete.
    Sie trank.
    Das Wasser rann kalt in ihre Kehle. Es tat ihr gut. Sie hatte den Eindruck, etwas zu löschen, dass sich heiß in ihrem Innern ausgebreitet hatte.
    Das Licht innerhalb des Wohnmobils reichte ihr aus. Es war nicht zu grell, es ließ sie einiges in der Umgebung erkennen. Schatten gab es nur dort, wo sie nicht hinschaute, und so zuckte die plötzlich zusammen, als sie die Bewegung an der Tür sah.
    Jemand kam…
    Aber wer?
    Die Flasche hielt sie noch in der Hand. Sie hatte eine starre Haltung eingenommen und konnte dabei nur in eine Richtung blicken. So sah sie, dass sich die Tür immer weiter öffnete, und schon bald erschien der Umriss eines Menschen.
    Wer war es?
    Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Teresas Worte über den Teufel schossen ihr durch den Kopf, doch daran konnte sie nicht glauben.
    Es gab ihn nicht!
    Zumindest nicht so!
    Der nächste Schritt brachte die Person in den Wohnwagen. Sie verließ den Restschatten, und nach einer Drehung stand sie so weit im Licht, dass Cynthia sie erkennen konnte.
    Es war Norma, die Frau aus dem Haus!
    Aber genau die hatte John Sinclair getötet…
    ***
    Cynthia sprang!
    Es gab für sie kein Zurück, und innerhalb weniger Sekunden würde alles anders werden.
    Während Suko seine Waffe zog, schossen ihm zahlreiche Gedankenblitze durch den Kopf.
    Was diese Person tat, war der reine Wahnsinn. Sie würde ihn treffen, wenn er stehen blieb, und sie würde ihm mit großer Wucht das Messer in den Körper rammen.
    Aber sie musste auch wissen, dass Suko Zeit genug blieb, sich zur Seite zur bewegen, deshalb war es im Prinzip Selbstmord, was sie da veranstaltete.
    Es sei denn, sie verfügte über Kräfte, die schlicht übermenschlich waren. Damit rechnete Suko auch.
    Er sprang zur Seite. Er riss die Waffe hoch. Noch war er nicht sicher, ob er schießen sollte oder nicht, bis er den hasserfüllte Schrei hörte und sogar sah, dass sich die Frau in der Luft etwas zur Seite bewegte.
    Er drückte ab!
    Die Kugel hätte treffen müssen, aber es gab kein Ziel mehr. Was Suko in der folgenden Zeit sah, das grenzte schon an eine irre Verrücktheit, denn zwischen einem und zwei Meter schräg über ihm, da war wie gezeichnet die Gestalt der nach unten fallenden Person in ihren Umrissen zu sehen. Einen festen Körper gab es nicht mehr.
    Die geweihte Silberkugel war durch die Gestalt gedrungen, ohne dass irgendetwas passiert wäre, und wo sie einschlug, sah Suko auch nicht.
    Weg – verschwunden – aufgelöst!
    Er stand auf der Stelle und spürte das kalte Gefühl im Nacken. Da war etwas Unmögliches geschehen, wieder einmal, und er war nicht in der Lage, eine Erklärung zu geben.
    Es passierte selten, dass Suko durcheinander war, doch hier war es der Fall.
    »Vorsicht!«
    Die Stimme seines Freundes John Sinclair riss ihn aus seiner Starre. Ihm wurde bewusst, dass er einen Fehler begangen hatte, denn er hatte es nicht mit einem, sondern mit zwei Gegnern zu tun.
    Die Reaktion wurde aus einem Reflex geboren. Suko drehte sich und hechtete zugleich zur Seite. Gedreht hatte er sich, weil er zu der anderen Plattform hochschauen wollte.
    Dort stand Alain noch immer.
    Nur hielt er sich jetzt nur mehr mit der linken Hand fest. Die Finger der rechten hatte er um den Griff einer Schusswaffe geklammert und fing damit an, auf Suko zu schießen…
    ***
    Besuch von einer Toten!
    An nichts anderes konnte Cynthia denken. Es war so schrecklich, aber es traf genau die Wahrheit, die völlig irrational war, der sie sich aber jetzt stellen musste.
    Cynthia hätte nie gedacht, dass ein Mensch innerlicht vereisen konnte. Genau das passiert mit ihr. Sie vereiste. In ihrem Körper fror alles ein. Da floss kein Blut mehr, denn es war zu Eis geworden und staute sich in den Adern.
    Das war Norma, daran gab es keinen Zweifel. Die schwarzen Locken, die das relativ kleine Gesicht umspielten. Beim letzten Zusammentreffen hatte Cynthia die Frau nackt gesehen, zusammen mit Alain, ihrem Partner. Das war nun nicht mehr der Fall. Sie hatte sich einen dunklen Pullover übergestreift und trug dazu eine ebenfalls dunkle Hose. Ihre Füße steckten in Turnschuhen, deren weiche Sohlen ein fast lautloses Gehen

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