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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannst du.«
    »Ja, und da dachte ich mir, dass du mich begleiten könntest. Schließlich bist du die Initiatorin.«
    Rebecca musste lachen. »Jetzt komm aber nicht so, Kazar. Letztendlich habe ich alles dir zu verdanken.«
    »Oh, zu viel der Ehre.« Der Ägypter deutete eine Verbeugung an.
    Er war ein Mann um die Sechzig, stattlich und noch immer mit voller Haarpracht. Das Haar hatte eine eisgraue Farbe bekommen, ebenso wie die dichten Augenbrauen. Die Haut im Gesicht zeigte die Bräune eines Arabers, nur der Bart fehlte. Auf den hatte Kazar verzichtet, und die dunklen Stoppeln rasierte er jeden Morgen weg.
    »Wir können ja zusammen gehen.«
    »Bitte, du brauchst nicht wegen mit deine Plane zu ändern«, sagte Kazar.
    »Das habe ich auch nicht vor. Ich wollte mich sowieso noch mal kurz umschauen.«
    »Ist was passiert?«
    »Nein, nein, du musst dir keine Sorgen machen. Es ist schon alles in Ordnung. Ich habe nun mal diesen Fimmel, mich von allem selbst überzeugen zu wollen.«
    Innerhalb der nächsten drei Sekunden war alles geregelt. Da hatte Rebecca die Bürotür von außen abgeschlossen und nickte dem ägyptischen Freund zu.
    »Ähm… ich … ich … halte dich wirklich nicht von etwas anderem ab, Rebecca?«
    »Nein, das tust du nicht. Wenn es so wäre, hätte ich es dir schon gesagt.«
    »Das beruhigt mich.«
    Beide nahmen den kürzesten Weg. Rebecca freute sich immer wieder erneut auf die Ausstellung, auch wenn sie dort jedes Detail kannte und es nichts Neues mehr für sie gab.
    An diesem frühen Abend allerdings überkam sie schon ein recht komisches Gefühl. Wenn sie es hätte beschreiben müssen, dann hätte sie von einer Bedrohung gesprochen…
    ***
    Vor einer großen Tür hielten beide an. Sie war nicht nur breit, sondern auch sehr hoch, besaß aber nur einen Flügel und ein Schloss, zu dem der Schlüssel passte, den Rebecca Taylor aus ihrer kleinen Tasche geholt hatte.
    Kazar lächelte ihr zu und meinte: »Du bist mal wieder perfekt ausgerüstet, meine Teure.«
    »Das gehört dazu.«
    Der Schlüssel und das Schloss waren mehr Makulatur. Tatsächlich konnte die Tür durch einen Code geöffnet worden, der angetippt werden musste. Dass sich zusätzlich noch ein Schlüssel drehte, gehörte einfach zu einem Museum dazu.
    Die Tür war groß, sie sah mächtig aus, aber die ließ sich leicht nach innen schieben, und Rebecca spürte wieder das leichte Herzklopfen, das immer dann eintrat, wenn sie über die Schwelle schritt.
    Es lag nicht an dem großen Raum, der sich vor dem Besucher auftat, nein, es ging ihr darum, wie es innen aussah.
    Sie hatte für diese Ausstellung gekämpft, und sie hatte alles durchbekommen.
    Früher waren die Museen langweilig. Da ging man hinein, schaute sich die ausgestellten Exponate an, die entweder unter Glas standen oder an den Wänden hingen, und man wanderte durch eine langweilig gemachte Welt.
    Vor allen Dingen für Kinder und Jugendliche waren solche Besuche die pure Langeweile. Erwachsenen ging es oft nicht anders, und so hatte man sich ein neues Konzept überlegt.
    Jeder Besuch sollte zu einem Erlebnis werden, und da musste man das nötige Drumherum schaffen.
    Genau das war hier geschehen.
    Wer immer hier auch eintrat, der musste sich vorkommen, als wäre er um Tausende von Jahren zurückversetzt worden, denn er schritt hinein in das alte Ägypten.
    Es war nicht der Gang in eine Pyramide, aber der in eine Wüstenlandschaft, die mit blauviolettem Licht ausgestrahlt wurde. Keine freie Fläche, denn Rebecca hatte einige künstliche Mauern aufstellen lassen. Ebenso zwei Figuren des Totengottes Anubis, der Gestalt mit dem Kopf eines Schakals. Sie standen dort als Wächter für den sehr großen und sichtbaren Mittelpunkt der Ausstellung, die Tierfigur mit dem Löwenkopf und den menschlichen Armen, eine hohe Sphinx, ohne die man sich Ägypten kaum vorstellen kann.
    Unter dem Kopf befand sich der vordere Teil des Körpers, und dort war auch der Eingang zum Zentrum dieser außergewöhnlichen Ausstellung.
    Sand hatte Rebecca nicht herbeischaffen lassen. Er hätte zu viel Schmutz verursacht, doch der Boden schimmerte so, als wäre er mit Silizium bedeckt. All das sollte die Besucher in Staunen versetzen.
    Wenn sie die Ausstellung verließen, sollten sie nachdenklich und auch begeistert sein.
    »Gütige Isis«, sagte Kazar leise, »ich kann noch immer nicht glauben, was du da geschaffen hast, Rebecca. Kompliment.«
    »Ach, das ist halb so wild. Obwohl ich eine sehr große

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